Bluthochdruck – Kennzeichnungspflicht für Kochsalz gefordert

Hoher Blutdruck ist in Deutschland eine sehr häufige Erkrankung. Laut Bundes-Gesundheitssurveys 1998 (BGS98) sind 44 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer betroffen. Zu den Folgeerkrankungen des „stillen Killers“ gehören Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenerkrankungen. Neben Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie Übergewicht und sportliche Inaktivität zählt ein zu hoher Salzkonsum zu den beeinflussbaren Risikofaktoren für den Bluthochdruck.

Eine Reduktion des Salzkonsums hat wesentliche positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Dies belegt unter anderem eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (Januar 2010) veröffentlicht wurde. Allein mit dem täglichen Verzicht auf drei Gramm Salz (1200 mg Natrium) ließen sich pro Jahr 44 000 bis 92 000 Todesfälle in den USA vermeiden.

Das meiste aufgenommene Salz kontrollieren wir nicht über den Salzstreuer, sondern es befindet sich in den fertigen Lebensmitteln – auch in Produkten, in denen es gar nicht vermutet wird. Um diesem – für die meisten Verbraucher versteckten Salz – ausweichen zu können, fordert die Deutsche Hochdruckliga eine Ampel-Kennzeichnung für Salz in Lebensmitteln.

Die tägliche Salzaufnahme in Deutschland liegt ungefähr bei 10 Gramm pro Person, in den USA liegen die Werte ähnlich. Der menschliche Organismus benötigt jedoch nur weniger als drei Gramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung fordert daher – wie viele Fachgesellschaften – eine Reduktion der Kochsalzaufnahme auf 5 bis 6 Gramm täglich.
Dies ist bei unserer Ernährungsweise nicht immer ganz so einfach möglich, denn nur etwa 15 Prozent der täglichen Salzaufnahme kontrollieren wir unmittelbar (Salzstreuer). Zehn Prozent der täglich aufgenommenen Salzmenge sind natürlicherweise in Lebensmitteln vorhanden und die restlichen 75 Prozent werden von der Lebensmittelindustrie zugesetzt.
Neben bekannten „Salzbomben“, wie Fertigsuppen, Fertigpizza und Salzgebäck, findet sich auch viel Salz in Brot, Käse, Wurst, Ketchup und Senf und sogar in Schokolade. Salz ist also auch in Lebensmitteln vorhanden, in denen wir es gar nicht schmecken.

Wie in der amerikanischen Studie erwähnt, hätte die Reduktion des Salzkonsums um drei Gramm folgende positive Auswirkungen: Es gäbe jährlich 60 000 bis 120 000 weniger Fälle an chronischen Herzkrankheiten, 32 000 bis 66 000 weniger Schlaganfälle und 54 000 bis 99 000 weniger Herzinfarkte (Zahlen beziehen sich auf die USA). Die Vorteile des geringeren Salzkonsums in Bezug auf Herz-Kreislauferkrankungen sind vergleichbar mit den positiven Auswirkungen einer Reduktion des Tabakkonsums, Übergewichts oder des Cholesterinspiegels.

Laut Professor Dr. med. Joachim Hoyer, dem Vorsitzenden der Deutschen Hochdruckliga e.V., sollte jeder Mensch die Chance haben, seinen Salzkonsum und damit sein Krankheitsrisiko zu reduzieren. Dafür ist das Wissen, in welchen Lebensmitteln sich Salz befindet, unumgänglich. Besonders geeignet dafür sind nach Einschätzung der Deutschen Hochdruckliga Ampelfarben in Verbindung mit Text.

Viele Länder, einschließlich Japan, Finnland und Portugal, haben bereits den täglichen Salzkonsum reduziert. Man erreichte dies, indem mehrere Maßnahmen kombiniert wurden. Dazu zählen eine Kennzeichnung der Lebensmittel, intensive Gesundheitsaufklärung, eine Regulation des Salzgehaltes in verarbeiteten Lebensmitteln und die Zusammenarbeit mit der Lebensmittelindustrie.

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 20.04.2010
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