Ambrosia – winzige Pollen mit fataler Wirkung
Seit einigen Jahren beobachten Fachleute mit Sorge die Ausbreitung des Unkrauts Ambrosia artemisiifolia, das aus Nordamerika eingeschleppt wurde. Die Beifuß-Ambrosie oder Traubenkraut genannte Pflanze kann bei entsprechend sensibilisierten Personen heftige allergische Reaktionen auslösen. Dafür reichen schon zehn Pollenkörner in einem Kubikmeter Luft – und eine einzige Pflanze kann nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu einer Milliarde Pollen produzieren, erläutert jameda-Gesundheitsredakteurin Dr. Iris Hinneburg.
Die Ambrosia-Allergie betrifft vor allem Menschen, die gegen ähnliche Pflanzen, etwa Beifuß, allergisch sind. Aber auch Kreuzallergien mit Banane oder Melone sind bekannt. Da Ambrosia-Pollen ein starkes Allergen darstellen, können auch Menschen darauf reagieren, die bisher noch keine Allergie aufweisen. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München ist etwa jeder dritte der zwölf Millionen Pollenallergiker in Deutschland gegen Ambrosia sensibilisiert. Bei der Hälfte dieser Gruppe treten manifeste Symptome von allergischen Reaktionen auf. Die entsprechenden Zahlen aus den USA lassen Schlimmes befürchten: Dort reagieren bereits 75 Prozent aller Pollenallergiker auf Ambrosia. Die Ambrosia-Pflanze blüht im Spätsommer (August/September), wenn für die meisten Betroffenen die Pollensaison eigentlich schon vorbei ist. Damit verlängert sich die Leidenszeit für Allergiker.
Ärzte raten dazu, Heuschnupfen-Symptome rechtzeitig zu behandeln, damit der gefürchtete „Etagenwechsel“ vermieden werden kann. Damit ist die Verschlimmerung der allergischen Beschwerden gemeint, die an Augen und Nase beginnen und sich bis in die Bronchien fortsetzen können. So entsteht allergisches Asthma. Davon sind besonders Patienten gefährdet, die auf Ambrosia allergisch reagieren. Denn die Ambrosia-Pollen sind viel kleiner als die Pollen von anderen allergenen Blütenpflanzen wie Hasel, Birke oder Erle und können deshalb tiefer in die Bronchien eindringen.
Zur Behandlung von allergischen Beschwerden kommen vor allem die sogenannten Antihistaminika zum Einsatz, die die Ausschüttung von Botenstoffen und damit die Entstehung der allergischen Reaktion unterbinden. Antihistaminika gibt es in Form von Augentropfen oder Nasensprays, so dass gezielt am Ort der Beschwerden behandelt werden kann. Wer sowohl unter juckenden Augen als unter laufender Nase leidet, kann die Antihistaminika auch in Tablettenform einnehmen. Bei besonders starken Beschwerden wird eine Hyposensibilisierung empfohlen, bei der das überempfindliche Immunsystem nach und nach an das Allergen gewöhnt wird.
Um die Ausbreitung von Ambrosia einzudämmen, sollten Ambrosia-Pflanzen möglichst schon vor der Blütezeit Anfang Juli zusammen mit der Wurzel ausgerissen werden. Die Entsorgung in einer verschlossenen Plastiktüte im Restmüll garantiert, dass die Pflanzen nicht wieder auskeimen können. Das ist auch deswegen wichtig, weil die Samen lange Zeit in der Erde überleben können -Fachleute sprechen von 40 Jahren. Bei der Entsorgung sollten Handschuhe getragen werden, da Ambrosia auch ein Kontaktallergen ist.
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 13.04.2010bisher keine Kommentare
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