Über die richtige Atmung im Karate

Ganz allgemein gesagt, ist Atmung Leben. Ohne ausreichende Sauerstoffversorgung, gibt es kein Leben. Daher müssen wir der Atmung als Frage von Leben und Tod besondere Bedeutung beimessen.

Eine korrekte Atmung wird die Ausführung der Techniken unterstützen, während eine falsche Atmung Techniken schwächen und in einigen Situationen sogar extrem gefährlich sein kann.

Aber aus technischer Sicht ist der wohl wichtigste Punkt: Atmung erzeugt Bewegung. Diesen Punkt sollte man stets im Kopf behalten, da dies der Schlüssel zu einer natürlichen und damit zugleich auch einer effektiven Bewegung ist.

Die Atmung verbindet die Anspannung und Entspannung der Muskeln auf natürliche Weise.

Die Atmung macht die Fortbewegung, weil sie zu einer nahezu mühelosen Fortbewegung führt.

Die Verbindung von Atmung, Technik und Bewegung ergibt eine einheitliche Aktion des ganzen Körpers, was wiederum in Vebrindung mit der richtigen Muskelanspannung am Ende der Technik zu der enormen Kraft führt, für die Karate bekannt ist.

Die Atmung verbindet die Aktionen des Körpers. Die Einatmung ist der natürliche Beginn einer neuen Aktion. Wird dieser Moment nicht genutzt, brauchen alle Bewegungen bereits zusätzliche Kraft nur um die Bewegung überhaupt zu starten. Auf diese Weise kann man sich einfach nicht wirklich schnell bewegen.

Wir müssen lernen, die Bewegungen durch die richtige Atmung miteinander zu verbinden, während die Atmung zugleich so natürlich wie möglich sein sollte, in Abhängigkeit der jeweils ausgeführten Techniken und Bewegungen.

Eine richtige Atmung wird die Techniken unterstützen, während eine falsche Atmung die Techniken schwächt. Die Atmung beeinflusst auch die Pulsfrequenz. Wird der Atemrhythmus erhöht, erhöht sich auch der Puls. Umgekehrt führt ein langsamer Atemrhythmus auch zu einer Verlangsamung des Herzschlags.

Ist der Atemrhythmus hoch, erreicht die Atmung in der Regel nicht die Effizienz, den sie bei einem langsameren Rhythmus bereits auf natürliche Weise besitzt. Je schneller wir atmen, je höher der Atemrhythmus ist, um so mehr Aufmerksamkeit müssen wir der korrekten Atmung zuwenden, da der Körper dann leicht dazu neigt, flacher zu atmen. Eine flache Atmung jedoch – und das gilt besonders bei körperlich anstrengenden Übungen – führt zu einer unzureichenden Sauerstoffsättigung des Blutes, was wiederum die Atemfrequenz beeinflusst, da die Muskeln den Sauerstoff dringend benötigen. In der Folge erhöht sich auch der Herzschlag, was im Ergebnis zu einer raschen Ermüdung und schließlich zur Erschöpfung führt.

Ist die Atemfrequenz niedrig, führt dies bereits auf natürliche Weise zu einer tieferen Atmung. Dies bedeutet, dass die die verbrauchte Luft einerseits viel vollständiger ausgeatmet wird und die Lungen zugleich die MÖglichkeit haben viel mehr frische Luft bei der Einatmung aufzunehmen, da sie nicht mehr mit alter, verbrauchter Luft gefüllt sind wie es bei einer flachen Atmung mit hoher Atemfrequenz häufig der Fall ist. Wie bereits erwähnt, hat eine langsamere, tiefere Atmung gleichfalls positiven Einfluss auf den Herzschlag. Auf diese Weise kann man länger und zugleich besser trainieren.

Außerdem nutzt eine tiefe Atmung auf natürliche Weise andere Muskelgruppen für die Atmung. Während bei einer flachen Atmung die Muskeln des Oberkörpers (Brust-, Schulter-, obere Rückmuskulatur) zum Einsatz kommen, nutzt eine tiefe Atmung die untere Rumpfmuskulatur, nämlich die Bauch- und untere Rückenmuskulatur.

Diese Muskeln sind nicht nur wesentlich kräftiger als die Muskulatur des Oberkörpers, sie befinden sich auch im Körperzentrum. Eine Technik ist nur dann stark, wenn sie innerhalb des natürlichen Bewegungsbereichs, aus der Körpermitte heraus ausgeführt wird. Die Muskeln des unteren Rumpfes (Bauchmuskulatur/Hara, untere Rückenmuskulatur) sind exakt die gleichen Muskeln, die wir auch für jede einzelne Technik benötigen. Das heißt im Ergebnis: Wenn wir richtig atmen, können wir zugleich die Techniken stärken, da wir für die Atmung die gleichen Muskeln einsetzen, die wir auch für die Technik brauchen, nämlich für die Körperspannung im Endpunkt der Technik (Kime).

Im Falle einer flachen Atmung sind die Muskeln des Oberkörpers angespannt. Dies führt zwangsläufig auch dazu, dass die Endspannung des Körpers wegen der bereits vorhandenen Vorspannung im Oberkörper weder die Atmung noch die Technik unterstützen kann, anders als dies bei der Einsatz der unteren Rumpfmuskulatur möglich wäre. Der Grund hierfür ist einfach: Muskeln müssen in der richtigen Reihenfolge angespannt werden. Stärkere Muskeln, die sich näher am Körperzentrum befinden müssen zuerst angespannt werden, da sie größer und langsamer sind als die Muskulatur der Extremitäten. Ansonsten kann die untere Rumpfmuskulatur (Bauchmuskeln, untere Rückenmuskulatur) nicht so gut angespannt werden, wie es bei Anspannung der Muskulatur in der richtigen Reihenfolge möglich wäre. Dies kann man ganz leicht selbst überprüfen, indem man versucht Kraft zu erzeugen, ohne die Bauchmuskeln zu nutzen oder indem zuerst andere Teile des Muskeln zeurst angespannt werden. Die untere Rumpfmuskulatur verbindet die Kraft der Beine mit der Kraft des Oberkörpers um die für die Karatetechniken notwendige Kraft zu erzeugen.

Nichts ist effizienter, als die Kraft für die Atmung erforderlich ist mit der Muskelkontraktion (Kime) am Ende der Technik zu verbinden.

Eine starke und tiefe Ausatmung führt zu einer stärkeren Kontraktion, was letztlich mehr Kraft für die Technik selbst erzeugt.

Gibt es keine oder nur eine vergleichbar schwache Ausatmung bei der Ausführung einer Technik, so wird diese Technik niemals so stark sein, wie sie eigentlich sein könnte. Zugleich sollten wir auch einem anderen Umstand Beachtung schenken. Die Muskelanspannung kann auch dem Körper Schaden zufügen, da in den Lungen ein starker Druck erzeugt wird, der sich in Form von Schmerzen äußern kann. Die richtige Ausatmung am Ende der Technik ist also im Ergebnis nicht nur eine Frage der stärkeren Technik sondern auch eine der eigenen Gesundheit.

Bei der Ausatmung muss ferner darauf geachtet werden, dass wenn die Austmung ein Maximum erreicht, d.h. das Optimum überschreitet, der Körper geschwächt wird. Es ist immer ein gewisses Maß an Luft in den Lungen erforderlich um die notwendige Muskelgrundspannung aufrecht zu erhalten, die es überhaupt erst möglich macht, den Körper aufrecht zu halten. Da das Einatmen ein nahezu automatischer Prozess des menschlichen Körpers ist, wird der Körper selbst sicherstellen, dass er nach der Ausatmung wieder genug frische Luft in die Lungen einsaugt. Deshalb gilt: Eine kurze und schwache Anspannung der Muskeln am Ende der Technik macht auch das Einatmen schwerer. Je vollständiger die Ausatmung, desto vollständiger und natürlicher die Einatmung. Um starke Techniken zu ermöglich, sollte etwa 20% Luft in den Lungen verbleibn.

Wie bereits erwähnt, ist die Atmung ein natürlicher Vorgang beim Menschen. Eine starke Ausatmung führt zu einer natürlichen Einatmung, was wiederum weniger zusätzliche Muskelkraft für die Einatmung selbst erfordert wodurch einerseits für die Technik mehr Kraft zur Verfügung steht und andererseits eine rasche Erschöpfung aufgrund falscher Atmung vermieden wird.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 1.09.2011
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