Und der Walchkönig 2010 ist: … Am 3. April gehen in diesem Jahr die Frankenwälder in Naila – Teil der Ferienregion Selbitztal – einem ganz besonderen Osterbrauch nach: dem Eierwalchen. Ab 14 Uhr stehen Einheimische und Besucher am Hang des Ludelbachs in den Startlöchern, um ihr hartgekochtes Osterei schnellstmöglich den Berg herunter zu rollen. In Vor- und Zwischenläufen werden zunächst die Finalteilnehmer ermittelt, bis kurz vor 16 Uhr dann die Besten der Besten feststehen. Sieger und somit Walchkönig ist derjenige, der sein „Rennei“ am geschicktesten und unbeschadet ins Ziel bringt. Doch Vorsicht ist geboten, denn der Walchhang weist so manche Tücke und Hindernisse auf.

Bereits vor über 100 Jahren war das Eierwalchen in Naila eine beliebte Gepflogenheit. Im Laufe des zweiten Weltkriegs geriet der Brauch in Vergessenheit, bis ihn der Frankenwaldverein vor 25 Jahren wieder aufleben ließ. Einst durften ausschließlich unverheiratete Männern am Wettkampf teilnehmen. Nur dem Walchkönig war es vorbehalten, die Eier aller Gegner mit nach Hause zu nehmen. Das soll am Ludelbach zu so manch einer Rauferei geführt haben. Noch heute zeugen Straßennamen wie die Walchgasse und Walchstraße von den einstigen Austragungsorten.

Wer vorab noch die Chance zu einer Einkehr in eines der Gasthäuser nutzt und die regionale Frankenwald Küche genießt, muss keine Dopingkontrollen fürchten, wenn er anschließend auf dem Walchhügel unterhalb des Finkenweges in Naila mutig zur Tat schreitet. Wichtig für Neulinge ist jedoch eines: Der Ruf „Ketscha“ sollte möglichst selten zu hören sein. Dann ist nämlich ein Zuschauer auf eines der runden Sportgeräte gestiegen oder eines der Eier hat einen Sprung, was unter den Teilnehmern äußerst verpönt ist und den sofortigen Ausschluss bedeutet.

Die im Naturpark Frankenwald gelegene Stadt Naila ist über die A9 München – Berlin, Ausfahrt Naila/Bad Steben zu erreichen. Weitere Informationen gibt es beim Frankenwald Tourismus Service Center unter 09261 6015-17 oder unter www.frankenwald-tourismus.de.

Quelle: openPR