Waldemar – ein wahres Weihnachtsmärchen im Tierheim Verlorenwasser
Als das Tierheim Verlorenwasser von der Amtstierärztin zur Abholung von verwahrlosten Hunden gerufen wurde, wussten die Mitarbeiter nicht, was auf sie zukommen würde. Sie waren auf alles gefasst, als sie sich auf den Weg in ein kleines Dorf im Norden von Brandenburg machten. Ein Hund war vor einiger Zeit bereits umgekommen, zwei sollten abgeholt werden und ein dritter sollte in so schlechtem Zustand sein, dass er eingeschläfert werden müsste.
Doch Tierheimleiter Wolfgang Aland wollte in jedem Fall alle drei Hunde mitnehmen. „Schließlich haben wir schon so manchen wieder aufgepäppelt“, meinte er.
Vor Ort fand er eine dreijährige Bernhardiner-Mischlingshündin vor, einen halbjährigen Welpen und einen zehnjährigen Mischling. Alle drei waren abgemagert und voller Ungeziefer.
Der erste Check beim Tierarzt ergab aber keine bedrohlichen Verletzungen und auch der zehnjährige Waldemar erwies sich als durchaus überlebensfähig. Von Flöhen befreit ging es ins Tierheim. Dort merkte man den Tieren an, wie sehr sie durch die bisher fehlende Zuwendung aufeinander angewiesen waren und sich seelisch deshalb ganz eng aneinander gebunden hatten. Zwar fingen die gebrochenen Augen wieder an zu leuchten und zu glänzen, aber man durfte die drei nicht trennen.
Wutz, wie der Welpe genannt wurde, schrie wie am Spieß, wenn seine „Ersatzmutter“ Bessy außer Sichtweite war und auch die Bernhardinerhündin lief wie ein Zirkuslöwe im Käfig hin und her, wenn „ihre Kinder“ Wutz und Waldemar auch nur zum Wiegen oder dem Tierarztcheck aus dem Zimmer geholt wurden: sie schrie regelrecht, jammerte, weinte. Selbst zwei Räume weiter konnte man dann sein eigenes Wort nicht verstehen.
In den folgenden Wochen erholten sich die drei schnell, genossen ihr neues Leben mit viel gutem Futter und Auslauf. Doch die Mitarbeiter sorgten sich wegen der Vermittlung. Wutz würde sicher schnell adoptiert – aber eine große Bernhardinerhündin und ein zehnjähriger Mischling?
Wie erwartet kamen Interessenten für Wutz. Als lebenslustiger Spring-ins-Feld war er inzwischen soweit an andere Tiere und Menschen gewöhnt, dass er die Leckerli und Streicheleinheiten seiner neuen Besitzer sofort als vorteilhaft erkannte und ohne großen Schmerz dem Tierheim den Rücken kehrte. Anders Bessy. In bekannter Weise schrie und jammerte sie. Auch raste sie so durch den Raum, dass die Mitarbeiter des Tierheimes Verlorenwasser befürchteten, sie würde den alten Waldemar verletzen. Deshalb trennten sie Bessy und Waldemar. Bessy erhielt einen anderen großen Welpen, den sie ab sofort bemutterte. Leider wurde auch er bald adoptiert und so ging Bessys Trauer von vorn los. Während man im Tierheim am nächsten Tag noch überlegte, wer nun robust genug sei, um zu Bessy gesetzt zu werden, erschien eine Familie aus Berlin, die einen Zweithund für ihren Rüden suchte. Der sei nicht ganz einfach, sehr dominant und nicht mit jedem gut Freund, berichteten seine Besitzer. Bessy gefiel ihnen. Auch Bessy fand: „Das passt schon“. Während der Rüde noch skeptisch schaute, stellte Bessy mit einem einzigen aber sehr lauten, tiefen „Wuff“ klar, wer ab nun das Sagen in der Familie hat. Der Rüde verstand und kuschte.
Blieb noch Waldemar. „Irgendwann findet sich auch für ihn eine nette Familie“, waren sich die Tierheimmitarbeiter einig. Am 4. Advent erschien sie. Es war Liebe auf beiden Seiten. Glücklich zogen alle davon, um Weihnachten gemeinsam zu feiern. Es wird wohl ein reich gedeckter Tisch für Waldemar, denn sein neues Herrchen arbeitet für einen Hersteller von exklusivem Hundefutter.
Es ist schön, wenn Märchen wahr werden.
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 24.12.2010bisher keine Kommentare
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Kategorien: Freizeit, Buntes