Kampfsport ohne Kampf aber mit Geist?

Karate male fighter young high contrast on black background.
Was suche ich: Kampfsport nicht wirklich. Das klingt nach Kampf, ich will nicht kämpfen. Ich würde gern irgendwas ohne Körperkontakt haben wollen. (Ich weiß grad aber nicht, wie man es sonst nennen soll…) Ich hatte mal in der Schule Judo, das fand ich schrecklich, dieses Ineinandergewurstel!! Es muss stark an den „Geist“ und an irgendwas traditionellem gebunden sein. Ich mag es, wenn man sehr konzentriert sein muss und auf alles am Körper achtet. Überwiegend langsame Bewegungen find ich auch gut, aber mal was flottes um nicht einzuschlafen darf auch dabei sein 😀

Warum will ich das machen: Ich möchte sowas machen, weil ich ein sehr impulsiver Mensch bin und doch tweilweise sehr schnell ausraste, aber nie aggro gegenüber anderen werde (maximal dürfen Gegenstände dran glauben oO) und das will ich nimmer. Wahrscheinlich würde mir irgendwer nun sagen, dass ich da wohl erst recht irgendwas zum draufkloppen nehmen sollte, aber ich bin ein sehr friedliebender Mensch und mag keinen Körperkontakt 😀 Außerdem will ich unter keinen Umständen was, wo ich meine Aggressivität rauslassen kann! Da würde ja meine Beherrschung und Konzentration flöten gehen! Deswegen soll es etwas sein, dass mir „innere Gelassenheit“ und so bringt.
Was wäre noch interessant: Eine Sportart mit Waffen bzw. Geräten (Kendo oder so…). Ich überlege auch, ob ich nicht vielleicht was Richtung Bogenschießen machen sollte (Ok, sorry, hat voll nichts hier zu suchen, ich weiß). Aber ein Ganzkörpersport würde mich doch sehr reizen.
Ich hab auch grad mal bei YT rumgeguckt, aber ehrlich, da gibt’s soooo viel und irgendwie sieht vieles gleich aus, wenn man keine Ahnung hat. Tai Chi sah ganz ok aus. Wäre das was, wo ihr meint, das würde zu meiner bisherigen Beschreibung passen?
Ich freue mich über alle Antworten und Tipps und würde mir dann auch mal gezielter auf YT was anschauen und nach einem Probetraining suchen! Aber bitte denkt dran: Viel Konzentration und Tradition mus dabei sein! Ich will auch die „Kultur“ erlernen 🙂
Kampfsport und Kampfkunst hat beides „Kampf“ im Wortstamm.
Man muss dabei nicht immer an den Kampf gegen einen Gegner denken. Es geht bei ernsthafter Beschäftigung mit Kampfsport und Kampfkunst immer um den Kampf gegen sich selbst, gegen das eigene Ego. Dabei geht es immer um den eigenen Charakter. Man kämpft gegen die eigene Schwäche, die Bequemlichkeit, die Nachlässigkeit. Man soll Selbstkontrolle und Selbstvertrauen erwerben, seine Konzentration stärken, Entschlossenheit entwickeln …
Die Techniken der Kampfkunst sind dabei nur das Mittel zum Zweck. Durch die Konzentration auf die Technik, dem Erkennen eigener Fehler, dem ständigen Bestreben um Fortschritt bei der Verfeinerung der Technik muss sich der Kämpfer voll und ganz auf das Training und sich selbst konzentrieren.
Die oft in hoher Zahl ausgeführten kräftezehrenden Wiederholungen einer Technik fordern den Sportler nicht nur physisch sondern auch psychisch. Die Muskeln sind erschöpft, doch Aufgeben ist nicht drin. Der Athlet muss seinen ganzen Willen aufbieten, um weiter durchzuhalten.
Alle traditionellen Kampfkünste betonen genau diese Aspekte. Das heißt nun nicht, dass dies in den „modernen“ oder eher wettkampforientierten Kampfsportarten nicht zu finden sei, jedoch verfolgt der dem Wettkampf verschriebene Kampfsport andere Ziele.
Auf der Suche nach einer geeignete Kampfkunst solltest Du Dich daher vor allem auf traditionelle Kampfkünste ohne Wettkampfcharakter konzentrieren. Dort steht wirklich der Mensch, die persönliche Entwicklung des Einzelnen im Vordergrund.
Kung-Fu Schulen haben sich oft der Tradition verschrieben. Gleiches gilt für Aikido oder Tai Chi. Im koreanischen Taekwondo gibt es ebenso wie im japanischen Karate zwei große Strömungen: Eine sehr wettkampforientierte Linie und dem entgegenstehend die Traditionalisten.
Viele Waffenkünste, wie z.B. Kyudo, Kendo, Iaido oder auch Kobudo sind sehr traditionell ausgerichtet. Die von Dir gewünschten kulturellen Aspekte wirst Du mit Sicherheit in jeder traditionellen Kampfkunst finden.
Dennoch wird all dies nicht den Besuch eines Probetrainings und das Sammeln eigener Erfahrungen ersetzen. Schließlich musst Du Dich im Training wohlfühlen. Du musst mit den Trainern und Trainingskameraden auskommen und sollst nicht zuletzt auch das finden, was Du suchst. Ob Dir die Kampfkunst letztlich die Erfüllung Deiner Hoffnungen und Wünsche bietet, weißt nur Du selbst.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 24.04.2013
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