Was uns "Tausend Tassen Tee" erzählen – Eine Kulturgeschichte von Indien bis Marokko

n70254600_mZwar wird in unseren Breitengraden immer noch mehr Kaffee als Tee getrunken, doch auch hier ist die Pflanze, die von China aus den gesamten Orient eroberte, nicht von der Getränkekarte wegzudenken. Tee verspricht auf der einen Seite Entspannung, Genuss und Entschleunigung. Andererseits ist das Tein auch ein Wachmacher, gut für Konzentration und Leistungsfähigkeit. Mit der Bedeutung des Tees in anderen Kulturkreisen, in Nordafrika, der arabischen und persischen Welt, in der Türkei bis nach Afghanistan und Indien beschäftigt sich der Autor Jürgen Wasim Frembgen in einem neuen Buch: „Tausend Tassen Tee. Lebensgenuss im Orient“, erschienen im Lambert Schneider Verlag.

Vom Teegenuss im Orient
Während man hierzulande immer noch zum Kaffeeklatsch oder ins Café einlädt, wird im Orient vorherrschend Tee getrunken. Tee ist nach Wasser das am zweithäufigsten konsumierte Getränk der Welt. Zwar stammt die Teepflanze „ Camellia sinensis“ ursprünglich aus China, und auch die japanische Teezeremonie ist weltberühmt. Aber am höchsten ist der Teekonsum im arabischen, türkischen, persischen und indischen Kulturraum, was nicht zuletzt mit dem islamischen Verbot von Alkohol zu tun hat. So behandelt „Tausend Tassen Tee“ die Gewohnheiten des Teetrinkens in den Ländern der muslimischen Welt.
Marokkanische Minze und Teaholics in Pakistan
Jürgen Wasim Frembgen begibt sich in seinem Buch auf eine Reise Richtung Osten, und zwar von Marokko bis nach Indien. Er entdeckt dabei, wie verschieden die Zubereitungsarten und die Geschmäcker sind: So wird ab dem pakistanischen Hyderabad Tee am liebsten mit Milch getrunken. In Kasachstan wird der Tee zusätzlich gesalzen und Butterfett wird hinzugegeben. Weiter erfährt man in Frembgens durchaus sehr persönlich geschriebenem Buch, welche Gewürze Inder hinzugeben, und wie stark und süß der Tee in den einzelnen Regionen sein darf. Der Ethnologe war selbst an den Orten, an denen stark gesüßter und duftender Minztee als Gottesgeschenk gilt, wo das Heißgetränk in traditionellen ägyptischen Teestuben beim Backgammon dazugehört oder wo aus Samowaren in Afghanistan oder Kupferkesseln in Pakistan Tee serviert wird. Von dort hat er zahlreiche Teegeschichten mitgebracht. Die Teeorte, Teeverkäufer, Teaholics und Teeausschenker hat er auch auf Fotos festgehalten, die sein Buch zu einem wunderbaren Panorama aus 1001 Nacht machen. Für alle Teeliebhaber und Armchair-Traveller die ideale Lektüre mit kleinen Teepausen.
Über den Autor:
Der Islamwissenschaftler und Ethnologe Jürgen Wasim Frembgen ist Hauptkonservator und Leiter der Abteilung Islamischer Orient am Staatlichen Museum für Völkerkunde in München; er lehrt islamische Religions- und Kulturgeschichte am Institut für den Nahen und Mittleren Osten der Ludwig-Maximilians-Universität in München und schreibt literarische Reisebücher.
Jürgen Wasim Frembgen: Tausend Tassen Tee. Lebensgenuss im Orient. 2014 Lambert Schneider Verlag. 144 S. mit 60 farb. Abb., geb. EUR 24,95 [D], ISBN 978-3-650-40022-2
Quelle: openPR

geschrieben von: marco am: 1.01.2015
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