Negativ-Auszeichnung für Musik-Verwertungsgesellschaft: CHIP verleiht „Bremse des Jahres“ an die GEMA
Jedes Jahr vergibt CHIP einen Preis, den keiner will: die „Bremse des Jahres”. 2011 geht die Negativ-Auszeichnung an die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“, kurz GEMA. Nach Ansicht der CHIP-Redaktion hat sich die GEMA mit der Durchsetzung des komplexen deutschen Urheberrechts-Systems nicht nur als enorme Bremse im digitalen Zeitalter erwiesen, sondern dabei sogar den von ihr vertretenen Künstlern finanziellen Schaden zugefügt. Der Negativ-Preis geht jährlich an Unternehmen, Einzelpersonen oder Institutionen, die den digitalen Fortschritt blockieren und wurde im Rahmen der CHIP AWARDS bekanntgegeben.
Die Aufgabe der GEMA ist es, dafür zu sorgen, dass Künstler für ihre kreative Leistung gerecht entlohnt werden. „Doch das gelingt ihr in der digitalen Welt noch nicht”, heißt es in der Begründung der CHIP-Redaktion. Zwar gebe es Abkommen zwischen der GEMA und kleineren Videoportalen, im Umgang mit dem Internet-Riesen YouTube sei die Situation jedoch verfahren. „Vor einem Jahr verhandelten GEMA und YouTube bereits. Die GEMA beharrte auf ihrer Forderung nach einem Cent-Betrag für jeden Klick auf ein Musikvideo und orientierte sich dabei am Gebührenmodell für Kauf-CDs“, so die CHIP-Redaktion weiter. Für Webportale sei dieses Modell weder sinnvoll noch bezahlbar. „Als Folge wurden die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen, ein Großteil der betroffenen Videos gesperrt und es begann ein juristischer Kleinkrieg um Fragen der Zuständigkeit.“
Dadurch habe sich, so die CHIP-Redaktion, in Deutschland folgendes Bild ergeben: „Für die Mehrheit der deutschen Musikschaffenden ist der weltweit wichtigste Video-Kanal bis heute nicht nutzbar: Sie verdienen an YouTube keinen Cent – im Gegensatz zu ihren Kollegen in Italien, Frankreich oder England zum Beispiel, wo es längst praktikable Regelungen für On-Demand-Musik aus dem Internet gibt. Der YouTube-Besucher in Deutschland findet GEMA-geschützte Musik nur als illegale Uploads in fragwürdiger Qualität, die schnell wieder verschwinden.“
„Das ist eine Lose-Lose-Situation, für die nach Ansicht der Jury die GEMA die Hauptschuld trägt“, so die CHIP-Redaktion. „Die GEMA schadet mit ihrer harten Verhandlungsposition den Künstlern, die auf sie angewiesen sind. Sie sollte das ‚mechanisch’ aus ihrem Namen streichen und sich endlich auf das Online-Zeitalter einstellen.“ Die „Bremse des Jahres” solle die Verantwortlichen eindrücklich auf diesen Zustand hinweisen.
Quelle: openPR
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 18.03.2011bisher keine Kommentare
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Kategorien: Freizeit, Buntes