Vier sorbische Hochzeiten und ein festliches Menü

Das hat es noch nie gegeben. Am 22. Mai werden erstmals alle vier Arten der Sorbischen Hochzeit auf einmal in Bautzen gefeiert. Auf der Bühne der Stadthalle Krone sind dann 80 Sänger, Tänzer und Musiker des Sorbischen National-Ensembles in der Bautzener Tracht der Evangelischen Hochzeit, der katholischen Oberlausitzer Tracht, der Blunoer und der Niedersorbischen Hochzeitstracht mit temperamentvollen Tänzen und traditionellen Liedern zu erleben.

Zwischen den Vorführungen wird das typisch sorbische Hochzeitsessen serviert. Organisiert wird die Veranstaltung durch den Tourismusverein Bautzen. Die Musik für das bunte Hochzeits-Programm stammt unter anderem von den sorbischen Komponisten Detlef Kobjela, Jan Ziesch und Jan Bulang. Der langjährige Tanzdramaturg des Sorbischen National-Ensembles, Jan Domaschke, hat die strengen Rituale der unterschiedlichen sorbischen Hochzeiten zusammengetragen. Für den Teil der „Katholischen Hochzeit um Wittichenau“ verarbeitete er diese typischen Rituale.

So wird bei dieser Hochzeitszeremonie auch der Hochzeitsbitter, der Braschka, zu Wort kommen. Er ist traditionell und bis heute der erfahrene wirtschaftliche Berater, mit dem Braut und Bräutigamm alles besprechen: die Zahl der einzuladenden Gäste, die ganze Anordnung des Festes, wie viel zu schlachten und zu backen ist. Am Hochzeitstag sind selbstverständlich Bräutigam (nawozenja) und Braut (njewjesta) die wichtigsten Personen. Ihnen zur Seite stehen in der Oberlausitz neben dem Braschka die Brautjungfern, Druschkas genannt, und die Beschützerinnen, sorbisch Slonka. In der Niederlausitz nennt sich die Beschützerin Babka. Sie sitzt während der Trauung auf dem Brautwagen.

Für die Braut beginnt der Hochzeitstag schon sehr früh. Das Anlegen der sorbischen Trachten dauert oft mehr als zwei Stunden. Bezüglich der Brauttracht gibt es große Unterschiede zwischen der Ober- und Niederlausitz. In der Oberlausitz trägt die Braut die borta, eine hohe, zuckerhutförmige Mütze aus schwarzem Samt. Sie ist ein Zeichen der Jungfräulichkeit. Ihre obere Kante umschließt ein Myrtenkranz. Dicht darunter sitzt ein Reif von kleinen goldenen Münzen und zwölf Sternchen. Grüne und weiße Bänder aus Seide wallen vom Hinterkopf herab.

Die charakteristische Kopfbedeckung der niedersorbischen Braut ist die hupac, der Wiedehopf, benannt nach seinem bunten nach rückwärts hinausragendem Kopfputz. Vorherrschend sind die Farben schwarz, weiß und grün. Der Männer tragen einen schwarzen Frack und Zylinder. Die Kostüme für den Gala-Abend sind den Originalen nachempfunden. Im Fundus des Sorbischen National-Ensembles befinden sich über 3000 Trachten und Kostüme.

Viele der typischen Abläufe, wie der Brauthandel, das Reichen von Brot, Salz und Apfel, das feierliche Umkleiden der Braut, das Ankleiden der Braut durch die Patin, das Aufsetzen des Myrtenkranzes, werden choreographisch bei der Gala „Sorbische Hochzeit. Serbski kwas“ gezeigt. Das Programm moderiert Kristina Nerad. Wie bei jeder zünftigen sorbischen Hochzeit klingt auch der Bautzener Abend bei Tanz aus. Es musiziert das Dresdener Salonorchester.

Eintrittskarten für die Gala „Sorbische Hochzeit“ unter www.sorbische-hochzeit.de.

Tourismusverein Bautzen e.V.
Heringstraße 4
02625 Bautzen

www.tv-bautzen.de

Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 29.04.2010
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