Kampfsportler in Selbstverteidigungs-Situationen

selbstverteidigung (2)Kampfsportler sind in Selbstverteidigungssituationen oft nicht nur überfordert sondern zugleich auch unfähig sich richtig zu verteidigen. Viele behaupten zwar von sich selbst das Gegenteil, aber die Realität sieht leider anders aus.

Ein erfahrener Kampfsportler ist nicht unbedingt auch ein erfolgreicher (= effektiver) Kämpfer in Selbstverteidigungssituationen. Der Grund hierfür ist ebenso einfach wie offensichtlich: Selbstverteidigung ist nun einmal etwas ganz anderes als ein sportlicher Wettkampf.
Im Wettkampf gibt es Regeln, in der Selbstverteidigung natürlich nicht. Nicht selten sind die Champions der Kampfsportarten auch nur noch Champions der selbst gemachten Regeln. Sie üben nur jene Techniken, die Punkte bringen bzw. von den Kampfrichtern als „Wertungstechnik“ angesehen werden. Das ist aus Sicht des Sportlers nicht nur folgerichtig, sondern auch eine Frage seines sportlichen Erfolgs und damit seines sportlichen Weiterkommens.
Von den Regeln abgesehen, die nicht wenige für die Selbstverteidigung essentielle Techniken verbieten, sind die Ziele des erfolgsorientierten Sports doch völlig andere als die einer Kampfkunst, die nur dem Ziel dient, dem Kämpfer die effektivsten Techniken an die Hand zu geben.
Trainer und Lehrer, die sich nur über den sportlichen Erfolg ihrer Schüler definieren, verbannen oft alle Techniken, die die Regeln nicht zulassen. Damit wird nicht nur die Kampfkunst ärmer, sondern den Kämpfern werden auch wichtige Möglichkeiten genommen, ihr Repertoire zu erweitern und spezielle Muskelgruppen zu trainieren, die ihnen wiederum bei anderen Techniken sehr hilfreich sein können. Doch diese Zusammenhänge kennen diese Lehrer entweder nicht oder blenden sie bewusst aus. Was zählt ist schließlich der kurzfristige Erfolg …
Gern an dieser Stelle ein paar konkrete Beispiele:
Judo beinhaltete früher auch Tritte oder Schlagtechniken. Diese sind heute ganz aus dem Trainingsalltag verschwunden. Judoka sind somit nur noch auf den Nahkampf vorbereitet.
Kata-Experten im Karate könnten wahrscheinlich oft ebenso gut durch Turner oder Tänzer ersetzt werden, denn die Techniken sehen nur noch schön aus. Effektiv ist etwas anderes. Turner und Tänzer beherrschen schöne Bewegungen in Perfektion.
Im Taekwondo werden Fußtritte zum Kopf besser bewertet als ein Fauststoß. Warum? Richtig ausgeführt ist der Kontrahent in jedem Fall außer Gefecht gesetzt. Die Folge: was Punkte bringt, wird gemacht.
Im Kyokushinkai sind beispielsweise Faustschläge zum Gesicht verboten, „ungefährliche“ Tritte hingegen erlaubt. Welche Logik da wohl dahinter steckt?
Diese Aufzählung könnte noch beliebig fortgeführt werden, aber es soll genügen. Ursache war und ist das Bestreben der Versportlichung der Kampfkünste. Was übrig bleibt ist nur allzu oft ein schwacher Abglanz von dem, was einst war.
Lehrer und Schüler der Kampfkünste sollten das Potential ihrer Kampfkunst ausschöpfen. Natürlich gibt es Regeln, die im sportlichen Wettkampf beachtet werden müssen. Wettkämpfe sind wichtig, der wichtig um der Kampfkunst zu mehr Popularität zu verhelfen. Sie dürfen aber nicht zum Selbstzweck werden.
Daher dürfen dem Schüler durch Regeln verbotene Techniken nicht vorenthalten werden. Neben einer ungemeinen Bereicherung des Trainings erfährt der Schüler auch einen ungleich breiteren Einblick in das Wesen seiner Kampfkunst was ihm schließlich zu einem tieferen Verständnis verhilft und seine Technik insgesamt positiv beeinflussen wird.

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 15.01.2014
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