Sportler mit Biss – Zahnschiene steigert Leistungsfähigkeit um bis zu 15 Prozent
Nicht nur im Profisport erfahren Bissschienen zunehmende Beliebtheit. Auch Freizeitsportler spüren durch eine optimale Kieferstellung eine Steigerung des Leistungsvermögens. „Bei körperlicher Anstrengung beißen Sportler oft die Zähne sehr stark zusammen“, weiß Dr. A.-Meric Prause, MSc, Spezialist für CMD-Therapie und Kieferorthopädie. „Dadurch entsteht ein immenser Druck auf das Kiefergelenk, der zu einer Verspannung der gesamten Nacken- und Rückenmuskulatur führen kann.“ Als Folge verringern sich Beweglichkeit, Ausdauer und Reaktionsvermögen: drei Grundpfeiler des Sports. Um dies zu verhindern, tragen beispielsweise Nationaltorhüter Manuel Neuer und die aufstrebende deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic bereits seit einiger Zeit eine sogenannte Okklusionsschiene.
Im Gleichgewicht
Mediziner unterscheiden Sportarten anhand ihrer verschiedenartigen körperlichen Belastungen. So wirkt beispielsweise beim Laufen ein starker Druck auf die Wirbelsäule. „Folglich bedarf es eines gesunden Körperbaus, um die entstehenden Kräfte gleichmäßig auf Knochen und Gelenke zu verteilen“, sagt Dr. Prause. „Denn eine symmetrische Körperstatik verhindert Verletzungen infolge einseitiger Überbelastung.“ Ähnlich verhält es sich mit dem Gebiss: „Bei einer optimalen Bissposition arbeitet die Muskulatur effektiver, da sich Blockaden nicht auf den Nacken- und Rückenbereich auswirken und dieser somit seine volle Flexibilität beibehält“, fügt Dr. Prause hinzu. Insgesamt helfen Okklusionsschienen bei sportlicher Betätigung, starke Spannungszustände bei zusammengepressten Zähnen abzuschwächen und gleichmäßig auf den Unter- und Oberkiefer zu verteilen. Auf diese Weise lassen sich Verspannungen im Kiefergelenk verhindern. Außerdem wird die Körperstatik, angefangen bei der Kopfhaltung, durch die Isometrie der Muskulatur, das heißt gleichmäßige Spannung in den Muskeln, verbessert beziehungsweise unterstützt.
Ursprung in der Medizin
Okklusionsschienen fanden bislang vornehmlich bei der Behandlung von Kiefer- und Zahnfehlstellungen Anwendung. Besonders bei der Therapie von CMD, Craniomandibuläre Dysfunktion, gelten sie als wichtigstes Behandlungsverfahren. Diese Erkrankung kennzeichnet, dass Kiefer- und Zahnfehlstellungen zu einer Blockade der Muskeln und Sehnen im Kopfbereich führen und die gesamte Rückenpartie betreffen können. Dabei entstehen in vielen Fällen beispielsweise chronische Kopf- und Rückenschmerzen und Verspannungen in der Nackenmuskulatur, ohne dass die Betroffenen sofort an ihren Kiefer als Auslöser denken. „Durch individuelle und kontinuierliche Anpassung der Okklusionsschiene erhalten Patienten ihre natürliche Kieferbalance zurück und Blockaden der Muskulatur verschwinden“, sagt Dr. Prause. „Bei besonders schweren Fällen eignen sich zusätzlich physiotherapeutische Maßnahmen zur ganzheitlichen Therapie.“
Quelle: openPR
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