Welche Kampfsportart empfehlt Ihr für einen 11-jährigen Jungen?

Mein 11-jähriger Sohn möchte gerne eine Kampfsportart erlernen. Ich weiß aber leider nicht, welche Kampfsportart für ihn in Frage kommen könnte.

Mein Sohn ist ein eher zurückhaltender Junge, der in der Schule leider immer wieder für kleinere und größere „Attacken“ auserkoren wird. Rein körperlich ist er nicht so konstituiert, dass er viel dagegen halten kann, wenn man ihn beispielsweise anrempelt, schupst oder umklammert. Er weiß natürlich, dass ich ihn nicht zum Training gehen lassen werde, damit er dort lernt, wie er andere attackieren kann. Er weiß auch, dass es allenfalls darum geht, die immer wiederkehrenden, meist gezielten Angriffe seiner Klassenkameraden abwehren zu können, um dadurch zukünftig gar nicht mehr als „willkommenes Opfer“ interessant zu sein.

Meine Vorstellung ist, dass er durch das Erlernen einer Kampfsportart in mehrerer Hinsicht profitieren kann: Zum Einen den Gewinn eines stärkeren Selbstbewusstseins und ein sichereres Auftreten und das Trainieren der Körperbeherrschung/-wahrnehmung und –koordination, wo er leichte Defizite hat; zum Anderen aber auch die Disziplin, die bei einem solchen Sport notwendig ist.

Eine Kampfsportart ist auch in meinen Augen genau das Richtige.

Die Einstellung, den Jungen nicht zum Kampfsport gehen zu lassen, damit er lernt, wie er andere attackieren kann ist äußerst lobenswert.

Grundsätzlich ist jede Kampfsportart gleichermaßen geeignet, die genannten Ziele zu erreichen. Entscheidend wäre in meinen Augen, was das Kind möchte. Eine Kampfsportart muss zum Charakter des Kindes passen. Von daher würde ich davon abraten auf die Empfehlungen Dritter zu hören, sondern besser mit dem Kind verschiedene Kampfsportschulen und -vereine zu besuchen, dort am Probetraining teilzunehmen und sich so ein reelles Bild von der jeweiligen Kampfsportart zu machen.

Auch wenn der Junge jetzt (noch) zurückhaltend ist, so heißt dies nicht, dass dies seinem wahren Naturell entspricht. Häufig leben Kinder wenn sie erst einmal das Richtige für sich selbst entdeckt haben auf und erscheinen wie ausgewechselt. Auch deshalb ist in meinen Augen ein Probetraining unerlässlich.

Neben der Kampfsportart selbst ist auch das Trainingsumfeld sehr wichtig. Wie gut kommt das Kind mit dem Trainer und seinen Trainingskameraden aus? Macht das Training Spaß? Ist der Trainer verantwortungsbewusst im Umgang mit den Kindern? Ist das Training kindgerecht? Welche Verhaltensmuster werden vom Trainer vermittelt?

Im Kampfsporttraining werden verantwortungsvolle Trainer vermitteln, dass Gewalt keine Lösung der Probleme darstellt. Das Stärkung des Selbstbewusstseins der Schüler durch das Kampfsporttraining ist ein ganz normaler Prozess.

Der Schüler lernt sich zu verteidigen und er lernt auch anzugreifen. Aber zugleich lernt der Schüler auch verantwortungsvoll mit seinen Fähigkeiten umzugehen und auf die Gesundheit seines Gegenübers zu achten.

Da verantwortungsvolle Trainer ihre Schüler nicht sofort aufeinander einschlagen lassen, lernen die Schüler Geduld aufzubringen. Sie werden auch rasch feststellen, dass einem im Kampfsport nichts geschenkt wird und dass es langer intensiver Bemühungen bedarf, um voranzukommen. Erfolg bedeutet harte Arbeit. Das stete Bemühen um weitere Fortschritte im Kampfsport stärkt den Willen.

Das Wissen um die eigenen Fähigkeiten stärkt das Selbstvertrauen und damit auch das Selbstbewusstsein.

Zum Kampfsporttraining gehören natürlich auch Übungskämpfe. Im Zweikampf lernt der Schüler sich zu behaupten und sich auch durchzusetzen. Zugleich werden ihm aber die Grenzen seiner Fertigkeiten aufgezeigt. Er lernt seine Stärken und Schwächen kennen. Er lernt sich auf faire Weise durchzusetzen und er lernt seine Schwächen in Stärken zu verwandeln.

Das Training selbst stärkt natürlich auch den Körper. Die verbesserte Körperbeherrschung ist direkter Ausfluss des Technik-Trainings. Zugleich wird der Schüler auch erhebliche Fortschritte bei der Körperwahrnehmung machen, denn er wird lernen, auf die Signale seines Körpers zu hören und diese auch besser zu deuten.

Verantwortungsvolles Kampfsporttraining ist in meinen Augen das Beste, was einem Kind überhaupt passieren kann. Der Körper wird anders als bei vielen anderen Sportarten umfassend und ausgewogen trainiert. Einseitige Belastungen gibt es im Kampfsport im Grunde nicht, da alle Techniken beidseitig ausgeführt werden.

Zugleich kommt aber auch die mentale Kompenente nicht zu kurz, welche im Kampfsport zumeist sogar einen recht hohen Stellenwert einnimmt. Zwar kämpft jeder Schüler allein für sich selbst und muss sich insofern nicht einer Mannschaftsdisziplin unterordnen doch lernt der Schüler auch, dass er ohne einen guten Partner selbst keine Fortschritte machen kann, er also auf andere angewiesen ist.

Höflichkeit, Respekt, Aufrichtigkeit, Bemühen und Selbstkontrolle sind wichtige Tugenden, die Schülern im Kampfsport vermittelt werden. Es sind diese Tugenden, die Kampfsport wohltuend von vielen anderen Sportarten unterscheidet, die Kampfsportler auszeichnen.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 24.11.2011
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