Worin besteht das größte Verletzungsrisiko beim Boxen?

Was sind die häufigsten Verletzungen beim Boxen, und worin besteht dieses Verletzungsrisiko? Wie könnte man diese Verletzungen am besten vermeiden?
Eine pauschale Antwort auf diese Fragen kann im Grunde nicht gegeben werden.
Verletzungen können eine Vielzahl von Ursachen haben. Entsprechend verteilen sich auch die jeweiligen Verletzungsrisiken.
Zu unterscheiden wären zunächst Verletzungen, die sich der Kämpfer selbst zufügen kann und Verletzungen denen der Kämpfer aufgrund von Fremdeinwirkung ausgesetzt ist.
Verletzungen die sich der Kämpfer selbst zufügt
Vielleicht eine etwas unglückliche Formulierung, aber ich würde hierunter Verletzungen zusammenfassen, die nicht auf den Gegner zurückzuführen sind.
Am häufigsten sind in dieser Gruppe Handverletzungen. Es sind jedoch auch Verletzungen der Hand-, Ellbogen- und Schultergelenke zu verzeichnen.
Ursache für diese Verletzungen ist nahezu ausnahmslos eine falsche Schlagtechnik. Aber auch Überanstrengung kann im Ergebnis zu Verletzungen führen.
Die Kraft geht immer den Weg des geringsten Widerstands.
Bei einem Schlag wird die Energie zwar zunächst auf das Ziel übertragen, kommt dann aber zurück in den Körper. Wenn der Körper die Schlagenergie nicht absorbieren und auf das Ziel „zurückwerfen“ kann, wirkt der Schlag nicht auf das Ziel sondern auf den den Schlag ausführenden selbst. Die Folge sind Verletzungen. Dies können beispielsweise im Ellbogengelenk Überdehnungen sein. Stauchungen und Quetschungen sind ebenfalls häufig anzutreffen. Besonders im Bereich des Handgelenks und der Faust sind Verletzungen keineswegs so selten wie man vielleicht annehmen mag.
Ein ungenügender Schutz der Faust durch falsch gebundene (bzw. teils auch gar nicht verwendete) Boxbandagen einerseits und / oder für das Training ungeeignete Boxhandschuhe andererseits ist nicht selten eine weitere Ursache für Verletzungen. Boxhandschuhe sollten fest sitzen, um die Hände ausreichend zu schützen.
Verletzungen der Mittelhandknochen sind weit häufiger als vielfach angenommen. Ein normaler Boxpunch trifft sein Ziel mit rund 15 Kilometern pro Stunde. Ein solcher Schlag mit ungeschützter Hand würde die Mittelhandknochen einfach zermalmen. Boxhandschuhe federn den Schlag ab. Trotzdem ist der Mittelhandbruch die häufigste Boxverletzung, welche jedoch bei korrekter Technik (Handhaltung) grundsätzlich vermeidbar wäre. Viele Boxer vertrauen jedoch zu sehr dem vermeintlich umfänglichen Schutz des Boxhandschuhs und vernachlässigen dabei die Handmuskulatur, welche viele Handverletzungen wirksam vermeiden kann.
Verletzungen durch den Gegner
Im Kampf sind natürlich Verletzungen nie auszuschließen. Boxen ist nun einmal ein Kampfsport. Gerade weil es im Boxen auch um Trefferwirkung geht und ein Knockout (KO) in der Regel erklärtes Ziel ist, sind im Verlauf eines Kampfes zum Teil auch schwerere Verletzungen die nahezu zwangsläufige Folge.
Die Haupt-Zielregionen beim Boxen sind der Körper und der Kopf. Entsprechend liegt das Haupt-Verletzungsrisiko im Bereich des Körpers und des Kopfes.
Körpertreffer können in einem gewissen Maße durch Anspannung der Bauchmuskulatur und eine gute Deckungsarbeit neutralisiert werden. Dennoch sind u.U. auch schwere Verletzungen möglich.
Schläge auf die Nieren sind zwar verboten, führen jedoch immer wieder zu gefährlichen Verletzungen, denn sie können zu Blutungen in die Nierenkapsel führen.
Ein Leberhaken führt zwar zu starken Schmerzen, jedoch hält die Leber recht viel aus, so dass ein Treffer nicht unbedingt zu den „gefährlicheren“ Verletzungen zu zählen wäre. Durch den Schlag gerät die von einer Kapsel umgebene Leber unter starke Spannung und es entsteht ein Ziehen in den Eingeweiden, welches zu erheblichen Schmerzen führt. In der Folge gehen viele Boxer zu Boden.
Bei einem Niederschlag kann es zudem auch auch zu einer Auskugelung der Schulter kommen. Wenn der Kämpfer beispielsweise auf den abgewinkelten und nach außen gedrehten Arm fällt, kann der Oberarmkopf aus der Achselhöhle rutschen. Damit sind Sehnen und Nerven extrem gefährdet. Meist sind nach einer solchen Verletzung längere Rehabilitationsmaßnahmen unumgänglich.
Der Kopf ist im Boxen eines der Hauptangriffsziele, da Kopftreffer einerseits schneller Wirkung erzielen und zum anderen der Kopf auch leichter anzugreifen ist als der Körper. Entsprechend häufig sind auch Verletzungen in diesem Bereich. Besonders häufig anzutreffen sind Nasenbeinbrüche nahezu gleichauf liegen aufgeplatzte Augenbrauen („Cuts“). Während Nasenbeinbrüche längere Zeit benötigen um wieder auszuheilen, sind Cuts meist schon nach 10 Tagen völlig ausgeheilt.
Verletzungen der Jochbeine und des Kiefers sind zwar schmerzhaft, aber meist nicht weiter gefährlich.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 2.02.2012
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