Durchfall im Urlaub durch Keime in Lebensmitteln
Wer öfter auf Fernreisen war, hat es meist schon am eigenen Leib erfahren: Plötzliche Übelkeit, schneidende Krämpfe im Unterleib und das dringende und permanente Bedürfnis, den Darm zu entleeren. Eine Reisediarrhö macht vielen Urlaubern zu schaffen, vor allem Länder mit niedrigen Hygienestandards bergen eine große Durchfallgefahr.
Sei es verunreinigtes oder zu scharf gewürztes Essen, keimbelastetes Wasser im Badesee oder die ungewohnte Klimaumstellung: Über die Verflüssigung des Stuhlgangs versucht der Körper Störendes rasch los zu werden. Gefährlich ist Durchfall nicht, doch eine sehr häufige Entleerung dünnflüssigen Stuhls kann aufgrund der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste das Kreislaufsystem belasten.
Gefahr der Austrocknung
Halten die Durchfälle über mehrere Tage an, können vor allem ältere Personen und Kinder dadurch geschwächt werden. Es besteht die Gefahr einer Austrocknung des Körpers. Blässe, schlaffe Haut oder geistige Verwirrtheit können Anzeichen dafür sein. In solchen Fällen sollte man dringend einen Arzt aufsuchen. In der Regel lässt sich Durchfall aber gut mit einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme regulieren. Zusätzlich rät der Berliner Gastroenterologe Privatdozent Dr. med. Harald Matthes, Ärztlicher Leiter am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe: „Die Behandlung akuter Diarrhöen mit Laktobazillen wirkt sich hoch signifikant verkürzend und abmildernd auf den Krankheitsverlauf aus. Lacteol eignet sich für alle Typen der akuten infektiösen Diarrhö und kann auch bei immunreduzierten Patienten, Säuglingen und kleinen Kindern als First-Line-Therapie eingesetzt werden.“
Infektionen vermeiden
Bei Durchfall-Erregern wie Typhus oder Cholera im Reisegebiet, sollten sich Urlauber rechtzeitig dagegen impfen lassen. Für Kinder gibt es spezielle Rotaviren-Schluckimpfungen. Oberstes Gebot in fernen Ländern: Essen kochen, braten oder schälen. Rohes Obst, Gemüse und Salat sollte man möglichst meiden. Trinkwasser immer abkochen, oder am besten nur aus verschlossenen Schraubflaschen genießen und selbiges auch zum Zähneputzen verwenden.
Wie Lactobazillen dem Darm helfen
Im menschlichen Darm leben etwa 1.000 Bakterienarten. Davon produzieren spezielle Laktobazillen aus der Glukose der Nahrung Milchsäure, um ein leicht saures Milieu zu erzeugen, das Eindringlinge abwehrt. Zudem schaffen diese im Darm eine Art Schutzfilm, indem sie die Darmwand bekleiden. Durch diesen Prozess können sich krank machende Eindringlinge nicht mehr dort ansiedeln. Außerdem fördern sie das Wachstum der gesunden Darmflora und helfen dieser, sich bei Störungen wieder aufzubauen und sich zu erholen.

Durchfall auf Fernreisen hat oft hygienische Hintergründe.
Foto: djd/G. Pohl-Boskamp/thx

Vor allem für kleinere Kinder kann ein Reisedurchfall zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden.
Foto: djd/G. Pohl-Boskamp