Tatort Schule – Pfingstferien rufen Einbrecher und Diebe auf den Plan
Wochenende, Ferien oder Feiertag – für Schüler haben sie eins gemeinsam: Der Ranzen ruht in der Zimmerecke, die Hausaufgaben schlummern (ob gemacht oder nicht) tief in seinem Innern. Und der Gedanke an den nächsten Schultag ist noch ganz, ganz weit weg.
Aber wenn die Schüler frei haben, ist oft das gesamte Schulgelände wie ausgestorben. Das machen sich Kriminelle zu nutzen: Gerade außerhalb des Schulbetriebs werden Schulen und auch Kindergärten immer wieder zum Opfer von Einbrechern, Dieben und Vandalen. Die Vorfälle reichen von blinder Zerstörungswut bis hin zu professionell organisierten Diebstählen: In der Anton-Heilig-Brunner-Realschule in Wasserburg wurden Anfang April neben mehreren Digitalkameras über 2.500 Euro Bargeld gestohlen. Kein Zufall, sondern Diebstahl nach Plan: Die Täter scheinen genau gewusst zu haben, dass diese Summe zuvor für ein Projekt gesammelt und in der Schule verwahrt wurde. Die Schüler des Walther-Rathenau-Gymnasiums in Schweinfurt mussten am Morgen nach einem langen Wochenende sogar feststellen, dass die insgesamt 32 Laptops aus ihrem Unterrichtsraum geklaut wurden. Für die Schule entstand ein Schaden von fast 20.000 Euro.
Doch es geht um viel mehr, als den finanziellen Schaden – der schon schwer genug wiegt. Das weiß Christian Miksch, Geschäftsleiter der Gemeinde Sankt Wolfgang, aus eigener Erfahrung: Die Grundschule seiner Gemeinde wurde in nur einem Jahr dreimal Opfer von Einbrüchen. „Plötzlich steht dann die Polizei auf dem Schulgelände und erzählt den Schülern: ‚Heute Nacht waren Einbrecher da.‘ Was für ein beklemmendes Gefühl – für die Kinder, aber auch für die Lehrer und Eltern!“ Miksch hat sich in seiner Gemeinde deshalb für die Sicherung des Schulgeländes durch ein Fernüberwachungs-System eingesetzt.
Auch Rott am Inns Bürgermeister Marinus Schaber geht mittlerweile gegen die kriminellen Handlungen vor: „Eingeschlagene Scheiben, mutwillig verstopfte Abflüsse, besprühte Wände – mit jugendlichen Randalierern hatten wir bei uns an der Rotter Grund- und Hauptschule schon genug Ärger. Doch dann bekamen wir es auch noch mit einer organisierten Einbrecherbande zu tun, die es auf die Büroräume abgesehen hatte. Das war der Punkt, an dem ich entschieden habe: Jetzt reicht’s!“
Immer mehr Gemeinden in Bayern entscheiden sich dafür, ihre Schulen durch ein 24h-Live-Fernüberwachungssystem schützen zu lassen. Täter werden dabei durch Bewegungsmelder bereits beim Einbruchsversuch auf frischer Tat ertappt und über eine Gegensprechanlage laut angesprochen – der Überraschungseffekt sorgt dabei so gut wie immer für eine sekundenschnelle Flucht der Eindringlinge. Marinus Schaber freut sich über das zurückgewonnene Sicherheitsgefühl: „Seit der Inbetriebnahme hatten wir keinen Ärger mehr. Doch der nächste Einbruch kommt bestimmt, da bin ich realistisch. Nur dass wir jetzt eingreifen können, bevor Schaden entsteht.“
Quelle: openPR
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