Ganzkörpertraining gibt es sowohl im Karate wie im Boxen. Ebenso lernt man bei beiden gleichermaßen Selbstverteidigung. Das bieten aber ebenso alle anderen Kampfsportarten. Das Selbstbewusstsein wird durch das Training gestärkt, aber das kann man ebenfalls durch alle Kampfsportarten erreichen ebenso wie Selbstverteidigung.

Insofern ist beides ist gleichermaßen und gut wie schlecht. Man muss nur wissen, dass im Karate anders als im Boxen zusätzlich die Füße eingesetzt werden. Auch gibt es weit mehr Handtechniken als im Boxen.

Mit Boxen wird man sicherlich schneller erste Ergebnisse sehen als im Karate, da es im Karate eher etwas „steif“ zugeht. Trotzdem denke ich, das Karate an Techniken deutlich reicher als das Boxen ist und deshalb auf längere Sicht gesehen interessanter sein könnte.

Wenn es primär um die Selbstverteidigung geht, sollte man fern bei der Wahl des Vereins / der Schule darauf achten, dass man nicht in eine Gruppe gerät, in der das Wettkampftraining im Vordergrund steht, welches zwangsläufig für Selbstverteidungstraining keinen Platz hat.

Um herauszufinden, was wirklich gut ist, was Spaß macht und einem am besten liegt, gibt es eigentlich nur einen Weg: Hingehen, am Probetraining teilnehmen und dann aus eigener Erfahrung heraus eine Entscheidung treffen. Dass man gleich „verkloppt“ wird, ist wohl bei keiner der beiden Sportarten zu erwarten, wenn man in einer guten Gruppe landet. Bei einem „Chaoten-Verein“ mag das vielleicht anders aussehen – wäre aber auf jeden Fall eine extreme Ausnahme.

Mehr noch als der Sport selbst sind nämlich andere Faktoren wichtiger. Wenn man sich in der Gruppe nicht wohlfühlt, macht es keinen Spaß. Wenn der Trainer nicht unterrichten kann, lernt man nichts. Wenn der Trainer nicht darauf achtet, Verletzungsgefahren aus dem Trainingsbetrieb zu bannen, wird man häufig Auszeiten nehmen müssen …

Ich persönlich meine, dass diese letztgenannten Punkte bei der Entscheidung in den Vordergrund gestellt werden sollten. Wenn das Klima in der Gruppe stimmt, ist alles in Ordnung und dann spielt es, wenn man einen kompetenten Lehrer hat, keine Rolle, was man trainiert. Denn dann lernt man auf jeden Fall das Richtige, das was man wirklich braucht.