Dürfen Christen Kampfsport betreiben?

meditationAus einem Interview: Die christliche Lehre fordert zur Gewaltlosigkeit auf. Doch Kampfsport ist doch Gewalt … Wenn Sie hören, dass es in den USA eine breite Bewegung zum Christentum und Kampfsport gibt, was denken Sie dabei?
Warum nicht?
Aber ich habe mit dem Wort „Kampfsport“ ein grundsätzliches Problem.
Ich weiß nicht, warum im Deutschen das Wort „Kampfsport“ zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört, das Wort „Kampfkunst“ hingegen nicht. In den meisten anderen Sprachen – einschließlich des Japanischen – gibt es das Wort „Kampfsport“ nicht. Es wird durch das Wort Kampfkunst oder Kriegskunst ersetzt und Kämpfen zu können ist wirklich eine Kunst, denn Prügeln kann sich jeder.
Verantwortungsvoll handelnde Menschen werden ihre Kunst niemals gegen ihre Mitmenschen einsetzen, sondern ihre Kunst immer zum Vorteil des anderen, zum Nutzen der Gemeinschaft verwenden, eben weil sie nicht nur die Technik gemeistert haben, sondern auch über die nötige Selbstbeherrschung verfügen sie nur dann einzusetzen, wenn es nötig ist.
Christen sind Teil der Gesellschaft, mehr noch: Unsere Welt wäre ohne das fast 2000-jährige Christentum heute mit Sicherheit eine ganz andere. Die Wertvorstellungen der westlichen Welt haben ihre Wurzeln im Christentum, was bei den Amerikanern nicht zuletzt auch dadurch seinen Ausdruck findet, das dort sogar auf den Geldscheinen die Worte „in god we trust“ – „Wir vertrauen auf Gott“ aufgedruckt sind.
Gerade weil Christen Teil der Gesellschaft sind, sollten sie auch an der Gesellschaft teilhaben. Die Werte des Christentums sind mit verantwortungsvoll betriebener Kampfkunst wunderbar vereinbar, besser als mit jedem anderen Sport – aus meiner Sicht jedenfalls. Denn in den meisten anderen Sportarten geht es immer nur um eines: Besser, schneller und stärker zu sein als der andere. Es geht sogar soweit, dass Feindbilder entstehen oder geschürt werden. Andere werden regelwidrig verletzt, nur um die eigenen egoistischen Ziele, nämlich dem Sieg um jeden Preis, erringen zu können. Zusammenhalt ist in vielen Wettkampf-orientierten Sportarten meist nur innerhalb der eigenen Mannschaft gegeben.
In der Kampfkunst ist dies anders. Jeder trainiert für sich und dennoch nicht allein, denn Fortschritte sind nur dadurch zu erreichen, dass man sich mit anderen misst. Im persönlichen Wettstreit entsteht Verbesserung. Auf diese Weise haben sich die Kampfkünste auch entwickelt. Schlechte Techniken wurden durch bessere ersetzt, unvollkommene Techniken perfektioniert.
Wir trainieren, weil wir einen Ausgleich zum Alltag brauchen. Im Dojo, dem Übungsraum, wo die Kampfkunst betrieben wird, gibt es nur das Jetzt. Kein Vorher, kein Nachher. Jeder muss mit sich selbst ringen. Seine Ängste überwinden, über seine persönlichen Grenzen gehen. Auf diese Weise erfährt der Übende, dass er weit mehr vermag, als er bisher geglaubt hat zu können. Er erfährt, dass in ihm eine große Kraft steckt, die er nur entdecken muss, um sie einzusetzen.
Schauen wir auf China: Durch den indischen Lehrer Boddhidharma wurden die Grundlagen des Kung-Fu im berühmten Shaolin-Tempel gelegt. Es ging ihm darum, nicht nur den Geist, sondern auch den Körper zu kultivieren, denn die Mönche im Tempel wollten zwar das Wort Buddhas hören und auch lernen, aber sie waren körperlich in einer so schlechten Verfassung, dass sie während seiner Vorträge oft einschliefen.
Wir sagen „In einem gesunden Körper, wohnt ein gesunder Geist“. Insofern brauchen wir einen Ausgleich zu den Anstrengungen des Alltags. Manche Menschen meditieren in der Stille, andere versuchen auf andere Weise zu sich zu finden und ihr wahres Ich zu entdecken. Karate als Kampfkunst ist ein Weg von vielen und hat seine Berechtigung, wie jeder andere Weg auch, sei es nun Sport oder etwas anderes.
Probleme gibt es immer dann, wenn in das Karate pseudo-esoterische Elemente eingebracht werden, die aus dem Karate etwas machen wollen, was es nicht ist. Karate hat seinen Ursprung nicht im Zen-Buddhismus und auch nicht in irgendeiner anderen Religion. Es war eine Kunst der Selbstverteidigung und hat sich im Laufe der Zeit zu einer Kampfkunst gewandelt, die jedoch nach wie vor auf die Kultivierung des Geistes einen extrem großen Wert legt. Karate als Sport hat nur ein Ziel: Karate attraktiv zu machen und zu verbreiten. Masatoshi Nakayama, langjähriger Chef-Trainer der Japan Karate Association sagte einst: „Nichts hat Karate so zur Verbreitung beigetragen wie der Wettkampfsport. Doch zugleich hat nichts dem Karate so sehr geschadet wie der Wettkampfsport.“
Fortschritt in der Kampfkunst ist ohne Verständnis für Werte wie Loyalität und Dankbarkeit undenkbar. Wem es gelingt dies wirklich zu verinnerlichen, wird auch in seinem Christsein einen neuen Aspekt entdecken können: Dankbarkeit für die Liebe Gottes und Loyalität, also Standhaftigkeit im Glauben, trotz aller Anfeindungen und Anfechtungen, die das Leben für uns bereit hält.
Deutschlandradio Kultur befragte den Organisten und karatelehrer Ralph P. Görlach zu diesem Thema.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 22.06.2014
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