FbA Fullfillment by Amazon – Für wen ein gutes Geschäft?

Amazon verspricht mit Fullfillment by Amazon (FbA) dem Händler die Arbeit abzunehmen, in dem der Großhändler nicht nur seine Artikel bei Amazon einstellen kann, sondern Amazon auch die gesamte Logistik und Lagerverwaltung für den Händler übernimmt. Klingt doch interessant oder?

Wirklich attraktiv ist dieses Modell tatsächlich nur für Amazon. Händler mit niedrigpreisigen Produkten sollten sich von diesem Geschäftsmodell fernhalten, wenn sie noch etwas verdienen wollen. Für hochpreisige Artikel sieht es ein wenig anders aus.

Nehmen wir ein Standard-Produkt im Nicht-Medienbereich zum Verkaufspreis von 30 Euro, welches ein Gewicht von 1,5 kg aufweist und machen wir mal die Rechnung auf.

Bei einem üblichen Einkaufspreis von 50% des Verkaufspreises ergibt sich eine Gewinnmarge von 10,21 EUR (VKP ./. USt ./. EKP)

Amazon berechnet für den Verkauf des Produkts 15% des Verkaufspreises = 4,50 EUR. Verbleiben: 5,71 EUR (wenig genug)

Dann kommen die Versandgebühren für FBA:
pro Auftrag: 1,00 EUR + pro Einheit: 1,20 EUR + Gewichtshandling: 1,80 EUR = 4,00 EUR.

Dem Händler bleiben von diesem Auftrag also gerade mal noch 1,71 EUR.

Doch es kommt noch besser! Amazon definiert "Oversize-Artikel" wie folgt: "Als Oversize gelten Einheiten (Medienprodukte, Nicht-Medienprodukte), die zumindest eine der folgenden Maße überschreiten: 45 cm Länge X 34 cm Breite X 26 cm Höhe, oder die mehr als 12 kg wiegen." – Was sind diese Maße schon? 45 cm lang oder 34 cm breit? Das sind bei uns jedenfalls schon ziemlich viele Produkte.

Für Oversize-Artikel langt Amazon bei den Gebühren richtig zu:
pro Auftrag: 1,35 EUR + pro Einheit: 3,50 EUR + Gewichtshandling: 1,80 EUR = 6,65 EUR.

Damit zahlt der Händler sogar noch 0,94 EUR zu. Aber eingebüßt ist auch gehandelt.

Zu berücksichtigen ist, dass diese Beispielrechnung noch keine Lagerkosten und die Kosten der Auftragsabwicklung beim Händler selbst berücksichtigt. Dies würde das Missverhältnis noch deutlich verschlechtern und die Unattraktivität von FBA auf Händlerseite noch viel mehr zu Tage treten lassen.

Amazon ist schlau- Durch FBA und die in den Shops angebotenen und über die Amazon-Plattform verkauften Artikel erkennt Amazon sehr schnell, welche Artikel Potential haben. Durch die Anlieferung zu Amazon bringt Amazon auch noch die Bezugsquellen der Händler in Erfahrung. Es ist also nun ein Kinderspiel, diese Artikel selbst ins Amazon-Sortiment aufzunehmen und die Händlerpreise zu unterbieten. Dabei liegt das wirtschaftliche Risiko (Absatzmarkt vorhanden?) nahezu bei Null. Bei diversen Produkten konnte ich schon beobachten, dass diese Produkte plötzlich im Amazon-eigenen Sortiment auftauchten und die Händlerpreise unterboten wurden.

Auch Shopbetreiber-Blog.de,?sieht das Geschäftsmodell durchaus kritisch, wie Sie dort in einem interessanten Beitrag nachlesen können.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 26.10.2009
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