Sonnenbaden gegen Hautkrebs?

sonneWissenschaftler des Europäischen Krebsinstituts stellen Empfehlungen der WHO zur Diskussion.
Die Diskussion über schädigende UV-Strahlen hat in den letzten Jahren immer wieder für neuen Zündstoff gesorgt. Von Dermatologen und selbsternannten UV-Gegnern wurden das natürliche Sonnenlicht sowie auch die künstliche UV-Bestrahlung toxischen Stoffen wie Arsen gleichgestellt. Die Angst vor Hautkrebs und dessen besonders gefährlicher Variante, dem Malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs), wurde mit der Empfehlung Sonne möglichst vollständig zu meiden, gebetsmühlenartig verbreitet. Dabei schien es bei einigen, medienerfahrenen Dermatologen en Vogue zu sein, sich mit immer dramatischeren Aussagen zu übertreffen. Einige sprachen sogar von einer 75%-igen Wahrscheinlichkeit an einem tödlichen Hautkrebs zu sterben und führten die Entwicklung eines solchen Melanoms bereits auf wenige Sonnenbrände in der Kindheit zurück. Bei einer derart drastischen „Panikmache“ war es nur konsequent, dass sich einige Wissenschaftler des Europäischen Krebsinstituts in Mailand nun die Mühe gemacht haben, um der Sache genauer auf den Grund zu gehen.

Ausgangspunkt ihrer Forschung ist die Vitamin D-Synthese mittels UV-Licht. Diese findet in unserer Haut statt und ist für uns Menschen besonders wichtig. Allein 16.000 Forschungsarbeiten wurden zu dem viel diskutierten „Superhormon“ Vitamin D in den letzten zwei Jahren in der National Library of Medicine, PubMed archiviert. Die Ergebnisse scheinen alarmierend zu sein. Ein Mangel an Vitamin D wird nicht nur mit der bekannten Osteoporose sondern mit nahezu allen, oft tödlich endenden Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht. Allen voran Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs.
Nur ca. 10% des Vitamin D-Bedarfs kann durch die Nahrung gedeckt werden, da die Mengen, die z.B. an fettigem Fisch (Lachs, Makrele) gegessen werden müssten, ein Vielfaches dessen übersteigen, was der Mensch überhaupt im Stande ist zu essen. Daher hat die Natur die Menschen innerhalb der Evolution in die Lage versetzt, das überlebenswichtige Vitamin D über die Haut bei auftreffen von UVB-Licht selbst zu bilden. Der moderne Lebenswandel, durch den wir uns hauptsächlich in geschlossenen Räumen aufhalten, steht einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung jedoch im Weg. Hinzu kommt, dass wir uns auf Empfehlung der Dermatologen möglichst gar nicht der Sonne aussetzen und wenn, dann natürlich mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen. Die Folgen dieses Lebenswandels hat jüngst das Robert Koch Institut in einer großangelegten Studie ermittelt: 75% aller Deutschen haben gemäß neuester Ergebnisse einen signifikanten Vitamin D-Mangel.
In der aktuellen Studie des Europäischen Krebsinstituts untersuchten die Mediziner Dr. Sara Gandini und Dr. Matthieu Boniol das Hauptargument der Sonnengegner: den Hautkrebs und insbesondere dessen tödliche Variante, den schwarzen Hautkrebs. Im Rahmen dessen wurden die Prognosefaktoren für das Maligne Melanom von fast 700 Patienten mit bereits festgestelltem schwarzem Hautkrebs diagnostiziert. Unter der Überschrift: „Können Sonnenferien die Melanomprognose verbessern?“ wurde das Sonnenverhalten der Patienten analysiert. Hierzu zählten Aufenthalte in tropischen Ländern in der Jugend, regelmäßige Solarienbesuche (aktuell und vor dem 30. Lebensjahr), Hauttumore in der Anamnese sowie soziodemographische Faktoren, wie beispielsweise Wohnort, Bildung, Alter, Geschlecht, BMI, Zigarettenkonsum und Vorkommen des Schwarzen Hautkrebs in der Familie.
Das Ergebnis verblüfft ebenso wie die sich daraus abzuleitenden Empfehlungen. Bei Patienten, die sich häufiger der Sonne oder künstlicher UV-Strahlung ausgesetzt haben, sank das Risiko einer erneuten Erkrankung signifikant. Patienten, die hingegen selten UV-Strahlung ausgesetzt waren, erkrankten häufiger erneut an dem bösartigen Hautkrebs. „Ferien in sonnigen Gefilden sind mit günstigen Prognosefaktoren verbunden“, fasste Gandini zusammen.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 29.06.2014
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