Die erste Generation erstellt’s, die zweite erhält’s, in der dritten verfällt’s

geld-leere-taschen-insolvenz-schuldenBankenkrisen, Staatspleiten, Wirtschaftskrisen, Epidemien, Kriege und die allgegenwärtige Not eines großen Teils der Erdbevölkerung – mal mehr, mal weniger davon, das ist die immer gleiche Wirklichkeit der Menschenwelt. „Nur wer Helles und Dunkles, Krieg und Frieden, Aufstieg und Niedergang erfahren, nur der hat wahrhaft gelebt“ schreibt Stefan Zweig in seinen posthum erschienenen Erinnerungen. Es sieht so aus, als würden wir Wohlstandsverwöhnten diese Behauptung anhand eigener Erfahrungen bald prüfen können.

Die us-amerikanische FED, die Japaner und die EZB arbeiten auf der Grundlage politischer Vorarbeiten nach Kräften daran und der Transmissionsriemen zahlreicher nützlicher Idioten sorgt dafür, daß ihren Bemühungen schließlich zweifelhafter Erfolg beschieden sein wird.
Wissenschaftler der Universität Zürich sind kürzlich mit der Hypothese an die Öffentlichkeit getreten, daß die Firmenkultur bei Banken unehrliches Verhalten begünstigt. Ließe sich diese Hypothese, die möglichweise in der Finanzwelt generell zutrifft, erhärten, wäre das allerdings nicht mehr als die punktuelle Bestätigung der uralten Erfahrung, daß alles Fühlen, Denken und Handeln der Menschen in Wechselbeziehung mit ihrer (sozialen) Umwelt steht. Die starke erzieherische und persönlichkeitsbildende Wirkung von Vorbildern ist bekannt.
Es scheint, daß die neoliberale Ideologie des Beutekapitalismus, die guten Sitten vollständig verdorben hat. Profit geht über alles. Der Mensch ist nicht mehr Zweck des Wirtschaftens und der Politik, sondern Mittel derer, die das Schicksal in Positionen gespült hat, in der sie die Chance haben, ihren Macht- und Beutetrieb skrupellos auszuleben. Die Folge ist eine Welt, die von Bankstern und Gangstern beherrscht wird, die ihre gierigen Lobbyfinger nicht selten bis in die Organe der Gesetzgebung hineingeschoben haben. Die USA sind faktisch bereits eine Plutokratie und die europäischen Staaten auf dem Wege dahin.
Daß sich heutzutage wenige maßlos bereichern, wäre zu verschmerzen, wenn sie es nicht so skrupellos täten. Das ist die eigentliche Tragik: Bereicherung durch Übervorteilung, Ausbeutung, Betrug, Diebstahl und Raub an einzelnen oder gleich an tausenden Mitmenschen sowie an der Volksgemeinschaft als Ganzem. Immer mehr scheinen daran zu glauben, daß sich nur jeder selbst der Nächste sei.
Daß die Banken- und Staatsschuldenkrise nicht einmal ansatzweise gelöst ist und alle Tricksereien und Schiebereien der dafür Verantwortlichen jetzt nur noch darauf hinauslaufen, die unschuldigen Bürgerinnen und Bürger auszuplündern und den Schuldigen noch mehr Geld in die Taschen zu schieben, läuft auf nicht weniger hinaus als auf einen neuen Klassenkampf. Das allein ist schon schlimm genug, wenn man an die möglichen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen denkt. Das Schlimmste ist aber die augenfällige Hilflosigkeit der Politiker, die nicht eigennützig mit den Bankstern und Gangstern kollaborieren.
Wie wär’s denn, wenn diese von vielen Millionen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger Privilegierten sich endlich einmal auf die Erfordernisse des Allgemeinwohls besännen? Ist das Gewissen der Parlamentarier, dem allein ihr Handeln nach dem Grundgesetz unterworfen ist, in so einem miserablen Zustand, daß sie die wohlverstandenen Belange der Bevölkerung bedenkenlos Sonderinteressen zum Opfer bringen? Hindert sie dieses Gewissen daran, sich vorzüglich der Sorge um das allgemeine Wohl derer zu widmen, die sie doch in der Hoffnung darauf üppig genug versorgen?
Wir werden es erfahren, erleiden wahrscheinlich. Denn es ist mal wieder Zeit, daß kulminierende Probleme der Menschheit einer Lösung zustreben, ganz gleich wie sie ausfällt.
Prof. Querulix beobachtet seit langem das allmähliche Versinken der real existierenden, bei weitem noch nicht ausgereiften Demokratien im Sumpf von Lobbydemokraturen, in denen nicht das Allgemeinwohl, sondern die Interessen polit-ökonomischer Herrschaftsklüngel das politische Handeln bestimmen. Seine kritischen Feststellungen und Kommentare erscheinen gesammelt in eBooks unter dem Titel „Tacheles“ im eVerlag READ – Rüdenauer Edition Autor Digital. Vier Bände sind als eBooks bereits erschienen und bei eVerlag READ – Rüdenauer Edition Autor Digital sowie in allen guten (Internet-)Buchhandlungen erhältlich.
Beobachter der weltpolitischen Szene fragen sich bereits: Werden die vier Tacheles-Bände – vom Autor nicht geplant – zu einer Dokumentation des Niedergangs? Fast drei Generationen nach der Apokalypse des Zweiten Weltkrieges wäre dieser entsprechend der in der Überschrift wiedergegebene Volksweisheit durchaus fällig. Aber wenn Stefan Zweig mit seiner Meinung richtig liegt, trüge ein Ende mit Schrecken sogar zur Bereicherung unseres Daseins bei.
Quelle: openPR

geschrieben von: marco am: 26.04.2015
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