Weihnachtszeit – Zeit zum Streiten?

Weihnachtszeit, endlich Zeit für Besinnung und gute Gespräche. Endlich Zeit zur Ruhe zu kommen – Ausspannen vom Alltag.
Diese freie Zeit birgt Risiken: Themen, die schon lange angesprochen werden wollen suchen sich den Raum, den sie brauchen.
Streit ist dabei oft vorprogrammiert. Die Partner verstehen sich nicht und fühlen sich verletzt, dabei wollen sie ihre freie Zeit miteinander genießen.
Streit ist an und für sich etwas Normales in einer Beziehung. Zumindest ist ein Streit besser, als das zurück zu halten was man sagen möchte. Schwelende Konflikte sind fatal. Etwas „Nicht-Ausgesprochenes“ nimmt dem Partner die Möglichkeit die momentane Wahrheit seines Gegenübers zu erfahren. Oft neigen wir dazu in diesen Momenten zu interpretieren, was sein könnte. Unser Gegenüber fühlt sich ertappt und angegriffen. Ein Einfaches „Was ist denn los mit dir?“ kann den Streit entzünden.
Was passiert wenn der Streit ausartet? Wie können Sie den Streit de-eskalieren?
Gerne zeige ich Ihnen zwei Wege zum Umgang mit zwischenmenschlichen Konflikten auf. Zunächst erläutere ich das methodische Vorgehen. Anschließend gehe ich auf die Persönlichkeitsanteile ein, die häufig in Beziehungskonflikten zwischen Partnern vorkommen.
Das Ziel hinter dem Standpunkt
Sicherlich kennen Sie die klassische Streitsituation: Die Partner hauen sich ihre Standpunkte gegenseitig um die Ohren und fühlen sich vom anderen letztlich weder akzeptiert noch verstanden.
Selbst wenn einer der Partner um des lieben Frieden Willens einlenkt oder nachgibt, gibt es bei dieser Form der Kommunikation unter dem Strich nur Verlierer. Wirklich zufrieden ist niemand.
Vor einigen Wochen bat mich ein Ehepaar um einen Beratungstermin. Das Paar hatte sich bei der Planung der Weihnachtsfeiertage ineinander „verkeilt“. Wann immer das Thema darauf kam, gab ein Wort das andere. Schließlich beschlossen Sie professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn einig waren sie sich in einem Punkt: Es sollten schöne und erholsame Weihnachtsferien werden. Er wollte in die Schweiz nach Lenzerheide zum Schifahren. Sie wollte nach Costa Rica. Kann es dafür eine gemeinsame Lösung geben?
Wir nahmen das Flipchart zu Hilfe. Ich fragte beide, was Sie sich von ihrem Urlaub wünschen. Ich schrieb für beide die Wünsche auf das Flipchart: „Ich brauche Sonne“, „Ich will Schifahren“, „Ich brauche Wärme“, „Ich will Sport treiben“, „Ich will ganz weit weg von München“, „Ich will fremde Kulturen sehen“, „Ich will entspannen“ usw.
Im nächsten Schritt habe ich das Paar eingeladen ihre Ziele zu bewerten. Sowohl die eigenen, als auch die Ziele des anderen durften mit einer Ziffernnote von 6=sehr wichtig bis 0 = gar nicht wichtig bewertet werden
Durch das Zusammenzählen der jeweils vergebenen Punktzahlen konnte problemlos ein Ranking visualisiert werden: „Ich will Schifahren“, „Ich brauche
Wärme“, „Ich will fremde Kulturen sehen“ waren die „Sieger“. Das Ergebnis schien uns zunächst einem unlösbaren Auftrag gegenübergestellt.
Doch dem guten Coach ist das Glück holt 😉 Ich war vor einigen Jahren in Nord-Indien und weiß, dass es in Manali (Himachal Pradesh) ein Helicopter-Ski-Gebiet gibt. Ideal auch für Tourengeher. Weniger sportliche Menschen nutzen den Service mit dem Hubschrauber auf den Gipfel zu fliegen. Powder Heaven für jeden Schifahrer!
Der Mann bekam strahlende Augen und Ruckzuck war eine Einigung zur ersten Ferienwoche gefunden: Weiße Weihnachten. Anschließend fliegt das Paar nach Goa zum Baden in die Wärme. So gelang es uns die wichtigsten Ziele der beiden Partner unter einen Hut zu bringen. Ich entließ ein in Vorfreude geeintes Paar direkt auf dem Weg zum nächsten Reisebüro und freue mich bereits auf das Eintreffen von den zwei versprochenen Postkarten: Schnee, Sonne und Strand. Das sind die Sternstunden meines Coachingalltags!
Merke: hinter jedem Standpunkt steht mindestens ein Ziel.
Die aufgezeigte Technik können Sie übrigens auch im beruflichen Umfeld hervorragend anwenden! Gerne helfe ich Ihnen in einem Kurzcoaching bei der Umsetzung bzw. Vorbereitung dieser Methode.
Was passiert, wenn sich keine einvernehmliche Lösung finden lässt, obwohl offensichtlich eine gemeinsame Lösung zu erreichen wäre?
Die Persönlichkeit im Streit
Es gibt wohl keinen Streit, der uns nicht unter psychischen Druck setzt. Der Unterschied beimCoaching mit Paaren im Vergleich zu Konfliktsituationen in Unternehmen ist, dass die Beziehungsmuster unterschiedlich sind. Paare sind stärker in einer emotional-dominierten Beziehung, als es bei Konflikten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern der Fall ist. Bei Konflikten in Unternehmen suchen in der Regel die Menschen, die das Gefühl haben unterlegen zu sein meine Unterstützung und Begleitung. Gefühle wie Wut und Furcht sind dabei vorherrschend. Bei Paaren hingegen darf ich regelmäßig feststellen, dass Gefühle von Mangel und Habgier im Vordergrund stehen.
Wieso ist das so? In Unternehmen haben wir in der Regel ein Beziehungsgefälle zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter. Dieses Beziehungsgefälle haben wir bei Paaren nicht. Wir leben in einer Zeit, in der sich Paare zum Glück als gleichwertige Partner wahrnehmen.
Wie kommt es zum Ausdruck von Mangel und Habgier? Das Gefühl von Mangel oder Habgier beschreibt das Bedürfnis: „Ich brauche etwas!“.
Beim Mangel geht es eher darum, dass man nicht bereit ist, etwas zu investieren. Bei der Habgier geht es darum, dass der Mensch alles haben will. Hierbei handelt es sich nicht zwingend um materielle Werte, vielmehr geht es häufig um immaterielle Dinge. Wie beispielsweise das Bedürfnis als Mensch wertgeschätzt und anerkannt zu werden.
Bei unerfüllter Erwartungshaltung auf der Beziehungsebene wird es oftmals schwierig einen Konsens in Bezug auf unterschiedliche zu erreichen. Auf der inhaltlichen Ebene wäre meist unschwer eine Einigung zu erzielen. Wie kommen jedoch jene Paare wieder in Beziehung, die sich emotional getrennt erleben?
Meine lieben Klienten wissen aus der Arbeit mit mir was jetzt kommt: Da wo der Mangel ist, gibt es bestimmt ein gegensätzliches Denkmuster. Ja, richtig: ich spreche von der Fülle.
Menschen, die in einem Streitgespräch automatisch in den Mangel fallen, verfügen über ein diesbezüglich gut ausgebautes neuronales Netz. Ihr Auftrag lautet: Trainieren Sie das neuronale Netz für die Wahrnehmung der Fülle! Erinnern Sie sich an Situationen in Ihrem Leben, in denen Sie alles hatten, was Sie brauchten. Stellen Sie sich diese Erinnerung so umfassend und real wie möglich vor. Dadurch trainieren Sie Ihr neuronales Netz für Fülle. Wiederholen Sie dieses so oft wie es geht. Das gleiche Spiel gilt für die Habgier. Die Opposition dazu ist die „Genügsamkeit“.
Weihnachten, die Zeit zum Streiten. Ein Streit ist wie ein Gewitter. Streiten reinigt und birgt die Chance eines konstruktiven Neubeginns. Meine Empfehlung lautet daher: Lassen Sie den Streit zu! Unterdrücken Sie ihn nicht und scheuen Sie sich nicht die professionelle Unterstützung eines Beziehungsförderers einzuholen. Nach einem Streit können Sie sich wieder leichter und liebevoller begegnen kann. So können Sie die Weihnachtsfeiertage gemeinsam harmonisch erleben.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 3.12.2012
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