Gehen Kampfsportler aggressiver durch’s Leben?
„Ich habe letztens einen Bericht über das Training bei diesem Mixed Martial Arts (MMA) gesehen und irgendwie war ich doch recht schockiert. Klar hab ich schon Mal Boxen gesehen, aber irgendwie find ich es schwer zu glauben, dass man dabei nicht irgendwie aggressiver durch Leben geht…“ Was heißt „aggressiver durchs Leben gehen“? Ich sehe das ein wenig differenzierter.
Um im Kampfsport wirklich gefährlich werden zu können, braucht man sehr viel Zeit und Geduld und natürlich Training, Training und nochmals Training. Und das allein schreckt Leute, die nur zum Kampfsport gehen, um sich zu prügeln, ab. Schlägertypen findet man im Kampfsportbereich natürlich auch, aber diese sind im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt sogar eher unterrepräsentiert.
Wer so viel Zeit und Mühen in seine (kämpferische) Ausbildung steckt, der weiß auch sehr genau, was er mit seinen Techniken anrichten kann. Und gerade daraus erwächst Verantwortung. Verantwortung und Achtung vor sich selbst und auch vor dem Gegenüber.
Das Training im Kampfsport baut wie jede andere sportliche Aktivität auch Aggressionen ab.
Es mag sein, dass sich durch das Betreiben eines Kampfsports gewisse Haltungen im Leben definitiv verändern, aber ich würde das positiv sehen. Ein Kampfsportler lernt zu kämpfen. Er weiß, dass der Weg zum Ziel viele Hindernisse hat, doch er weiß auch, dass er das Ziel erreichen kann, wenn er sich genug bemüht. „Ohne Fleiß, kein Preis,“ sagt ein bekanntes Sprichwort. Doch viele, die nicht gelernt haben für ein Ziel zu kämpfen, geben vorzeitig auf, weil sie die Anspannung, die Anstrengung nicht durchhalten.
Insofern macht Kampfsport „aggressiver“ aber in einer positiven Hinsicht, nämlich im Verständnis von Entschlusskraft, Entscheidungswillen, Durchsetzungskraft, Ehrgeiz, Mut …
Zugleich lehrt Kampfsport aber auch Achtung vor den Mitmenschen, Respekt, Demut und Bescheidenheit. Der Kampfsportler weiß sehr genau, dass er ohne seine Freunde, Lehrer und Trainingskameraden nie dorthin gekommen wäre, wo er heute steht.
Es gibt sehr viele Studien – insbesondere im Kinder- und Jugendbereich – die eindeutig belegen, dass Kampfsportler im Vergleich nach Beginn des Trainings fleißiger, ausgeglichener und auch wesentlich aufnahmebereiter waren als vorher oder im Vergleich zu ihren Altersgenossen. Eine gesteigerte Aggressivität ließ sich nicht belegen, sondern das Gegenteil war der Fall.
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 7.03.2010bisher keine Kommentare
Comments links could be nofollow free.