Ehrgeiz – Ist das gut oder schlecht?

Als ich unlängst wieder einmal das Training bei den Anfängern leitete und die Anfänger begannen, sich und ihre Künste mit denen der Fortgeschrittenen zu vergleichen, stachen aus den Äußerungen in erster Linie Beschwerden hervor: Die Fortgeschrittenen seien besser, weil sie schon länger dabei wären, weil sie schon älter seien …

Bemerkenswerterweise fiel aber keinem der „Nörgler“ ein, dass auch die Fortgeschrittenen einmal Anfänger waren. Sie unterstellten gewissermaßen, dass sich der Fortschritt von allein eingestellt habe und forderten nun ihren Teil vom Kuchen ein.

Dass jeder Fortschritt in erster Linie von eigenem Einsatz, vor allem vom Trainingsfleiß abhängt, dass wollte ihnen nicht aufgehen.

Training sei ja anstrengend und schweißtreibend. Und nicht zuletzt schmerzten die Beine, die Arme und aus der Puste war man ja auch schon …

Ich realisierte, wie sehr die auch in der Öffentlichkeit auf anderen Ebenen immer wieder geschürte „Neid-Debatte“ auf erschreckende Weise auch im Kampfsport Einzug gehalten hat: Man will das Gleiche wie die anderen, aber man ist zugleich nicht bereit, das Gleiche zu leisten. Alle sollen gemeinsam starten (Chancen-Gleichheit) und am Ende sollen alle das Gleiche erhalten (Ergebnis-Gleichheit / Lohn-Gleichheit).

Gegen Chancen-Gleichheit ist absolut nichts einzuwenden. Da bin ich voll dabei! Doch wenn es um die Ergebnis-Gleichheit geht, kann Ungleiches nicht gleichgemacht werden, nur um dem anderen nicht irgendwie zu benachteiligen. Tatsache ist doch, dass wenn es um die Ergebnisse geht, es jeder selbst in der Hand hat, wie die Ergebnisse ausfallen: Wer fleißig trainiert, wird schneller Fortschritte machen. Wer weniger häufig zum Training kommt, wird entsprechend langsamer vorankommen. Auch das ist in der Schule doch im Grunde nicht anders: Wer für einen Test lernt, hat in der Regel bessere Chancen als jemand, der nicht lernt … Und trotzdem scheint sich die Erkenntnis nicht durchgesetzt zu haben, dass Erfolg auch Leistungsbereitschaft und Einsatz erfordern.

Es kann niemals Chancen-Gleichheit und Ergebnis-Gleichheit geben, denn wenn die Chancen gleich sind und die Ergebnisse anschließend auch gleichgemacht werden müssen, um eine wie auch immer geartete künstliche Gerechtigkeit zu etablieren, bedeutet dies zugleich, dass damit andere des Lohns ihrer Bemühungen beraubt werden, damit wieder andere etwas erhalten, was sie nicht verdient haben.

Im Kampfsport weiß jeder, dass Fortschritt mit Trainingsfleiß und Einsatz nicht selten auch Verzicht auf Freizeit-Vergnügungen verbunden ist. Wer hierzu nicht bereit ist, hat aus meiner Sicht auch keinen Anspruch auf Fortschritt.

Was ist Eure Meinung?

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 26.08.2021
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Kommentare

Ist schon richtig, wer viel übt und sich Ergebnisse zeigen, soll auch eine Gürtelpromotion erfolgen. Als unfair kann jedoch gesehen werden, wenn der Einsatz der Gleiche war, jedoch ein Schüler talentierter ist und die Ergebnisse bei gleichem Einsatz besser sind. Wenn das Talent zum Maßstab gemacht wird, sind bestimmte Gurtgrade für weniger Talentierte manchmal unerreichbar. Das kann zu Frustration führen, da egal ,welchen Einsatz man gibt, keine Promotion erfolgt, da der Schüler im Vergleich immer schlechter aussieht.

Ich denke, bei einer Gürtelprüfung geht es nicht um die Frage, ob die Leistungen von Schüler A mit denen von Schüler B vergleichbar sind oder wer von beiden objektiv betrachtet „besser“ war. Dass bei einer solchen Sichtweise natürlich „Ungerechtigkeiten“ aufkommen können, weil der eine mehr trainiert hat als der andere und doch schlechter abschneidet, ist nachvollziehbar.
In einer Prüfung sollte es aus meiner Sicht immer und ausschließlich um die Frage gehen, ob der Schüler sein Bestmögliches gegeben hat. Die Prüfung ist in erster Linie eine Leistungs-Evaluation in Bezug auf die Möglichkeiten des Schülers. Wer sein Bestes gegeben hat, dem sollte der Fortschritt auch nicht verwehrt werden, wobei natürlich gewisse Mindest-Anforderungen trotzdem erbracht werden müssen.

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