Im Rahmen meiner Diplomarbeit beschäftige ich mich mit dem Feststellungsbescheid des BKA bezüglich der Soft Nunchaku in Deutschland. Dazu fehlen mir aber noch Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der Nunchaku.

Das Nunchaku ist eigentlich nichts anderes als ein Werkzeug, dass die Bauern auf Okinawa zur Feldarbeit benutzten. Es handelt sich um einen Dreschflegel, der bei der Reisernte eingesetzt wurde.

Nachdem die Samurai der Satsuma das Land besetzten und jegliche Waffen verboten wurden, entwickelten die Bauern Kampftechniken um sich gegen die Übergriffe der Samurai zu schützen. Hierbei wurden ähnlich wie auch in den deutschen Bauernkriegen Werkzeuge zu Waffen umfunktioniert. In Bezug auf das Nunchaku dürfte die Verbesserung im Wesentlichen darin bestanden haben, für die beiden Holzstöcke eine stabilere Verbindung herzustellen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir Ihre Diplomarbeit lesen dürften.

Aus persönlicher Sicht möchte ich anmerken, dass der Feststellungsbescheid wie viele andere Regelungen m.E. purer Aktionismus ist, der das Übel nicht wirklich bekämpft und zudem an der falschen Stelle ansetzt. Innerhalb der EU halte ich nationale Verbote für wenig zielführend, zumal in allen Nachbarstaaten die wesentlich gefährlicheren echten Nunchakus nach wie vor frei verkäuflich sind.

Interessant auch der Verbotsgrund für das Nunchaku: Es ist als „Würgeholz“
verboten. Für diese Zwecke war es nicht geschaffen. Zum Würgen kann man auch
– und das wesentlich einfacher – beispielsweise Damenstrumpfhosen verwenden.
Ein Verbot wegen der ungeheuren Schlagkraft die das auftreffende Holz entwickeln kann, wäre aus meiner Sicht eher nachvollziehbar gewesen.

Nachweislich werden Werkzeuge des täglichen Gebrauchs (z.B. Hämmer, Äxte) weitaus häufiger bei Gewaltverbrechen eingesetzt als dies bei Nunchakus je der Fall war.

Bild: Wikipedia (Haalex)