Keine Steuerfreiheit von pauschalen Zuschlägen ohne Einzelabrechnung
Pauschale Lohnzuschläge für Arbeitnehmer sind nicht automatisch steuerfrei. Darauf weisen die Steuerberater der Kanzlei Himmelbach & Partner in Lahr hin. Leistet der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf die Höhe der tatsächlich erbrachten Sonntagsarbeit, Feiertagsarbeit oder Nachtarbeit pauschale Zuschläge an den Arbeitnehmer, sind diese Zuschläge nach § 3b EStG begünstigt. „Voraussetzung ist jedoch, dass diese Zuschläge übereinstimmend als Abschlagszahlungen oder Vorschüsse auf eine spätere Einzelabrechnung zum jährlichen Abschluss des Lohnkontos geleistet werden“, erklären die Steuerberater in Lahr.
Hierauf kann im Einzelfall nur verzichtet werden, wenn die Arbeitsleistungen fast ausschließlich zur Nachtzeit zu erbringen sind und die pauschal geleisteten Zuschläge so bemessen sind, dass sie unter Einbezug von Urlaub und Fehlzeiten aufs Jahr bezogen die Voraussetzungen der Steuerfreiheit erfüllen. Dies hat der Bundesfinanzhof (BFH) in einer aktuellen Entscheidung klargestellt.
Die Steuerbefreiung setzt für die neben dem Grundlohn gewährten Zuschläge für tatsächlich geleistete Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit grundsätzlich Einzelaufstellungen der tatsächlich erbrachten Arbeitsstunden voraus. Dadurch soll gewährleistet werden, dass nicht steuerfrei bleibt, was allgemeine Gegenleistungen für die Arbeit darstellt. Am Nachweis fehlt es jedoch, wenn tatsächlich geleistete Arbeit während begünstigter Zeiten der Höhe nach nur über eine Steuerfreistellung nach Prozentsätzen des Grundlohns ersichtlich ist.
Nach einem Praxishinweis von Steuerberater Rudolf Streif von der Himmelsbach & Sauer Partnerschaft Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt mit Sitz in Seelbach und Lahr in Südbaden sind die einzelnen Zuschläge jeweils vor Erstellung der Lohnsteuerbescheinigung zu errechnen, somit regelmäßig spätestens zum Jahresende und beim früheren Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis. Stimmt die Summe der Pauschalzahlungen mit den für den in Betracht kommenden Zeitraum ermittelten steuerfreien Zuschlägen nicht überein und wurden weniger zuschlagspflichtige Stunden geleistet, ist die Differenz steuerpflichtiger Arbeitslohn.
Himmelsbach & Sauer Partnerschaft
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte
Einsteinallee 1
77 933 Lahr
Telefon: 07821 / 954 94-0
Fax: 07821 / 954 94-888
Quelle: openPR
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