Manche Verbraucher legen Wert auf Label, Siegel, Zertifikate und mehr. Doch welchen Mehrwert bieten solche Label oder Trust-Marks eigentlich? Sind diese wirklich wichtig? – Um es vorwegzunehmen: Ich glaube nein!

Der Hintergrund mit solcher Siegel ist leider folgender:
Durch Werbeversprechen werden Siegel in den Köpfen der Verbraucher etabliert und ihnen versprochen, dass sie nur mit dem Siegel XY sicher sein können, wirklich sichere, weil zertifizierte Ware zu erhalten. Verbraucher, die in der Vergangenheit bereits durch Anbieter enttäuscht wurden oder Reinfälle erlebt haben, sind dann froh, eine unabhängige Prüfinstanz hinter dem Produkt zu wissen, die für eine vermeintliche Produktsicherheit und die Einhaltung von Qualitäts-Standards sorgt.

Die Wahrheit ist aber, dass durch Siegel dieser Art eine ganze Dienstleistungsbranche finanziert wird, die diese Siegel gegen teures Geld herausgeben. Die Produkt-Standards verbessern sich dadurch – wenn überhaupt – meist nur marginal. Nur wenige Siegel stehen für über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehende Vorgaben. Insofern bestätigt ein Siegel also nur, was der Gesetzgeber ohnehin vorschreibt und was jeder Anbieter einzuhalten ohnehin verpflichtet ist. Hierfür braucht es keine Gütesiegel oder besondere Zertifikate.

Budoten so wie auch viele andere Hersteller im Kampfsportbereich setzen statt auf teure Siegel, die sich ohnehin nur im Preis niederschlagen, darauf, die Hersteller und Produzenten in der Lieferkette persönlich zu kennen. Wir wissen, wo und unter welchen Bedingungen unsere Produkte hergestellt werden. Durch gezielte Auswahl zuverlässiger Hersteller können wir auch ohne zusätzliche Siegel umweltschonende Produktions-Bedingungen und gesundheitlich unbedenkliche Herstellungsprozesse und Stofffasern sicherstellen.

Um beim bekannten Öko-Tex-Zertifikat zu bleiben: Wir sind der Meinung, dass die vom Öko-Tex-Label unabhängig bestätigten Kriterien im Grunde Standard sind und jeder verantwortungsvolle Hersteller / Anbieter diese Kriterien unabhängig von diesem Öko-Tex-Label ohnehin einhalten wird. Zum einen zeigt sich in dieser Selbstverständlichkeit die Wertschätzung, die der Hersteller / Anbieter seinen eigenen Kunden entgegen bringt. Zum anderen aber zwingt nicht zuletzt auch das Produkthaftungsrecht dazu, Schäden – insbesondere Personenschäden – durch Schadstoffe zu vermeiden.

Im Ergebnis können wir Ihnen so Kampfsportartikel zu fairen Preisen anbieten.

Der Nachteil der fehlenden Zertifizierung ist, dass Sie sich in diesem Fall auf unsere Aussagen verlassen müssen, während das Öko-Tex-Label eine unabhängige Prüfung durch externe Test-Labore garantiert. Dazu prüfen Prüfer des Labels auch die Produktionsbedingungen vor Ort.

Dennoch ist hierzu ehrlicherweise zu sagen, dass das Öko-Tex-Label damit auch keine Gewähr dafür bietet, dass der Hersteller nach der erfolgten Prüfung immer noch die Öko-Tex-Standards einhält oder diese nur vorübergehend im Zeitpunkt der Prüfung eingehalten hat.

So gesehen ist letztlich auch das Öko-Tex-Label nur eine Vertrauenssache, die sich aber deutlich im Preis niederschlägt und interessanterweise nur von sehr wenigen Kunden überhaupt gewürdigt wird. Ich plaudere hier nicht aus dem Nähkästchen wenn ich wir in 20 Jahren nur einen einzigen Kunden hatten, dem das Öko-Tex-Zertifikat wichtig war und sich nach einer Öko-Tex-Zertifizierung erkundigt hat. Dies wiederum bedeutet, dass der überwiegenden Mehrzahl der Kunden dieses Label herzlich egal ist.

Auch viele große Hersteller haben dies erkannt und führen die Öko-Tex-Label nur noch für wenige etablierte Produkte fort, da bei diesen befürchtet wird, dass ein künftig fehlendes Öko-Tex-Zertifizierung von Kunden als Produkt-Verschlechterung wahrgenommen werden könnte obgleich sich abgesehen von dem fehlenden Zertifikat und dem günstigeren Preis im Grunde überhaupt nichts ändern würde.