Taekwondo Wettkampf-Turnier
Hi Leute! Ich hab da mal ne Frage… Es geht um ein Taekwondo Wettkampf-Turnier: Kann ich in einem Wettkampf einen 540 Grad-Kick einsetzen?
Kicks dieser Art führt ein kluger Kämpfer weder im Wettkampf noch in einer Selbstverteidigungssituation aus – und das hat gute Gründe.
Warum?
Wettkampf und Selbstverteidigung haben eines gemeinsam: Ein Fehler wird nicht verziehen. Im Wettkampf verliert man und in der Selbstverteidigung kann noch Schlimmeres passieren.
Es geht in erster Linie um Kontrolle und Sicherheit. Wenn man den Gegner kontrollieren will, muss man zuerst sich selbst unter Kontrolle haben. Mit Techniken, die nur das Publikum beeindrucken, weil sie selten zu sehen sind, beeindruckt man aber keinen Gegner. Mag sein, dass man ihn vielleicht überrascht und damit sogar einen Punkt machen kann. Doch viel größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner die sich bietende Gelegenheit zu seinem Vorteil ausnutzt.
Auf Show-Techniken, die nur unbedarftes Publikum beeindrucken kann und muss man verzichten.
Wird ein Tritt im Stand ausgeführt, ruht das gesamte Körpergewicht auf einem Bein. Damit ist die Standfestigkeit deutlich geringer als wenn man auf zwei Beinen steht. Das gilt für einen Sprung um so mehr. Im Sprung kann die Richtung einer Technik nicht mehr geändert werden.
Verliert man den Gegner für einen Bruchteil von Sekunden aus den Augen, wie dies beispielsweise bei Drehungen der Fall ist, kann dieser kurze Moment bereits den Kampf entscheiden, da der Gegner in diesem unbeobachteten Augenblick seine Position ändern und Dich ins Leere laufen lassen wird. Während Du den Gegner suchst, wartet er ruhig ab und bringt dann seine Technik ins Ziel.
Es kommt nicht von ungefähr, dass in der Selbstverteidigung oft gänzlich auf hohe Tritte verzichtet wurde und auf spektakuläre Techniken sowieso. Spektakuläre Techniken sind nur deshalb spektakulär, weil man sie selten sieht. Der Grund hierfür liegt auch auf der Hand: Erfahrene Kämpfer wissen, dass man mit solchen Techniken allenfalls das Publikum beeindrucken, keinesfalls aber wirklich punkten kann.
Im Wettkampf sollte man das einsetzen, was man am besten beherrscht und auf alles verzichten, was einen selbst gefährdet.
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