Deutsche Wissenschaftlier entwickeln Schnittstelle zwischen Gehirn und Internet
Gelingt der Durchbruch zu unbeschränktem Wissen für jedermann? Bei der Entwicklung einer direkten Schnittstelle zwischen Internet und menschlichem Gehirn hat die Firma neocer aus dem beschaulichen Münster in Westfalen einen großen Sprung nach vorn gemacht: Am gestrigen Montag gelang ihr ein erstes Experiment, bei dem Informationen aus einer digitalen Datenbank ausschließlich über Gedankenimpulse abgerufen wurden.
Jurek van Hane ist begeistert. "Vielleicht würde ich es für Science Fiction halten, wenn ich nicht selbst an dieser Studie beteiligt wäre", sagt der 41-jährige Neuroinformatiker. Schon 2011 will seine Firma neocer die fertige Version eines Gerätes vorstellen, mit dem der Zugriff auf Daten aus dem Internet ohne technische Hilfsmittel möglich wird. Der Wissenschaftler gesteht, dass er zunächst nicht so recht an das ehrgeizige Ziel seiner Firma glauben wollte. Inzwischen aber sieht van Hane das Ganze ein bisschen anders: "Dieses Experiment ist ein Meilenstein auf dem Gebiet der Neuroinformatik. Sollten wir den Versuch erfolgreich wiederholen, steht dem MindBind technisch nichts mehr im Wege". – "MindBind", so nennt man bei neocer das Interface, an dem ein ganzer Stab von Wissenschaftlern und Ingenieuren verschiederner Fachrichtungen fieberhaft arbeitet: Eine Schnittstelle, die Hirnimpulse aufnehmen, verarbeiten und Zugang zu riesigen Wissendatenbanken im Internet bieten soll. Der technische Clou dabei ist eine spezielle Software, welche Gedanken neurosemantisch erfassen und mittels komplexer Algorithmen kontextbasiert übersetzen kann.
Abhängig vom Verlauf der medizinischen Tests, die neocer nun durchführen will, wäre das MindBind-Gerät entweder als äußerlich getragener, aufgeklebter Chip denkbar oder als Implantat wenige Millimeter unter der Kopfhaut. "Sicherlich dürften viele Menschen etwas Scheu vor so einem operativen Eingriff haben, auch wenn er wohl ambulant durchgeführt werden könnte", meint Sven Katthage, technisch-medizinischer Direktor des Münsteraner Unternehmens. "Dennoch spricht manches für diese Lösung. Etwa der Schutz des empfindlichen Gerätes vor äußeren Einwirkungen, z.B. beim Duschen."
Sollte der MindBind wie angekündigt schon 2013 medizinisch geprüft sein und in Serie gehen können, wie man in Münster hofft, dann wäre das ein gewaltiger Schritt in Richtung völlig frei verfügbaren Wissens. Praktisch immer und überall könnten wir alle auf Onlinedatenbanken zugreifen – beispielsweise wenn wir auf Englisch nach dem Weg fragen wollen und uns eine Vokabel fehlt. "Alle können dann im Prinzip alles wissen", sagt neocer-Geschäftsführer Simon Werbach. "So führt die MindBind-Technik dazu, das Dummheit schon bald vom Aussterben bedroht sein wird."
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 1.08.2009bisher keine Kommentare

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