Gehirndoping an der Uni: Warum Studenten Ritalin kaufen

classroom at a collegeUnter Schülern und Studenten greift seit einigen Jahren ein Trend um sich, der von Ärzten und Psychologen mit wachsender Besorgnis beobachtet wird. Die Rede ist vom sogenannten Gehirndoping mit Methylphenidat, besser bekannt unter dem Markennamen Ritalin. Studenten berichten von einer starken Verbesserung ihrer Lern- und Konzentrationsfähigkeit. An manchen Hochschulen greifen kurz vor wichtigen Prüfungen fast 12,5 % der Studierenden zu Ritalin oder vergleichbaren Medikamenten. Wer Ritalin kaufen möchte, wendet sich einfach einen Kommilitonen oder sucht entsprechende Angebote im Internet.

Ritalin gehört zur Standardtherapie für Kinder und Jugendliche, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden; dies allerdings nur, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Das Medikament ermöglicht den Betroffenen, die für ihre Störung symptomatischen Beschwerden, wie etwa ihre chronisch kurze Aufmerksamkeitsspanne, Ablenkbarkeit, Impulsivität, Hyperaktivität oder auch emotionale Labilität abzumildern und zu kontrollieren.
Bei gesunden jungen Menschen wirkt Ritalin ähnlich wie die Straßendroge „Speed“: aufputschend, wach machend und scheinbar konzentrationsfördernd. Zwar ist herkömmliches Speed billiger und leichter erhältlich, bringt aber zahlreiche Risiken mit sich – beispielsweise einen schwankenden Wirkstoffgehalt oder Verunreinigung durch Streckmittel.
Vielen Anwendern scheint nicht bewusst zu sein, dass die Medaille auch eine Kehrseite hat. Bei Langzeitanwendung in hoher Dosierung kehrt sich der Effekt von Ritalin nicht selten ins Gegenteil um: erhöhte Nervosität, schlechtere Konzentrationsfähigkeit und nachlassende Gedächtnisleistung können die Folge sein. Manche Konsumenten berichten von Tagesmüdigkeit und depressiven Verstimmungen. In Einzelfällen kommen sogar Selbstmordgedanken vor.
Aus Sicht des Konsumentenschutzes ist Methylphenidat/Ritalin auf jeden Fall eine bessere Wahl als eine herkömmliche Straßendroge. Trotzdem sollten die Anwender, die sich für die Anwendung von Ritalin entscheiden, bei der Dosierung große Vorsicht walten lassen und eine langfristige Einnahme vermeiden. Dadurch kann vielen unerwünschte Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken vorgebeugt werden. Zu bedenken ist außerdem, dass es bisher keine wissenschaftliche Studie gibt, die einen verbesserten Lernerfolg unter Ritalin zweifelsfrei belegt. Der Ruf des Medikaments als „Neuro-Enhancer“ nährt sich vor allem aus Erfahrungsberichten.
Trotz aller Warnungen von Seiten der Mediziner und Psychologen wird der Trend zu neurologischen Aufputschmitteln wohl für unabsehbare Zeit Realität bleiben. Aufgabe der im Gesundheitsbereich tätigen Akteure an den Universitäten muss es also sein, die Risiken und Gefahren in einer nicht dramatisierenden Weise zu kommunizieren, niedrigschwellige Hilfsangebote bereitzuhalten und den Studentinnen und Studenten das erforderliche Wissen zu vermitteln, wie die Anforderungen des Studienalltags auch ohne Medikamente zu bewältigen sind.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 14.12.2015
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