Warum sind mannigfaltige Ökostrom-Angebote nur Ökostrom-Lügen?
Wer Ökostrom bezieht, hilft beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Dank ihm fließt mehr grüner Strom durch die Leitungen. Doch Verbraucher sollten genau hinschauen, denn hinter vielen Angeboten versteckt sich eine Ökostrom-Lüge.
Immer mehr Verbraucher sind bereit für Ökostrom mehr Geld auszugeben. Doch nur ein Bruchteil achtet auf einen nachhaltigen Tarif. Hinter dem höheren Preis versteckt sich oftmals kein echter Ökostrom, sondern nur grün gewaschene Atom- oder Kohleenergie.
Viele Angebote sind bloß eine Ökostrom-Lüge – warum?
Viele Stromanbieter kaufen die in Europa gehandelten Grünstromzertifikate (RECS). Damit können sie Kohle – und Atomenergie auch als Ökostrom verkaufen und so die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach grünem Strom bedienen. Das funktioniert, weil Ökostromproduzenten RECS-Zertifikate für jede erzeugte Kilowattstunde erwerben und weiter verkaufen können. Ein großer Teil stammt von alten, bereits abgeschriebenen Wasserkraftwerken aus Skandinavien. Doch viele Stromkunden glauben, dass sie mit dem Wechsel zu Ökostrom den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland unterstützen. Deshalb schätzen Experten diese Praxis als Umetikettierung und Mogelpackung ein.
Stromsee wird sauberer mit Ökostrom
Auch nach dem Wechsel zu Ökostrom fließt weiterhin die gleiche Energie durch heimische Leitungen. Das gesamte Stromnetz ist mit einem See zu vergleichen. Darin wird die Energie aus fossilen und regenerativen Quellen eingespeist. Die Verbraucher nutzen diesen Strommix – unabhängig vom jeweiligen Anbieter. Ausschlaggebend ist, dass durch die steigende Zahl an Ökostromkunden auch der Anteil der Erneuerbaren Energien im See anwächst und er allmählich sauberer wird.
16 oder 100 Prozent grüner Strom
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz verpflichtet alle Stromversorger, neben konventioneller Energie auch etwa 16 Prozent grünen Strom anzubieten. Echte Ökostromanbieter gehen keine Kompromisse ein und verkaufen zu 100 Prozent echten, umweltfreundlichen Strom. Doch für Verbraucher ist es nicht einfach, das Wirrwarr von Beteiligen der Versorger zu durchschauen. Deshalb gibt es Labels, die Orientierungshilfe leisten.
Echter Ökostrom ist gelabelt – oder kommt von der eigenen Solaranlage
Wer sicher gehen möchte, dass sich sein Stromanbieter nachhaltig für den Umweltschutz engagiert, sollte auf die Gütesiegel „ok-power“ oder das „Grüner Strom Label“ achten. Beide garantieren, dass neue Wasser-, Windkraft-, Solaranlagen und Biomasse-Kraftwerke zur Stromerzeugung gebaut werden. Wem der Wechsel zu Ökostrom noch nicht ausreicht, kann selber Strom produzieren. Das ermöglicht beispielsweise eine eigene Solaranlage. Der Besitzer entscheidet dann, ob er den grünen Strom ins öffentliche Netz einspeist oder gleich selber verbraucht. In beiden Fällen setzt er sich aktiv für den Umweltschutz ein und erzeugt echten Ökostrom.
Was können Verbraucher tun, um echten Ökostrom zu beziehen?
– Gütesiegel und Testergebnisse helfen, sich im Ökostrom-Dschungel zurecht zu finden.
– Die Geschäftsbedingungen des Anbieters verraten, ob sich der Strom aus Erneuerbaren Energiequellen zusammensetzt oder das Angebot nur eine Ökostrom-Lüge ist.
– Sollte der regionale Anbieter kein echtes Ökostrom-Angebot haben, kann man auch ein überregionales Angebot wählen.
– Wer aktiv den Ausbau Erneuerbarer Energien unterstützen möchte, sollte sich eine eigene Photovoltaikanlage installieren. Damit produziert er selber echten, grünen Strom. Denn nur neue Anlagen verdrängen alte Atom- und Kohlekraftwerke.
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 9.11.2011bisher keine Kommentare
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