Urlaubszeit – Wie uns eine Liegestuhl-Depression die schönsten Tage des Jahres vermiesen kann
Endlich frei! Das ganze Jahr haben wir uns auf den Urlaub gefreut und möchten Sonne, Meer, Kultur und gutes Essen genießen. Wären da nicht die destruktiven Gedanken, die uns ausgerechnet jetzt immer wieder durch den Kopf schießen würden und uns die Laune verhageln.
Wenn wir am Traumstrand liegen und dabei doch an den Konflikt mit unserem Vorgesetzten in der letzten Woche denken, so bedeutet dies vor allem eines: Unser Körper mag sich zwar schon im Urlaub befinden, unser Kopf ist aber mindestens noch zur Hälfte daheim.
Leider hilft uns die technische Entwicklung nicht gerade beim Abschalten. Kostenloses WLAN ist in den meisten Hotels mittlerweile Standard, viele Gemeinden rund ums Mittelmeer sind stolz auf „Free-WiFi“-Zonen am Strand, und unser Smartphone haben wir ja ohnehin dabei, um Fotos machen zu können. So passiert es vielen, dass sie am Ende vom Liegestuhl aus ihre beruflichen E-Mails abrufen, sich anschließend ärgern, daraufhin im Büro die zurückgebliebenen Kollegen anrufen und sich anschließend noch mehr ärgern: über die Arbeit, aber auch über sich selbst. Eine klassische Liegestuhl-Depression.
Wenn wir uns im Urlaub mit unseren beruflichen Sorgen beschäftigen, so bedeutet dies nichts anderes, dass es zuletzt daheim wohl etwas zu viel war und wir noch keine Gelegenheit hatten, die Erlebnisse zu verarbeiten. Jetzt, im Urlaub, ist die Zeit da, und so wird dieser Prozess nachgeholt. Genauso verhält es sich mit Erkältungen und anderen gesundheitlichen Beschwerden, die sich bei vielen Urlaubern pünktlich zu Beginn der Reise melden: Zuvor im Stress unterdrückte und nicht auskurierte Infekte brechen sich nun plötzlich Bahn, da man es sich ja jetzt „leisten“ kann, krank zu sein – will heißen, man verpasst keine wichtigen Arbeitstage, muss sich nicht krankmelden.
Wer seinen nächsten Urlaub ohne Husten, Schnupfen und trübe Gedanken verbringen will, für den haben Experten einige Empfehlungen parat: So sollte man nach Möglichkeit bis zum letzten Arbeitstag alle laufenden Aufgaben so weit abarbeiten, dass einem nach der Rückkehr kein Berg ungelöster Altlasten erwartet – denn während der Abwesenheit kommen vermutlich ja noch neue To-Dos hinzu. Außerdem sollte man nicht direkt vom Schreibtisch ins Flugzeug steigen, sondern sich ein oder zwei Tage zwischen Urlaubsbeginn und Reiseantritt gönnen – Gleiches gilt übrigens auch für die Rückkehr. Drittens sollte man im Urlaub einen Ausgleich zum Alltagsverhalten daheim suchen. Das heißt: Wer beruflich ständig am PC und Telefon hängt, sollte im Urlaub die Finger davon lassen und den Kontakt zur Natur suchen. Wer hingegen einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgeht, sollte sich im Urlaub verstärkt Ruhe gönnen und braucht kein schlechtes Gewissen haben, wenn er ganze Urlaubstage im Liegestuhl am Pool verbringt. Und für alle gilt: Smartphone bis zur Heimkehr im Flugmodus lassen!
Quelle: openPR
bisher keine Kommentare
Comments links could be nofollow free.