Wer sind die Toten in der Stuka vor Rügen?
Den Toten eine würdige Grabstätte und den Angehörigen einen Ort zum Trauern zu geben, das ist die Aufgabe des Volkundes seit 93 Jahren. Wieder könnte das Schicksal von vermissten Soldaten geklärt werden, denn Bundeswehr-Taucher bergen einen deutschen Sturzkampf-Bomber (Stuka) vom Typ Ju 87 vor Rügen. Erste Knochenteile wurden bereits entdeckt. Jetzt ist das Fachwissen von Joachim Kozlowski gefragt. Tausende Gebeine gefallener Soldaten hat der hauptamtliche Umbetter des Volksbundes schon gefunden, identifiziert und würdig bestattet. Keine leichte Aufgabe.
Anhand der gefundenen Knochen können oft Alter und Gesundheitszustand des Gefallenen ermittelt werden. Dabei ist besonders hilfreich, wenn sich bei den Toten noch Erkennungsmarken finden. Um weitere Sicherheit über die Identität eines Toten zu erlangen, werden alle vom Umbetter gewonnenen Erkenntnisse mit der Deutschen Dienststelle (WAST) – zuständig für die Archivierung der Personalunterlagen der deutschen Wehrmacht – abgeglichen. Die Identifizierung vor Ort wie auch der anschließende Informationsaustausch mit der Deutschen Dienststelle erfolgt mit äußerster Sorgfalt und braucht seine Zeit. „Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst, denn die Gefallenen haben das Recht auf eine würdige Bestattung und die Angehörigen auf die Klärung eines Schicksals. Auch nach Jahrzehnten bedeutet das oft, endlich den Schlussstein unter eine lange traurige Geschichte setzen zu können. Das ist unsere Aufgabe und das machen wir gern“, sagt Dr. Martin Dodenhoeft vom Volksbund.
Noch heute werden in Osteuropa und auch in Brandenburg jährlich tausende Kriegstote geborgen und auf zentralen Kriegsgräberstätten des Volksbundes endgültig bestattet. Dann können auch die Angehörigen endlich erfahren, dass es wenigstens ein Grab gibt, das sie besuchen können. Für den gemeinnützigen Verein ist das allerdings ein großer Kraftakt, für den Mitgliedsbeiträge und Spenden dringend gebraucht werden.
Die vom Volksbund entwickelte Online-Gräbersuche bietet auch die Möglichkeit, die Kriegstoten eines bestimmten Ortes zu finden. Die phonetische Suche ist sehr hilfreich, wenn die genaue Schreibweise eines Namens unbekannt ist. Zu den über achthundert vom Volksbund gepflegten Kriegsgräberstätten können auf der Homepage zahlreiche Informationen und Fotos abgerufen werden. Die Einbindung von Google Maps gewährleistet, dass der Ort zügig gefunden werden kann.
Quelle: openPR
bisher keine Kommentare
Comments links could be nofollow free.
Kategorien: Freizeit, Buntes