Kinder-Dan – der Schwarzgurt auch für Kinder …

Ein Schwarzgurt für Kinder … soweit kommt es noch. Nein, es ist schon lange soweit. Nicht nur in Amerika, auch hierzulande gibt es mittlerweile Schwarzgurte für Kinder. Dies stößt nicht wenigen bitter auf. „Wo bleibt da die Tradition?“ höre ich die Traditionalisten sagen. Andere meinen, dass zum Schwarzgurt vor allem auch eine geistige Reife gehöre…

Aber – und diesen wichtigen Punkt übersehen alle Kritiker: die Erfindung des Kinder-Dan ist keinesfalls eine westliche Erfindung. In den großen Mutterländern der Kampfkünste – gleich ob koreanischen, chinesischen oder japanischen Ursprungs – sind Schwarzgurte für Kinder weder ungewöhnlich noch selten.

Ist es nicht vielmehr so, dass hier im Westen dem Schwarzgurt viel zu viel Bedeutung beigemessen wird? Um harte Prüfungsanforderungen zu rechtfertigen, angeblich erforderliche Zwischenprüfungen zu begründen oder gar unliebsame Personen mit der Begründung einer unzureichenden Geisteshaltung bei der Prüfung durchfallen zu lassen, wurde das Märchen von der Erfordernis einer geistigen Reife für das Erlangen des Schwarzgurts erfunden, die naturgemäß Kindern von vornherein abgesprochen wird. Interessanterweise betrachten Kinder die Welt häufig weitaus offener und unvoreingenommener als Erwachsene – aber das wäre dann wohl ein gänzlich anderes Thema.

All diese Voraussetzungen hat es für den Schwarzgurt als solchen nie gegeben. Für höhere Meistergrade schon, nicht jedoch durchweg. Was ist denn der erste Dan schon anderes als der erste Schwarzgurt von dem es je nach System 10, teilweise sogar bis zu 15 gibt … So betrachtet sind die unteren „Meistergrade“ (wenn man sie denn so bezeichnen will) nur weitere Meilensteine auf dem langen weg.

Der schwarze Gürtel ist das Ende der farbigen Gürtel. Von nun an ändert sich die Gürtelfarbe nicht mehr. Das ist dann aber auch schon fast alles. In erster Linie steht der schwarze Gürtel für das Erreichen eines gewissen technischen Stands in einer Kampfkunst, doch nicht automatisch für geistige Reife oder ähnliches mehr.

Insofern gibt es keinen Grund, Schwarzgurte für Kinder von vornherein abzulehnen.

Warum sollen Kinder keinen 1. oder 2. Dan errreichen dürfen?
Wie soll man Kindern logisch begründen, dass sie keinen Dan machen dürfen, wenn sie doch klar sehen, dass ihre Techniken besser als die des schlacksigen 22-jährigen oder die des etwas beleibten 35-jährigen sind?
Warum darf der 55-jährige einen Dan machen, obwohl er verschiedene Techniken schon gar nicht mehr richtig ausführen kann, das Bein für den Fußtritt nicht mehr richtig hoch bekommt oder der 70-jährige, der weitaus weniger Kraft in seine Techniken legen kann als der 15-jährige Jugendliche?

Wollen wir das immer mit der alten Ausrede unserer Eltern begründen, die wenn sie eine Frage nicht beantworten wollten stereotyp mit der Ausrede kamen: „Dafür bist du noch zu klein!“

Nein. Ich meine, es ist an der Zeit, mit alten von wem auch immer ins Spiel gebrachten Vorurteilen und nicht belegten Behauptungen Schluss zu machen und den Schwarzgurt nicht zu etwas besonderem hochzustilisieren, das er nicht ist. Jeder, der die technischen Voraussetzungen erfüllt, soll auch den Schwarzgurt ohne künstliche Beschränkungen erreichen dürfen. Für höhere Dan-Grade (insbesondere Lehrer-Grade) mag etwas anderes gelten, aber man darf dies nicht automatisch auf die unteren Dan-Grade übertragen.

Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Verantwortung kommt mit den übertragenen Aufgaben. Vorbildwirkung lernt jeder von den Älteren. Nicht umsonst sagt ein altes chinesisches Sprichwort: „Willst du wissen, wie der Lehrer ist, schau auf seine Schüler.“

Ich gebe gern zu, dass ich auch nicht wenige Vorbehalte gegenüber Kinder-Schwarzgurten hatte. Bei verschiedenen Gelegenheiten hatte ich in Japan, Ungarn und Deutschland jedoch die Gelegenheit, Kinder mit Schwarzgurten beim Training zu beobachten. Sie waren meist weitaus ernster bei der Sache, als so mancher Erwachsene… Dies und nicht zuletzt der Umstand, dass ich keine logische Begründung für eine Beschränkung der Kinder in der Graduierung auf den Braungurt als höchstes erreichbares Ziel finden konnte, haben mich bewogen, meine Meinung zu ändern.

Kinder haben ebenso das Recht auf einen schwarzen Gürtel wie jeder andere auch, wenn sie die geforderten technischen Voraussetzungen erfüllen. Und sowohl der 1. wie auch der 2. Dan sind reine technische Graduierungen – nicht mehr und nicht weniger.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 26.11.2009
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