Rückenschmerzen – was nun? – Entscheidung zwischen konservativen und operativen Therapien
Die meisten wissen, dass anhaltende Rückenschmerzen in ärztliche Behandlung gehören. Doch immer noch zögern viele Betroffene zu lange, einen Spezialisten aufzusuchen. Häufigster Grund: Angst vor einer Operation. „Damit schlagen sie genau den falschen Weg ein“, betont Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik (Berlin, Hamburg und Zürich). „Denn je früher wir der Ursache auf den Grund gehen, desto eher lässt sie sich konservativ behandeln. Erst bei fortgeschrittenen Erkrankungen kommen operative Maßnahmen in Betracht.“
Erste Schritte für einen gesunden Rücken
Vor jeder Therapie steht immer eine ausführliche Diagnose. Konservative Therapien sorgen dann je nach Beschwerdebild für Schmerzlinderung, Entspannung oder Stabilisierung der Muskulatur. Dafür stehen verschiedene Maßnahmen wie Injektionsbehandlungen, Physiotherapie, Massagen, Wärme- und Kältetherapien zur Verfügung. „Vor allem bei leichten Schmerzen, kleinen Bandscheibenvorfällen sowie bei sehr jungen oder alten Patienten greifen wir auf diese schonenden Therapien zurück“, erläutert Dr. Sabarini. Im Rahmen der Physiotherapie fördern zum Beispiel gezielte Bewegungen die Durchblutung und Nährstoffversorgung der betroffenen Partien. Eine gestärkte Muskulatur wirkt wie ein Stützkorsett für die Wirbelsäule und entlastet diese.
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So viel wie nötig, so wenig wie möglich
Bleiben die Beschwerden trotz dieser Behandlungen bestehen oder nehmen sogar zu, gilt es, die Therapie auszuweiten. Eine große Operation brauchen Patienten dennoch nicht sofort zu fürchten: Moderne minimalinvasive Therapien arbeiten mit feinen Sonden, die der Arzt durch die Haut direkt an die betroffene Stelle führt. Umliegendes Gewebe bleibt dabei geschont. „Berichten Patienten schon beim ersten Termin von heftigen Schmerzen und zeigen sich starke neurologische Ausfälle wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, fällt die Wahl meist von Beginn an auf diese Verfahren“, ergänzt Dr. Sabarini. „Denn die Symptome deuten auf eingeengte Nervenfasern hin, die wir durch Abtragen der störenden Gewebestrukturen befreien.“ So entfernen Spezialisten etwa bei der perkutanen Nukleotomie vorgefallenes Bandscheibengewebe mithilfe einer feinen, sich drehenden Spiralnadel.
Operation für neue Beweglichkeit
Manchmal liegen jedoch so große Veränderungen an der Wirbelsäule vor, dass sie eine Operation erfordern. Oft ist dies bei starkem Verschleiß oder ausgeprägten Bandscheibenvorfällen der Fall, wenn das körpereigene Gewebe seine natürlichen Aufgaben nicht mehr erfüllt. Künstliche Bandscheiben oder Wirbelkörper stellen dann die Funktionsfähigkeit wieder her. „In vielen Fällen stehen uns mikrochirurgische Methoden zur Verfügung, bei denen wir im Vergleich zu herkömmlichen Operationen lediglich einen kleinen Schnitt von etwa ein bis drei Zentimetern Länge setzen müssen“, ergänzt Dr. Sabarini. Bei ausgeprägten Instabilitäten oder Wirbelgleiten versteifen Ärzte das betroffene Segment mit kleinen Titanelementen. Dies sorgt nicht nur für die nötige Stabilität, sondern erhöht auch die Beweglichkeit des gesamten Rückgrates.
Aufgrund der vielfältigen Therapiemöglichkeiten sollten Patienten darauf achten, dass der Arzt sich genügend Zeit für Untersuchung und Vorgespräch nimmt. Nur auf diese Weise lässt sich die Behandlung optimal auf die individuellen Gegebenheiten abstimmen.
Quelle: openPR
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Kategorien: Gesund und Fit