Stromverbrauch im Haushalt bleibt trotz immer effizienterer Geräte gleich

stromrechnung-energie-rechnungWarum die versprochene Energieeinsparung von sparsamen Geräten häufig nicht auf der Stromrechnung auftaucht – und wie man das Stromsparpotenzial wirklich ausschöpft.

Obwohl die einzelnen Elektrogeräte immer energieeffizienter werden, sinkt der Stromverbrauch zu Hause nicht. Florian Henle vom Ökoenergieversorger Polarstern kennt die Gründe: Zum einen frisst die steigende Anzahl an Informations-, Telekommunikations- und Unterhaltungsgeräten einen Teil der Stromersparnisse auf, die durch effiziente Geräte erzielt wurden.
Zum anderen ersetzen Verbraucher ihre Geräte immer schneller, ohne die alten abzugeben. So kommt es zur Mehrfachausstattung etwa bei Fernsehern. Auch gebe es bei sparsamen Elektrogeräten einen so genannten Rebound- oder Rückpralleffekt. Das heißt, das Nutzungsverhalten verändert sich: Das neue Gerät wird – weil es sparsamer ist – beispielsweise häufiger genutzt oder mehr im Standby-Modus gelassen als das alte. Die vom Hersteller angegebene, theoretisch mögliche Stromersparnis, wird selten erreicht.
Professor Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung schätzt den Reboundeffekt bei Elektrogeräten mit rund fünf Prozent ähnlich hoch wie im Fall der Beleuchtung mit energieeffizienten Leuchtmitteln. Die Krux ist: Mit zunehmender Effizienz steigt der Reboundeffekt. Untersuchungen zeigten ferner, dass Haushalte selten ihr Stromsparpotenzial* ausschöpften, erklärt Manuel Frondel. „Das ist aber nicht unbedingt schlecht.“ Oftmals sei es sogar vernünftig, nicht immer gleich das neueste, effizienteste Gerät zu kaufen, sobald es auf den Markt komme.
Ist Energie Sparen mit effizienten Geräten ein Wunschdenken?
Jeder Haushalt senkt seinen Stromverbrauch, wenn er ein effizienteres Gerät nutzt. „Die Höhe der Ersparnis wird jedoch oft überschätzt. Auch die Amortisationszeiten werden selten berücksichtigt“, weiß Florian Henle. Und Professor Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung ist überzeugt: „Hier wird oft eine Milchmädchenrechnung angestellt.“ Zudem fehle auch aus ökologischer Sicht eine ehrliche Gesamtkostenrechnung. Oft würden zur Herstellung der Geräte mehr Energie und Ressourcen verbraucht, als sie in der Nutzung einsparten.
Als Faustregel für einen Neukauf raten die Experten vor allem diejenigen Geräte im Auge zu behalten, die viel genutzt würden und viel Strom verbrauchten. Das seien eher große Elektrogeräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine als kleine Geräte wie Mobiltelefone oder elektrische Küchenhelfer. Generell rät Manuel Frondel mit Blick auf die zunehmende „Wegwerf-Mentalität“, lieber die Geräte solange zu nutzen, bis sie kaputt gingen als gleich die neueste Generation zu kaufen.
Sich allein auf die Energieeffizienz von Geräten zu verlassen, um Energie, Kosten und CO2 zu sparen, reicht nicht. „Wer sparen will, der muss sich zuallererst fragen, ob er wirklich jedes Gerät braucht“, betont Florian Henle von Polarstern. Ein Smartphone übernehme heute immer mehr Funktionen. Es werde nicht nur zum Telefonieren, sondern auch zum Fotografieren, Filmen und Musik Hören genutzt. „Das macht andere Geräte überflüssig.“ Schaut man auf die Zahlen des Statistischen Bundesamts, gewinnt man den Eindruck, dass hier tatsächlich ein Wandel stattfindet. So gibt es in den Haushalten von Jahr zu Jahr weniger Foto- und Videokameras sowie mp3-Player, dafür steigt die Zahl der Smartphones rasant an. „Aber auch die Wirkung eines bewusstes Umgangs mit den Geräten, zum Beispiel konsequentes Ausschalten statt Standby-Modus sowie das Nutzen von Energiesparfunktionen, unterstützen das Energiesparen.“
Leichter Stromsparen mit energieeffizienten Geräten
Drei Entwicklungen helfen laut Dr. Dietlinde Quack, Projektleiterin der Verbraucherplattform EcoTopTen des Öko-Instituts, die Effizienzpotenziale von neuen Elektrogeräten besser zu nutzen:
1) Feedbackfunktionen: Immer häufiger zeigen Elektrogeräte ihren aktuellen Energieverbrauch an. „So sehen die Verbraucher direkt, dass ein Eco-Programm deutlich weniger Strom verbraucht als ein Schnell-Waschprogramm.“ Über einen solchen spielerischen Umgang ein energiebewusstes Verhalten zu erlernen, sei sehr wichtig, um die Stromsparpotenziale auszuschöpfen. Nur wer wisse, was sein Handeln oder seine Entscheidung konkret bringe, verändere auch sein Tun.
2) Diffusion in Modellreihen: Was Hersteller einst für ihre Top-Geräte entwickelt haben, durchdringt jetzt zunehmend mehr Modellreihen. „Effizienz erreicht die Masse“, sagt Dietlinde Quack. Wichtig sei aber, dass die Hersteller nicht nur die Label-Programme optimieren, sondern das gesamte Gerät mit all seinen Funktionen energieeffizient gestalten. Nur so schöpfen die Geräte im alltäglichen Gebrauch Einsparpotenziale tatsächlich aus.
3) Vernetzung: Durch Smart Home und die Anbindung an die eigene Energieerzeugung daheim können weitere Effizienzpotenziale gehoben werden. Noch steckt das Stromsparen mit Smart-Home-Lösungen in den Kinderschuhen. Die Effekte sind gering. Weil Smart Home aber automatisch gewisse Handlungen abnimmt und die Geräte dazu regelt, können sich hier künftig zunehmend Sparpotenziale ergeben.
Die nächsten Jahre werden sicherlich noch weitere Innovationen in den Geräten selbst bringen, die mit Effizienzgewinnen verbunden sind. „Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Auch wenn es dieses Jahr auf der IFA keine großen Neuheiten in Sachen Energieeffizienz gab“, ist Dr. Dietlinde Quack überzeugt. Wer sich ein neues Elektrogerät anschaffen will, dem empfiehlt die Energie-Expertin, Geräte einer Energieeffizienzklasse miteinander zu vergleichen. Angesprochen auf die Kritik, dass die Klassen veraltet seien, sagt die Expertin: „Sich nur an den Klassen zu orientieren reicht nicht aus, es kommt auch auf den absoluten Jahresstromverbrauch an.“ Ein großer Kühlschrank der Effizienzklasse A+++ verbraucht naturgemäß mehr Strom als ein kleiner Kühlschrank derselben Effizienzklasse. Die zentralen Informationen dafür findet man auf den Label-Angaben jedes Gerätes.
Die Gespräche mit Dr. Dietlinde Quack, Projektleiterin der Verbraucherplattform EcoTopTen des Öko-Instituts, und Professor Manuel Frondel vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung wurden im September geführt.
* Verglichen wurden in der Untersuchung durchschnittliche Verbrauchswerte neuer Geräte mit den tatsächlichen Verbrauchswerten in den Haushalten, Details s. www.rwi-essen.de/publikationen/rwi-materialien/358/ sowie Rebound-Projekt, finanziert vom BMBF: www.zew.de/rebound
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 5.03.2016
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