Durchbruch bei der Operation großer Lebertumoren
Friedrichstädter Viszeralchirurgen verfügen über eine neue Operationsmöglichkeit für Patienten mit Lebertumoren. Bisher nicht operable, sehr große oder mehrere verteilte Geschwülste können mit dieser Technik entfernt werden. Durch den sogenannten „in-situ-Lebersplit“ verbessern sich für die betroffenen Krebspatienten Heilungs- und Überlebenschancen enorm. Prof. Dr. Helmut Witzigmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat am Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt die ersten Patienten erfolgreich behandelt.
„Die einzige Heilungschance bei Tumoren oder Metastasen in der Leber liegt in der Regel in einer Operation“, erklärt Prof. Dr. Helmut Witzigmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Kleine Tumoren können die Chirurgen sicher und problemlos entfernen. Schwieriger war bislang die Operation bei sehr großen Geschwülsten oder bei einer Vielzahl von Tumoren in der Leber. „Entfernen wir bei größeren Wucherungen den gesamten Tumor, bleibt häufig nicht genügend funktionsfähiges Lebergewebe übrig“, informiert Prof. Witzigmann. „Es besteht die Gefahr, dass die Leber versagt“, erläutert der Chirurg das hohe Risiko der bisherigen Eingriffsmöglichkeiten.
Eine neue Operationstechnik umgeht dieses Problem. Die Friedrichstädter Chirurgen nutzen dabei eine besondere Eigenschaft der Leber. Im Gegensatz zu anderen Organen besitzt die Leber die Fähigkeit, sich zu regenerieren, d. h. Lebergewebe kann nachwachsen.
Das neue Verfahren wird in zwei Operationsschritten realisiert. „Bei einem ersten Eingriff werden die Tumoren nicht entfernt, sondern die Leber quasi durchgeschnitten“, erklärt Prof. Witzigmann die Technik. Die Operateure trennen den befallenen Teil vom gesunden Abschnitt. Gleichzeitig wird die Blutversorgung des erkrankten Leberlappens teilweise unterbrochen. Der unterversorgte, kranke Lappen verbleibt jedoch bis zum zweiten Eingriff im Körper. Nun warten die Mediziner sieben bis zehn Tage. Während dieser Zeit nimmt das Volumen des gesunden, aber eigentlich zu kleinen Leberteils, durch die verminderte Durchblutung des kranken, deutlich zu. In einer zweiten OP entfernen die Friedrichstädter Chirurgen nach etwa einer Woche den befallenen Teil der Leber. Der gesunde nachgewachsene Leberteil ist anschließend in der Lage, die Leberfunktion zu übernehmen.
„Durch dieses Verfahren erhalten mehr Patienten als bisher die Chance auf Heilung. Während der kurzen Wartezeit von sieben bis zehn Tagen ist ein weiteres Wachsen des Tumors zudem sehr unwahrscheinlich“, zählt Prof. Witzigmann die Vorteile der Methode auf.
Quelle: openPR
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Kategorien: Gesund und Fit