Gesunder Kiefer sorgt für schlanke Hüfte
Rhabarber, Radieschen und Spargel haben im Mai und Juni Hauptsaison. Außerdem gelten sie als Schlankmacher. Genauso wie Diäten. Vor allem im Frühjahr und Sommer stehen Abspeckkuren hoch im Kurs. „Abnehmen funktioniert aber auch ohne Genussverlust“, weiß Dr. Meric Prause. Das gilt dem Delmenhorster Zahnmediziner zufolge vor allem für CMD-Patienten. Rund 70 Prozent der Deutschen leiden an Craniomandibulärer Dysfunktion – einer Fehlfunktion der Kiefergelenke. Nebenwirkung der unerkannten Volkskrankheit kann unter anderem Übergewicht sein. Abhilfe schafft statt Diätplan eine individuell angefertigte Schiene, die neben der Kieferkorrektur im Schlaf auch Pfunde purzeln lässt.
Der Kauapparat ist die Eingangspforte für eine gute Verdauung. Ist alles intakt, zermahlen Zähne und Kiefer die Speisen, die dabei mit Speichel benetzt werden. Der macht den Brei gleitfähiger und erste Enzyme werden freigesetzt. Diese beginnen die Nahrungsbestandteile zu spalten. Nachdem der Brei die Speiseröhre passiert hat, landet er zunächst im Magen, dann im Darm.
Die Organe verfügen über keine Zähne. Große Brocken können folglich nur schwer in ihre Einzelteile zerlegt werden. „Wer gut und langsam kaut, sorgt dafür, dass der Körper die Nährstoffe optimal aufnehmen kann. Zudem wird dem Gehirn, welches das Hungergefühl steuert, der Füllstand des Magens und der Blutzuckerspiegel mitgeteilt“, weiß Dr. Prause. Wer Essen beispielsweise aufgrund von Zahn- und Kieferproblemen verschlingen muss, nimmt dem Gehirn die Chance, alle Informationen sinnvoll zu verarbeiten. Die Folge: Der Magen ist überfüllt und übermäßig viele Kalorien sind zugeführt, noch bevor im Gehirn das Sättigungsgefühl ankommt. Übergewicht kann die Folge sein.
„Im Laufe eines Lebens zermahlen wir rund 30 Tonnen feste Nahrung. Voraussetzung für ein optimales Zerkleinern von Lebensmitteln sind gesunde Zähne und ein intakter Kiefer“, erläutert CMD-Spezialist Dr. Prause. Zusammengefasst: Ein defekter Kauapparat kann zu Übergewicht führen. Damit nicht genug. CMD kann darüber hinaus Ursache für viele weitere Symptome sein. Zu den häufigsten zählen chronische Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen. Erste Warnsignale, die auf eine CMD hindeuten, sind Knacken des Gelenks, immer wiederkehrende Schmerzen im Gesichtsbereich, Verspannungen im Nackenbereich, ein Beckenschiefstand oder Probleme beim Öffnen des Mundes und beim Kauen. Therapeutische Okklusionsschienen wirken dem entgegen. Dr. Prause fertigt diese nach eingehender Diagnose individuell an. Patienten mit Fehlstellungen tragen die Schiene über einige Wochen bis zu mehreren Monaten während der Nacht. Sie vermittelt einen korrekten Aufbiss, entlastet die Kiefergelenke und sorgt für eine entspannte Muskulatur.
Prauses Erfahrung nach greifen Menschen mit Zahn- und Kieferproblemen oft auf weiche Nahrungsmittel zurück, da sie diese nicht kauen, sondern nur schlucken müssen – und schon setzt die Kettenreaktion bis hin zum Übergewicht ein. „Radieschen schaffen es dann nur selten in den Einkaufswagen – sie sind zu hart. Aber nach erfolgreicher Therapie können sich ehemalige CMD-Patienten auch dieses Gemüse wieder schmecken lassen“, ist sich der Zahnmediziner sicher.
Quelle: openPR
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