Welcher Winkel zwischen dem Oberkörper und Bein beim Sidekick?

Wie weit sollte man mit dem Oberkörper zur Seite gehen um das gehobene Bein zu stabilisieren? Gibt es da eine goldene Regel für?

Ich glaube, hier sitzt Du einem gewaltigen Missverständnis auf. Der Oberkörper geht nicht zur Seite um das tretende Bein zu stabilisieren!

Was passiert denn, wenn der Oberkörper zur Seite geht um das tretende Bein zu stabilisieren? Nichts. Der Körper befindet sich im Gleichgewicht ganz wie bei einer ausgeglichenen Waage, bei der auf beiden Seiten die Gewichte gleich verteilt sind.

Eine derartige Gewichtsverteilung bewirkt rein gar nichts.

Es geht doch im Grunde darum, Kraft zu erzeugen und die Kraft soll letztlich auf das Ziel übertragen werden. Damit Kraft übertragen werden kann, muss der Kraft eine Richtung gegeben werden und diese Richtung sollte sinnigerweise der Richtung des Trittes entsprechen. Nur so kann Kraft auf das Ziel übertragen werden. Alles andere wäre selbstzerstörerisch.

Wenn nun also die Kraft in Richtung Ziel geht, sollte klar sein, dass der Oberkörper nicht dazu dienen kann das Gleichgewicht zu halten, denn der Oberkörper muss ebenso wie das Bein hinter der Technik „stehen“. Es wird immer die Kraft des gesamten Körpers eingesetzt und nicht nur die Kraft des tretenden Beines.

Wirkt der Oberkörper an der Technik mit, so drückt das Standbein über die Hüfte in Richtung der Technik. Die Hüfte befindet sich also stets vor dem Standbein. Wird der Sidekick kraftvoll ausgeführt, ist es unmöglich das Gleichgewicht zu halten. Das heißt nun nicht, dass man damit automatisch umfällt, jedoch kann ein optimaler Kraftvektor nun einmal nur eine Richtung haben und nicht zwei. Deshalb geht es bei der richtigen Technikausführung auch darum, die Bewegung insgesamt zu koordinieren. Während am Anfang das Bein so hoch wie möglich angezogen wird, das Standbein über die Hüfte gemeinsam mit dem Oberkörper die gesamte Kraft in Richtung Ziel steuert damit das tretende Bein mit dieser Kraft schließlich im Ziel auftreffen kann.

Aus der Physik ist bekannt, dass jede Kraft eine gleichgroße Gegenkraft erzeugt. Man muss nun also auch in der Lage sein, die eigene Kraft, die nun auf einen selbst zurückwirkt wieder zu kompensieren, denn bevor die Kraft im Ziel ihre zerstörerische Wirkung entfalten kann, kommt die Kraft erst einmmal durch das tretende Bein, über die Hüfte zum Standbein zurück. Wenn wir dieser Gegenkraft widerstehen, erst dann können wir eine Wirkung im Ziel erzeugen.

Die Kraft geht immer den Weg des geringsten Widerstands. Ist das Standbein zu schwach, die Stellung zu schlecht, die Hüfte über oder gar hinter dem Standbein, das tretende Bein nicht optimal gestreckt oder eben der Oberkörper einfach um das Gleichgewicht zu halten nach hinten „abgewinkelt“, so wird die Kraft sich ihren Weg suchen und der Tretende wird durch seinen eigenen Tritt selbst „getroffen“, statt im Ziel die erhoffte Wirkung hervorzurufen.

Nachdem das Ziel getroffen wurde geht es darum, so schnell als möglich wieder einen festen Stand einzunehmen, denn bekanntlich steht es sich auf zwei Beinen besser als auf einem, vor allem aber sicherer. Bei korrekter Ausführung des Kicks kann das tretende Bein nur vorn abgesetzt werden, da die Kraft nach wie vor in diese Richtung geht. Das Bein muss ebenso optimalerweise vollständig zurückgezogen werden, um es dann abzusetzen.

Erst dass vollständige Anziehen und Zurückziehen des Beines ermöglicht optimale Techniken. Aus der Körpermitte heraus arbeiten, heißt nicht nur effektiv arbeiten sondern auch kraftvoller. Je näher an der Körpermitte bzw. aus der Körpermitte heraus eine Technik ausgeführt wird, desto kontrollierter und damit zugleich kraftvoller und effektiver ist die Technik.

Dies mag dem Anfänger zunächst schwerfallen, da dieser wohl in erster Linie auf Schnelligkeit bedacht ist, jedoch sollte eines klar sein: Nur die richtige Technik sichert am Ende den Erfolg.

Die richtige Technik basiert auf den Gesetzen der Physik und Biomechanik. Wer natürlich aufgrund außergewöhnlicher Fähigkeiten über diesen Gesetzmäßigkeiten steht, der braucht diese auch nicht zu beachten. Ich habe jedoch bisher noch niemanden kennengelernt, auf den dies zuträfe.

Deshalb lautet mein Rat: Achte beim Erlernen und der Ausführung von Techniken wie beispielsweise dem Sidekick nicht auf Äußerlichkeiten, sondern frage nach dem was dahinter steht. Was schön aussieht muss noch lange nicht effektiv sein. Eine richtige Technik ist jedoch nicht nur effektiv sondern auch von Natur aus schön, weil meisterhaft.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 9.06.2011
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