Vollnarkose beim Zahnarzt – eine Chance für Angstpatienten

Die Vollnarkose beim Zahnarzt ist umstritten. Zu viel Risiko und hohe Kosten für einen normalen Zahnarztbesuch, argumentieren die einen. Eine große Chance für Angstpatienten bei geringen Risiken, so die Meinung der anderen. Die ambulante Vollnarkose beim Zahnarzt – eine Erleichterung für den Patienten?

Dr. med. dent. Litter, MSc MSc, ist niedergelassener Zahnarzt in der Münchener Praxis DC1 und auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert. Die Vollnarkose wird in der Zahnarztpraxis DC1 insbesondere zu Beginn einer Behandlung von Angstpatienten eingesetzt. Die Kritik, dass die Vollnarkose dabei lediglich ein lohnendes Geschäft für den Zahnarzt sei, verärgert ihn. „In unsere Praxis kommen Menschen, die seit über einem Jahrzehnt den Besuch beim Zahnarzt vermieden haben, aus einer tiefverwurzelten Angst heraus. Diese Menschen leiden zum Teil seit Jahren unter Zahnschmerzen, die sie mit Schmerzmitteln betäuben. Die Betroffenen haben vermehrt Infektionen in der gesamten Mundhöhle, starken Mundgeruch und verfärbte Zähne. Und nicht selten leben Betroffene von Zahnarztangst gesellschaftlich isoliert, weil sie sich für ihr Aussehen schämen. Wenn sie diesen Menschen nun vorschlagen, lediglich „ein bisschen die Zähne zusammen zu beißen“, wo sie doch gerade erst den Mut gefasst haben, erstmalig wieder eine Praxis zu betreten, lassen sie die Betroffenen mit ihrer Angst allein und werden sie garantiert nicht wiedersehen. Geholfen ist ihnen damit nicht. Und exakt für diese Gruppe der Angstpatienten ist die Vollnarkose eine erste Chance ihre Zähne und ihre kranke Mundhöhle behandeln zu lassen.“
Doch die Vollnarkose ist auch mit Risiken verbunden. Während einer Vollnarkose muss der Patient künstlich beatmet werden, alle lebenswichtigen Körpervorgänge müssen durchweg kontrolliert werden. Hinzu kommen zum Teil Nachbeschwerden wie beispielsweise Übelkeit, Halsschmerzen oder Herz-Kreislaufprobleme nach dem Aufwachen. Und dennoch: In den letzten 20 Jahren ist die Vollnarkose fast so sicher geworden wie eine Reise im Flugzeug. Das Risiko beträgt heute im Normalfall nur noch 1:100000.
Minimiert werden können Risiken u.a. durch ein ausführliches Gespräch im Vorfeld der Narkose, bei dem alle gesundheitlichen Beschwerden des Patienten in Ruhe erfasst und berücksichtigt werden, eine moderne technische Ausstattung in der Zahnarztpraxis ist notwendig und die Basis für einen sicheren Narkoseverlauf, doch vor allem sollte ein qualifiziertes Team aus Zahnarzt, Anästhesist und Pflegepersonal den Patienten nicht nur während der Behandlung, sondern auch im Anschluss im Aufwachraum verantwortungsvoll betreuen, um im Fall einer Komplikation sofort reagieren zu können.
Die Kosten für eine Vollnarkose werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen übernommen, so übernimmt ein Teil der Krankenkassen die Kosten, wenn die Zahnarztangst seitens eines Facharztes für Psychiatrie bestätigt ist. Einige Privatversicherungen übernehmen zumindest anteilsweise die Kosten. In der Regel sind die Kosten für die Vollnarkose jedoch von dem Versicherten selbst zu tragen und liegen je nach Aufwand zwischen ca. 300€ und 1200€.
Ist eine Vollnarkose die einzige Möglichkeit für einen Angstpatienten sich behandeln zu lassen? „Die Vollnarkose ist meist die Chance, den Angstpatienten überhaupt erstmals wieder an eine Behandlung heranzuführen und gleich in nur einer Sitzung so viel zu behandeln, wie es zahnmedizinisch vertretbar ist.“ Langfristig setzt jedoch auch die Zahnarztpraxis DC1 (www.dc-eins.de) auf andere Methoden, um Menschen mit Zahnarztangst bei der Überwindung ihrer Angst zu unterstützen. So wird in der Praxis stufenweise das Vertrauen zwischen Zahnarzt und Patient aufgebaut. Der Patient erhält durchweg ehrliche und enttäuschungsfreie Information. Und ist der Patient erstmals soweit sich ohne eine Vollnarkose an eine Behandlung zu wagen, wird er bei DC1 mit einer Methode unterstützt, in der der Patient die Kontrolle während der Behandlung behält.
Für Zahnarzt Dr. Litter bleibt es Ziel, den Angstpatienten langfristig angstfrei zu behandeln. „Doch bis zu diesem Zeitpunkt ist es ein langer, aber lohnender Weg, und die Vollnarkose unterstützt uns darin, diesen Weg überhaupt erst zu gehen.“
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 27.07.2012
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