Süßwaren für Diabetiker geeignet?

Weihnachtszeit – Süßigkeitenzeit. Schon seit August quellen die Supermärkte über von Spekulatius, Printen, Marzipan, Stollen usw. usf. Und damit auch Diabetiker gedankenlos zugreifen, werden viele Süßigkeiten mit der Behauptung beworben: „Für Diabetiker geeignet“. Damit könnte gemeint sein: „Geeignet für solche, die Diabetiker bleiben oder werden wollen.“

Die Gesetzeslage

In der „Verordnung über diätetische Lebensmittel“ (Diätverordnung / DiätV) wurde u.a. bestimmt: „Diätetische Lebensmittel für Diabetiker müssen folgenden Anforderungen entsprechen: […] d-Glukose, Invertzucker, Disaccharide, Maltodextrine und Glukosesirup dürfen nicht zugesetzt sein; an Stelle dieser Stoffe dürfen nur Fructose sowie Süßungsmittel nach Maßgabe der Anlage 2 der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung zugesetzt sein“ (DiätV §12). Der gesamte §12 wurde allerdings zum 01.10.2010 gestrichen. Fructose-Süßwaren dürfen trotzdem noch bis 2012 als „Für Diabetiker geeignet“ beworben werden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Die „Unbedenklichkeit“ von Fructose resp. die Behauptung, dass Fructose-Süßwaren „zur besonderen Ernährung bei Diabetes mellitus im Rahmen eines Diätplanes geeignet“ seien, wurde von wissenschaftlicher Seite schon vor Jahren als unhaltbar eingestuft. Cf. Pressemeldung „Neuer Zusammenhang zwischen Fructose-Konsum und Gewichtszunahme entdeckt. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke haben in einer neuen Studie (Jürgens et al., Obesity Research, 13:1146-1156, 2005) herausgefunden, dass die Aufnahme von Fructose (Fruchtzucker) die Körperfett- und Gewichtszunahme bei Mäusen deutlich steigert. Damit liefern die Forscher neue Daten, die einen Zusammenhang zwischen dem weltweit angestiegenen Fructosekonsum und der stetig steigenden Zahl übergewichtiger Menschen möglich machen“ (Deutsches Institut für Ernährungsforschung, dife.de, 30.07.2005). Cf. ferner: „Erhöhte Aufnahme von Fruktose ist für Diabetiker nicht empfehlenswert“, Stellungnahme Nr. 041/2009 des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 06.03.2009).

Die vermeintlich süße Illusion

Trotz aller Erkenntnisse hat die Süßwaren-Industrie weiter die Diabetiker-Werbung betrieben. Und sogar nach Streichung des §12 DiätV werden selbst neue Produkte weiterhin als „für Diabetiker geeignet“ beworben, obschon die Übergangsfrist vielleicht bezweckt, dass bereits ausgelieferte Produkte nicht aussortiert werden müssen. Proteste gegen diese Illusion halten sich arg in Grenzen. Und um ehrlich zu sein: Wer konnte denn jemals ernsthaft glauben, dass das Übergewichts-Problem resp. (als dessen Konsequenz) das Diabetes-Problem wirklich mit Fructose gelöst worden sei oder werden könnte. Das irrationale Wunschdenken vom „Genuss ohne Reue“ war und ist auch v.a. bei den Verbrauchern beherrschend. Man will Süßes, koste es, was es wolle, und sei es auch die Gesundheit. Selbst wenn die Fructose-Diabetiker-Illusion ab 2012 nicht mehr in der Werbung auftauchen sollte: In vielen Köpfen wird sie sich festgesetzt haben.

Tot ohne Fett

Es grassieren viele schwerwiegende, absurde, fatale Illusionen bzgl. der Ernährung. S. z.B. die Sprüche „Fett macht fett“ oder gar „Fit ohne Fett“. In Wahrheit gilt: a) Körperfett und Nahrungsfett ist nicht dasselbe, d.h. man setzt weder nur dann noch unbedingt dann Körperfett an, wenn man Nahrungsfett einnimmt; b) der Mensch braucht sowohl Nahrungsfett als auch Körperfett, d.h. sowohl ein zu geringer Fettanteil in der Nahrung als auch im Körper können lebensbedrohlich sein. Selbst die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) empfiehlt, bis zu 30% des täglichen Kalorienbedarfs aus (überwiegend ungesättigten) Fettsäuren zu decken. Selbst muskelgestählte Bodybuilder haben selbst bei Wettkämpfen noch einen Körperfettanteil von mindestens 5%; übrigens essen viele Bodybuilder mehr als 30% Fettkalorien. Statt also auf „fettarme“ oder gar „fettfreie“ Produkte fixiert zu sein, sollte man den Zuckeranteil strengstens unter Kontrolle halten.

Zucker als der Feind

Der Körper kann Zucker eben nur in sehr geringen Mengen verkraften. Auch hier gilt das Axiom von Paracelsus: „Die Dosis ist das Gift.“ Und will man komplexe Vorgänge wie die Ernährung maßlos vereinfachen, kommt man eben leicht zu falschen, ggf. gefährlich irreführenden Ergebnissen. Richtig ist, dass ein Überschuss an Energie zu Gewichtszunahme führt. Übergewicht kann man sich sowohl mit Fett als auch mit Eiweiß als auch mit Kohlenhydraten anessen. Allerdings ist Gewichtszunahme nicht in sich schlecht, und Kalorien sind in jedem Falle lebensnotwendig. Der Körperfettanteil ist ungleich viel interessanter als das Gewicht. Das Gewicht mag man über die Kalorienzufuhr regulieren können. Für einen gesunden Körper muss man aber eben auch auf die richtige Zusammensetzung der Kalorien achten, darunter auch auf die richtigen Anteile an (gesättigten, einfach ungesättigten und essentiellen) Fett, an (essentiellen) Eiweißen und (komplexen) Kohlenhydraten. Nicht nur für Diabetiker, sondern auch für Menschen, die gesund sind und bleiben wollen, heißt deshalb eine Grundregel: Weniger als 50g Zucker pro Tag.

Das süße Leben ohne Zucker

Abschließend: Der grundsätzlich für jeden notwendige permanente weitgehende Zuckerverzicht kann nicht ernsthaft als „bittere Wahrheit“ empfunden werden, ganz im Gegenteil: Hat man sich von der Sucht nach der Überdosis Zucker erholt, kann man endlich wieder den Eigengeschmack vieler Lebensmittel schätzen. Überhaupt lebt es sich mit einem gesunden, leistungsfähigen Körper erheblich angenehmer als mit einem fettüberladenen, zuckersüchtigen Körper. Und wenn man beim Essen nicht „gesündigt“ hat, muss man sich dafür auch nicht mit Gewissensbissen plagen.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 2.12.2011
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