Karateanzüge sind aufgrund ihrer Stoffbeschaffenheit in der Regel günstiger als Judoanzüge. Da stellt sich doch die Frage, ob man nicht auch einen Karateanzug für Judo verwenden könnte.,?Das ergäbe,?doch ein nicht unerhebliches Sparpotential oder?

Auf den ersten Blick scheinen Judo- und Karateanzüge für den Nicht-Kampfsportler identisch. Beide bestehen aus Jacke und Hose in gleichem Schnitt. Beide sind weiß und werden durch einen Gürtel zusammen gehalten. Ein kurzer Blick in die Geschichte bestätigt die Vermutung: Eigentlich sind sie identisch, denn Gichin Funakoshi hat die Karateanzüge vom Judo übernommen.

Doch dann enden die Gemeinsamkeiten. Anders als im Karate wirken im Judo erhebliche Zugkräfte auf den Anzug und dabei insbesondere auf die Jacke. Die etwas schwereren Profi-Anzüge aus dem Karate-Bereich können da vielleicht noch ein wenig mithalten, aber wohl kaum auf die Dauer. Gerade die leichten Einsteiger-Modelle im Karate dürften wohl schon nach den ersten Würfen reißen.

So kann sich ein vermeintliches Schnäppchen schnell ins Gegenteil verkehren und das altbekannte Sprichwort: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“ bewahrheitet sich wieder einmal.

Judoanzüge sind auf die speziellen Belastungen im Judobereich hin konzipiert. Deshalb sind insbesondere die Jacken stärker ausgelegt, um den Zugkräften standzuhalten. Die Jacken weisen zudem eine meist grobe Reiskornwebung auf, um einen guten Halt zu gewährleisten. Auch die Hosen sind an den Problemstellen /z.B. Knie) extra verstärkt.

Karateanzüge wiederum sind leichter und nicht so extrem schwer wie die Judoanzüge. Da hier kaum Zugkräfte wirken, sind Jacken und Hosen primär auf Tragekomfort, also Leichtigkeit, ausgelegt.

Wer Karate betreibt, sollte auch einen Karateanzug erwerben, denn da schwitzt man nicht so sehr wie in den dicken Judoanzügen. Wer dem Judo nachgeht, braucht einen Judoanzug, will er nicht ständig seine Anzüge flicken bzw. gar durch neue ersetzen müssen.