Wer einen Garten oder Balkon hat, kann ein Lied vom Kampf gegen Schädlinge singen. Doch nicht immer muss gleich die Chemiekeule zum Einsatz kommen. Es gibt auch andere Mittel gegen die Plagegeister.

Zu den größten Plagen aus der Sicht eines Gärtners zählen die Nacktschnecken. Es gibt zwar wirksame Schneckengifte, doch die können auch natürliche Feinde der Schnecke wie Igel, Regenwürmer und Laufkäfer in Mitleidenschaft ziehen. Ökologisch sinnvoller ist es daher, auf Bierfallen aus halb gefüllten – vollständig in den Boden vergrabenen – Bechern zu vertrauen. Darauf weist das Immobilienportal Immowelt.de hin. Der Nachteil bei dieser Methode: Sie lockt auch Schnecken aus Nachbargärten an.

Als eine weitere Maßnahme bieten sich Schneckenzäune an. Das sind nach außen gebogene Bleche, die die Schnecken nicht überwinden können. Auch Bepflanzungen mit Senf und Kapuzinerkresse können helfen, denn deren Geruch schreckt Schnecken ab, ebenso wie Moose. Letztere gibt es neuerdings auch in konzentrierter Form als Moospräparate, mit denen die gefährdeten Pflanzen im Kampf gegen die Schnecken besprüht werden können.

Auch Blattläuse zählen zu den weit verbreiteten, aber äußerst ungern gesehenen Gästen in Garten und Balkon. Abhilfe schafft Brennnesseljauche. Dafür sollte das frische Brennnesselkraut mit einer Gartenschere zerkleinert und dann mit kochendem Wasser übergossen werden, erklärt Immowelt.de. Für die Herstellung gilt ein Mengenverhältnis von einem Kilo Kraut auf zehn Liter Wasser. Der angesetzte Sud muss dann zwei bis sechs Wochen stehen, zwischendrin umgerührt und zum Abschluss durch ein Sieb abgegossen werden.

Wem Jauchen zu umständlich sind oder zu sehr stinken, der kann auch Nützlinge einsetzen, die sich von den Schädlingen ernähren. Ein besonderer Liebling der Gärtner ist der Marienkäfer, der in großen Mengen Blattläuse und Spinnmilben vertilgt – bis zu 100 am Tag. Aber auch Schlupfwespen sind durchaus hilfreich, vor allem im Einsatz gegen die weit verbreitete Weiße Fliege, eine Abart der Schildläuse. Eine weitere große Gruppe von Nützlingen besteht aus Fliegen aller Art: Neben Blattlausfliegen, Blattlauslöwen, Gallmücken und Raubwanzen, deren Larven räuberisch leben, gehört auch die Florfliege zu den Nützlingen in unseren Gärten.

Mittlerweile werden entsprechende Larven in Gartenfachgeschäften oder über den Versandhandel verkauft. Viele Nützlinge lassen sich jedoch auch mit blühenden Wildformen von Blütenpflanzen und Sträuchern in den eigenen Garten locken, erklärt Immowelt.de. Insbesondere Doldenblütlern wie Liebstöckel, Petersilie und Co. oder Korbblütlern, wie beispielsweise Astern, können die Insekten nicht widerstehen.

Es ist deshalb auch sinnvoll, in einem Gemüsebeet die eine oder andere Ringelblume oder Wilde Möhre stehen zu lassen. Um für die Nutzinsekten Nahrung zu bieten, sollte der Garten das ganze Jahr über Blüten entwickeln. Frühblühende Stauden und Sträucher wie beispielsweise Haselnuss sind genauso wichtig, wie die noch spät im Jahr blühenden Astern und Anemonen.

Quelle: openPR