Man braucht nicht sehr viel, um das bestehende bürgerliche Kartenhaus aus Nettobezügen, Absicherung und Altersvorsorgen zum Einstürzen zu bringen. In den meisten Fällen besteht zu Anfang ein Aktiengeschäft auf Kredit, eine falsche Bürgschaft oder eine Investition in eine Schrottimmobilien – plötzlich findet man ein gut organisierten Steuerzahler vor dem Insolvenzgericht wieder. Oftmals ist es aber auch eine schwerwiegende Krankheit, die einen Menschen aus der Bahn wirft.

96,7 Prozent der sehr hoch verschuldeten Bürger schaffen es nicht aus eigener Kraft ihre hohen Schulden zurück zu bezahlen. Das ist die doch traurige Wahrheit. Wer hoch verschuldet ist, schafft es praktisch nie wieder aus eigener Kraft seine Schulden wieder zurück zu bezahlen, da die Zinseszinsen im laufe der Zeit so hoch sind, dass maximal die fälligen Zinsen zurück bezahlt werden können, von der aber eigentlichen Schuldensumme nicht ein einziger Cent getilgt wird.

Was bedeutet, dass man selbst, wenn man seinen Gläubigern wenigstens die monatlichen Zinsen bezahlen kann, man trotzdem ein Leben lang verschuldet sein wird, ohne jemals irgendwie schuldenfrei zu werden. Dies ist für die meisten Menschen aus doch nachvollziehbaren Gründen eine furchtbarer Vorstellung, der psychisch enorm belastet. Der Schuldner verliert im laufe der Zeit sein vorhandenes Selbstwertgefühl und durchaus auch die Motivation überhaupt noch arbeiten zu gehen, vor allem, wenn Kontopfändungen, private Insolvenz oder der Verlust der eigenen Immobilie bevor stehen.

Die Diagnose: Sollte das Einkommen auf Dauer nicht ausreichen, um die Miete, die Raten, divs. Rechnungen, sowie Essen und Trinken und die notwendigen Ausgaben des Alltags zu bestreiten, so sprechen Experten von Überschuldung. In solch einer Finanzsackgasse stecken zurzeit weitaus mehr als 3,5 Millionen Menschen in Deutschland. Aus diesem Teufelskreis der Zahlungsunfähigkeit wieder herauszufinden hilft in der Regel oft nur eins: eiserne Disziplin, Durchhaltevermögen und die richtigen Berater an seiner Seite.

Oftmals vergehen einige Jahre, bis die finanzielle Lage so ausweglos geworden ist, dass sich Leute Hilfe suchen, so meinte Dr. Schulz-Menningmann von der DSM Consulting UG in Duisburg. Häufig wird die Situation zunächst einmal verdrängt. Die Schuldner öffnen ankommende Briefe nicht mehr, nehmen über nicht glaubwürdige Vermittler neue, doch Schufafreie Kredite auf, versuchen die Angelegenheit irgendwie doch noch alleine in den Griff zu bekommen.

Am Anfang der Schuldenspirale standen oft doch nur kleinere Autokredite, Versandhaus- oder Zahnarztrechnungen, welche aufgrund von Trennung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit nicht mehr bewältigt werden können. Wenn diese dann zu uns kommen, haben sie meist doch schon sehr massive Probleme. Doch das wichtigste in solch einer Situation ist die Hoffnung egal wie nicht aufzugeben und sich dem bestehenden Problem zu stellen. So weist Dr. Schulz-Menningmann darauf hin. Jedoch besitzen die meisten Betroffenen nicht den nötigen Mut, die Kraft und den Willen, sich gegen diese Situation zustellen.

Ohne fremde Hilfe droht das absolute Chaos, wenn es nicht schon längst besteht. Unwissenheit über die vorhandenen Möglichkeiten, die die Wende doch noch zum Guten einleiten könnte, sowie die Angst bei dem Umgang mit seinen Gläubigern, den Banken oder den Behörden sorgen hier für ein immer größeres Gefühl des Alleinseins. Ein Neuanfang, der wieder neue Hoffnung auf ein normales geregeltes Leben gibt, kann eigentlich fast immer geschafft werden. Aus diesem Albtraum kann man also aufwachen. Doch kommt man hier nicht dabei rum, dass man dem professionellen Berater alle Fakten ungeschminkt auf den Tisch gelegt werden müssen, um so der finanziellen Problematik und den drohenden Zwangsmaßnahmen gerecht zu werden.

Quelle: openPR