Zum Valentinstag: Verrückt vor Liebe. Krank im Kopf?
Wenn es Dopamin statt Rosen regnet. Der Botenstoff verdreht verliebten Gehirnen gewaltig den Kopf und verwandelt Menschen in Liebessüchtige. Bereits Platon vermutete, dass die Liebe eine Geisteskrankheit ist. Mit psychischen und neurologischen Erkrankungen beschäftigt sich www.dasgehirn.info nicht nur am Valentinstag. Im Februar erklären Forscher neueste Erkenntnisse über Sucht, Depression oder Kopfschmerzen. Ein weiterer Fokus: Wenn das Gehirn entflammt. Das Onlinemagazin geht Entzündungen im Gehirn auf den Grund. Die Neuroinflammation schützt nicht nur das Gehirn, sondern kann auch Krankheiten wie Multiple Sklerose hervorrufen und Alzheimer oder Schlaganfall vorantreiben.
Wenn das Gehirn entflammt
Auch wenn sich das Gehirn nicht einfach einen Schnupfen einfängt, muss es sich vor Krankheitserregern schützen. Dafür ist es mit einem speziellen Immunsystem ausgerüstet. Die hirneigenen Abwehrzellen, die Mikroglia, beseitigen Keime und Fremdstoffe – wie die Müllabfuhr. Einen weiteren Schutzwall baut die Blut-Hirn-Schranke. Sie verhindert das Eindringen vieler Krankheitserreger ins Gehirn. Doch gegen manche, wie die Meningokokken, ist nichts zu machen. Sie überwinden alle Schutzbarrieren und lösen eine Hirnhautentzündung aus. „Ganz allgemein gesprochen, ist die Entzündung eine wichtige Reaktion des Körpers auf eine Störung von Außen“, erklärt Matthias Endres von der Klinik für Neurologie der Charité. Gerät aber das Zusammenspiel der körpereigenen Abwehr aus dem Gleichgewicht, dann können neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Multiple Sklerose entstehen. Nicht immer sind Entzündungen im Gehirn die hauptsächliche Erkrankung, sondern beschleunigen als eine Art „Nebenprodukt“ die eigentliche Krankheit, wie im Falle von Alzheimer oder Schlaganfall. Dadurch wird das Nervengewebe geschädigt – mit weitreichenden Folgen. „Was einmal weg ist im Gehirn, ist für immer weg“, sagt Wolfgang Brück, Neuropathologe an der Universität Göttingen.
Neue Themenpartnerschaft „Neuroinflammation“ mit dem SFB TRR 43
Entzündliche Prozesse im Gehirn – kurz Neuroinflammation – werden von Wissenschaftlern des Sonderforschungsbereiches Transregio 43 untersucht. Die interdisziplinäre Forschergruppe arbeitet in Berlin und Göttingen. Die Neuroinflammation ist eine Immunreaktion, welche das Nervengewebe des Gehirns vor Krankheitserregern schützt. Gerät diese außer Kontrolle, treibt sie Krankheiten wie Alzheimer und Multiple Sklerose voran. Ziel der Forschung des SFB‘s ist es, die entzündlichen Prozesse besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu finden.
Was ist normal?
Fast die Hälfte der Frührentner gab die Arbeit aufgrund einer psychischen Erkrankung auf. Das wies eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bundespsychotherapeutenkammer nach. Darin zählten Depressionen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen sowie Suchterkrankungen als häufigste Ursachen. „Psychische Störungen werden heute häufiger als früher als solche erkannt und behandelt“, sagt Psychologe Frank Jacobi. In Deutschland würden jedoch immer noch psychische Störungen selten frühzeitig diagnostiziert und noch seltener angemessen behandelt. Vermutlich setzt die neu aufgelegte Diagnosebibel DSM deshalb auf Vorbeugung. Aber sind Trauernde, die einen Todesfall mehr als zwei Wochen beklagen, gleich depressiv? Bereits vor der Veröffentlichung des DSM 5 entfachte die Diskussion, was normal ist. Kritische Stimmen gaben zu bedenken, dass Studien vielmehr eine Überdiagnose von so genannten Modeerkrankungen nahelegen. dasgehirn.info-Autor Christian Wolf schließt daraus: „Die Gefahr, psychische Erkrankungen zu sehen, wo überhaupt keine sind, besteht auf jeden Fall. Ebenso aber die Gefahr, seelische Probleme zu unterschätzen und zu ignorieren.“
Quelle: openPR
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