Sekundenschlaf auf deutschen Straßen häufiger als gedacht

auto-kfz-nacht-unfall-stauNahezu jeder fünfte Autofahrer in Deutschland hat es in den letzten zwei Jahren offenbar schon einmal erlebt, dass er am Steuer für einige Sekunden eingeschlafen ist. Das geht aus den Zwischenergebnissen einer repräsentativen Online-Befragung hervor, die im Rahmen der „Wake up“-Initiative europaweit im September und Oktober 2013 durchgeführt wurde. Eine Nachricht, die die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) alarmiert.

Eine der Hauptursachen für diese Schläfrigkeit am Steuer ist schließlich ein medizinisches Problem, das durchaus in Schlaflaboren therapiert werden könnte, wenn es denn von den Betroffenen erkannt wird: Wiederkehrende Atemaussetzer, die während des Schlafes auftreten (Schlafapnoe-Syndrom), sorgen nämlich dafür, dass das Gehirn mit Sauerstoff unterversorgt wird und sich nicht vollständig erholen kann. Dies gleicht der Körper durch extreme Müdigkeit am Tag aus. Neben dem Schlafapnoe-Syndrom gibt es aber noch zahlreiche andere Krankheitsbilder, die zu Tagesmüdigkeit und somit einer erhöhten Einschlafneigung beim Steuern eines Fahrzeuges führen können.
„Wir müssen davon ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Autofahrer mit Sekundenschlaf sogar weit höher liegt“, sagt Prof. Dr. Maritta Orth, Geschäftsführende Vorsitzende der DGSM. Dabei ist Schläfrigkeit am Steuer ähnlich gefährlich wie Alkohol: 17 Stunden ohne Schlaf sind laut DGSM vergleichbar mit 0,5 Promille Alkohol im Blut, 24 Stunden sogar mit 1 Promille. Die Selbstüberschätzung nimmt zu, dafür lassen Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit nach. Experten schätzen, dass rund 20 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr auf Schläfrigkeit zurückzuführen sind. „Während allerdings Alkohol im Blut nachgewiesen werden kann, bleibt Schläfrigkeit als Unfallursache meist unerkannt“, sagt Prof. Orth.
Nächtliches Autofahren allein erhöht das Unfallrisiko um das 5- bis 6-fache
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ereignen sich die meisten auf Schläfrigkeit am Steuer zurückzuführenden Unfälle zwischen 2 und 6 Uhr morgens und 14 bis 16 Uhr. „Nächtliches Autofahren erhöht das Unfallrisiko um ein Vielfaches, denn um diese Tageszeit ist unser Gehirn weniger „wach“ und eher auf Schlafen eingestellt“, sagt Prof. Orth. „Das Fenster runter zu kurbeln oder laute Musik zu hören helfen übrigens nicht, am Steuer wach zu bleiben. Das einzige, was bei Schläfrigkeit hilft, ist Schlaf.“ Die Wirkung von Koffein setze erst nach ca. 30 Minuten ein und bleibe nicht ewig.
Wake-up-Initiative will Politiker in Berlin und Brüssel wach rütteln
Alles dies präsentierten die Schlafmediziner der DGSM am 13.10.2013 auf dem Potsdamer Platz anlässlich der Ankunft des „Wake up“-Aktionsbusses. Im Rahmen der gleichnamigen Initiative der European Sleep Research Society (ESRS) fuhr dieser Bus einmal quer durch Europa, um auf das Thema „Schläfrigkeit im Straßenverkehr“ aufmerksam zu machen. Nach dem Zwischenstopp in Berlin ist das Ziel der Tour am 15.10.2013 Brüssel. Schlafmediziner aus ganz Europa wollen EU-Politiker wachrütteln und auf die dramatischen Zustände auf Deutschlands Straßen aufmerksam machen. Erst wenn der Bus in Brüssel angekommen ist, wird die Online-Umfrage auch beendet sein. Das heißt, jeder kann sich an dieser Umfrage noch beteiligen.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 4.12.2013
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