Für wen ist ein Wechsel in die private Krankenversicherung sinnvoll?
Es ist wieder mal in aller Munde. Die gesetzlichen Krankenversicherungen erhöhen die Beiträge! Von 8 bis 37,50 € Zusatzbeitrag wird gesprochen, und davon, dass das langfristig noch nicht einmal ausreicht. Die Verunsicherung ist vorprogrammiert. Doch von einem vorschneller Wechsel in eine andere gesetzliche Krankenversicherung wird abgeraten. Auf kurz oder lang werden alle Krankenkassen die Beiträge anheben müssen.
In der gesetzlichen Krankenversicherung wird der Beitrag nach dem Einkommen berechnet. Seit der Einführung des Gesundheitsfonds 2009 gilt für alle gesetzlichen Krankenversicherungen ein Einheitsbeitrag. Die Kassen dürfen jedoch Kosten, die nicht durch die Zuweisung des Gesundheitsfonds gedeckt werden mit einem Zusatzbeitrag auffangen. Dieser darf maximal 1% betragen. Für Gutverdiener kann dies bis zu 37,50 € im Monat Mehrkosten bedeuten. Die neue Regierung diskutiert zurzeit den Zusatzbeitrag auf bis zu 2% zu erweitern.
Eine Alternative haben die, die das System der gesetzlichen Krankenversicherung verlassen können, und in die private Krankenversicherung wechseln dürfen. Dies sind hauptsächlich Selbstständige und Beamte, sowie Angestellte die drei Jahre in Folge über der Versicherungspflichtgrenze verdient haben. 2010 ist diese 49.950 €. (Weitere Infos unter: www.beitragsbemessungsgrenze-krankenversicherung.net .)
Aber für wen lohnt sich ein Wechsel in die private Krankenversicherung überhaupt?
Pauschal lässt sich diese Frage schwer beantworten. In kaum einem Versicherungsbereich ist die individuelle, seriöse Beratung so wichtig wie bei einem Wechsel in die private Krankenversicherung.
In der privaten Krankenversicherung wird der Beitrag nach gewünschten Leistungen, dem Einstiegsalter und dem Geschlecht berechnet.
Jeder Versicherte zahlt einen eigenen Beitrag, auch Kinder. Eine kostenlose Familienversicherung gibt es nicht.
Der Single mittleren Alters profitiert in der privaten Krankenversicherung von günstigeren Beiträgen. Für kinderlose Ehepaare, in der beide Partner berufstätig sind gilt das Gleiche.
Bei einer klassischen Familiensituation, in der der Mann erwerbstätig ist, die Frau sich um Haushalt und die zwei Kinder kümmert, ist der Wechsel in die private Krankenversicherung häufig mit Mehrkosten verbunden.
Jedoch stellt die neue Steuergesetzgebung das Thema Familie in der PKV für Bürger mit hoher Steuerlast wieder in ein anderes Licht. Die Mehrkosten können hierbei teilweise durch Steuerrückzahlungen aufgefangen werden, denn seit dem 1.1.2010 können die gezahlten Beiträge zur Basisversorgung der Krankenversicherung voll steuerlich abgesetzt werden.
Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Einen Einsteigertarif für einen Mann von 35 Jahren mit zwei Kindern gibt es schon ab ca. 430 €, Arbeitnehmeranteil wäre hier ca. 215 €.
Der Höchstsatz in der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt zurzeit 641,25 € im Monat ohne Zusatzbeitrag. Der Arbeitnehmer mit Kindern trägt hiervon 342,19 €.
geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 15.02.2010bisher keine Kommentare
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