Soll man seine Atmung beeinflussen?

In einem Sport-Lehrbuch steht: „Werden während der körperlichen Belastung Atemfrequenz und Atemzugvolumen willentlich verändert, so wird die Atmung unökonomisch. Sie sollte daher im Sport nicht willentlich verändert werden.“ Doch diese Aussage darf keinesfalls aus dem Zusammenhang gegriffen und als absolute Wahrheit verkauft werden, wenngleich ihr Grundwahrheiten nicht abgesprochen werden können. Denn diese Aussage impliziert eben gerade nicht, dass die Natur es in ihrer unsäglichen Weisheit bereits so eingerichtet hat, dass man automatisch immer die richtige Atmung wählt. Das Erlernen der richtigen Atmung ist ein langwieriger Prozess.

Jede Beeinflussung der Atmung hat Auswirkungen auf die Technik, Ausdauer und damit insgesamt auf das Leistungsvermögen. Das können positive aber auch negative Auswirkungen sein.

Der Mensch muss lernen richtig zu atmen. Der Schwimmer muss lernen, dass er unter Wasser nicht einatmen kann, er muss lernen für die kurze Zeit, die er den Kopf beim Freistil, Schmetterling, Brustschwimmen usw. aus dem Wasser nimmt, einatmen muss.

Atmung hat nämlich auch etwas mit Rhythmus zu tun. Wer den falschen Atem-Rhythmus hat, arbeitet unökonomisch. Ebenso unökonomisch wie jemand, der zu hektisch atmet. Man muss lernen im richtigen Moment zu atmen, um mit der Atmung die Technik optimal zu unterstützen.

Man muss davon ausgehen, dass speziell eine kampfsportspezifische Atmung mit einer Atmung wie sie bei Ausdauersportarten geschult / benötigt wird nur bedingt etwas gemein hat.

Es ist richtig, dass man tief atmen soll. Je tiefer die Ausatmung, desto größer die Einatmung und desto größer der Gasaustausch in der Lunge.

Aber: Im Kampfsport kommt es gerade darauf an, durch die Kontraktion ALLER Muskeln, unterstützt durch eine starke Ausatmung die maximal mögliche Kraft für EINE Technik zu generieren, was insofern durchaus mit dem Tennis-Schlag vergleichbar ist.

Eine reine Ausdauerbelastung bei der eine gleichmäßige Beanspruchung aller beteiligten Muskelgruppen im Vordergrund steht, um eine vorzeitiges Ermüden zu verhindern, gibt es keine Belastungsspitzen durch vollständige Kontraktion aller Körpermuskeln. Allein die vollständige Kontraktion aller Muskeln setzt im Moment der Anspannung eine Maximalkraft frei, die in diesem Moment auch ein Maximum an Energie benötigt.

Greifen wir das Beispiel mit den Pratzen heraus: 2 Minuten auf irgendwelche Pratzen einzuschlagen, um herauszufinden, ob jemand (egal ob Kampfsportler oder nicht) in der Lage ist diese 2 Minuten durchzuhalten sagt im Ergebnis absolut nichts über die Qualität der einzelnen Techniken aus. Pratzentraining ist AUCH ein Ausdauertraining, doch darf keineswegs die Effektivität der Techniken vernachlässigt werden.

Die Effizienz einer Technik reduziert sich nicht auf die Atmung, wenngleich diese entscheidend zu deren Erfolg oder Misserfolg beiträgt. Ein guter Kämpfer braucht keine zwei Minuten Pratzentraining, um einen anderen KO zu schlagen und genau das ist doch eigentlich das Ziel, das Ideal, das gerade hinter dem angesprochenen Karate stand und auch noch heute stehen sollte: Mit einem Faustschlag töten (ikken hissatsu).

Die willentliche Veränderung von Atemfrequenz und Atemvolumen führt zu unökonomischen Bewegungen. Doch zugleich müssen Atemfrequenz und Atemvolumen durch Training geschult und beeinflusst und an die Technik angepasst werden, um die maximal mögliche Kraft überhaupt erst erzeugen zu können. Jeder Sportler muss lernen, dass er mit der Technik ausatmen muss. Er muss lernen, dass die Einatmung völlig natürlich die nächste Bewegung einleitet und, dass er für die Einatmung eigentlich nichts weiter tun muss, als die Anspannung (= Muskelkontraktion) zu lösen und so der durch die Kontraktion des Zwerchfells und der übrigen Rumpfmuskulatur zusammengepresste Brustkorb den Sauerstoff ohne zusätzliche Muskelaktivität in die Lungen einsaugt.

Man sollte vielleicht die Aussage wie folgt korrigieren oder ergänzen: „Werden während der körperlichen Belastung die für diese spezifische Belastung optimale Atemfrequenz und Atemzugvolumen willentlich verändert, so wird die Atmung unökonomisch. Sie sollten daher im Sport nicht willentlich verändert werden.“

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 13.03.2010
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