Flugangst – Welche Methode hilft wirklich?

Beim Thema Flugangst scheinen viele sehr kreativ zu sein und versuchen immer wieder eine „Wunderpille“ zu erfinden, die Phantasie reicht von Kopftherapie bis hin zu den homöopathischen Mitteln. Dabei verkennt man offensichtlich, dass Flugangst zu einem Klassiker unter Angststörungen gehört und soll dementsprechend seriös und professionell behandelt werden. Die Behandlungsmethoden gegen Flugangst wurden schon in den 70er Jahren in Amerika von Cap. Tom Bunn sehr gut erforscht und nach jahrelangen Untersuchungen kamen die Forscher zum Schluss, dass es nur sehr wenig Methoden gibt, die wirklich helfen.

In diesem Beitrag werde ich Ihnen die 10 populärsten sowie weniger bekannte Lösungen gegen Flugangst vorstellen. Die wirkungsvollsten Methoden bekommen von mir 3 Plus Punkte (+++) und die sinnlosesten – 3 Minus Punkte. (—)
1. Beruhigungsmittel (—)
– auf pflanzlicher Basis (Baldrian, Hopfen, Johanniskraut).
Es wäre sehr naiv zu glauben, dass man seine Flugangst mit ein paar Tropfen Baldrian wegbekommen könnte. Die Flugangst ist sehr häufig mit heftigen Panikattacken und Todesangst verbunden. Daher können die pflanzlichen Beruhigungstabletten nur bei sehr leichten Formen wirken.
– auf synthetischer Basis (Benzodiazepine wie z.B. Diazepam)
Das ist wirklich keine gute Idee Flugangst mit synthetischen Beruhigungsmitteln zu behandeln. Außer den bekannten Nebewrikungen wie:
1. Schon niedrigen Dosen können zur Abhänigkeit führen
2. Es kann bei einigen Präparaten bis zu 10 Tage dauern, bis die Hälfite im Körper abgebaut wird.
3. Toleranzentwicklung
bestehen noch andere versteckten Gefahren solcher Behandlung. In einer amerikanischen Studie (Wilhelm, Roth, 1997) hat man Patienten mit Flugangst Alprazolam verabreicht, während andere Gruppe nur Placebo bekommen hat . Bei 70% der Patienten aus der ersten Gruppe haben plötzlich Panikattacken während des Fluges angefangen. In der zweiten Gruppe waren es nur 7%. Die Forscher erklären dieses Phänomen mit einer negativen Wirkung von Beruhigungsmitteln auf unsere kognitiven Fähigkeiten bzw. Denkvermögen, so dass wir z.B. die Turbulenzen oder Unwetter dann für viel gefährlicher halten. Dabei steigt auch die Irrationalität unserer Gedanken. Außerdem verlieren die Patienten, die Alrazolam genommen haben, die Fähigkeit sich an Flugvorgang zu gewöhnen. D.h. das Prinzip: je mehr man fliegt, desto weniger hat man Angst, funktioniert nicht wenn man synthetische Beruhigungsmittel einnimmt.
2. Alkohol (—)
Wirkung von Alkohol wurde vor allem im Bezug auf soziale Phobie erforscht. Die verbreitete Annahme: Alkohol wirkt enthemmend und mindert Angst z.B. vor öffentlichem Reden, könnte in einer Doppel-Studie (Himle et. Al, 1999) nicht bestätigt werden. In Verbindung mit Flugangst würde Alkohol alles nur verschlimmern, da er die kognitiven Funktionen ähnlich wie Beruhigungsmittel beeinträchtigt und dadurch können panische Reaktionen entstehen. Alkohol ist absolut ein NoGo bei der Behandlung von Flugagngst.
3. Homöopathische Mittel (—)
In mehr als 100 wissenschaftlichen Studien konnte kein erheblicher Nachweis für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel erbracht werden, die über den Placebo-Effekt hinausgehen würde.
4. Klopftherapie (—)
Das Gleiche gilt auch für Klopfakupressur, die medizinisch und wissenschaftlich nicht anerkannt ist.
5. Entspannungstechniken (-)
Entspannungsübungen werden von vielen Flugangst-Agenturen überbewertet. In einer Studie (Anderson et al, 2006) haben sich solche Übungen als nicht effektiv erwiesen. D.h. diese können zwar den Therapieprozess erleichtern, jedoch sind nicht entscheidend für den Therapieerfolg. Wir benutzen Entspannungstechniken meist nur als Vorbereitung für andere Coaching-Übungen. Meiden Sie daher Seminare und Kurse die auf Entspannung fokussiert sind.
6. Selbsthilfe-CD, Bücher etc. (+)
Jegliche Auseinandersetzung mit dem Angst-Objekt ist immer gut. Es gibt viele Hörbücher und DVDs zum Thema, die man empfehlen kann. Solche Produkte können tatsächlich zum positiven Effekt beitragen, sind aber auf Dauer keine Lösung gegen Flugangst.
7.Verhaltenstherapie (+)
Man sollte sich im Klaren sein, dass ein Weg zu einer psychotherapeutischen Behandlung sehr lang und umständlich ist . Damit die Behandlung überhaupt von der Krankenkasse übernommen werden kann, muss zuerst ein Krankheitswert nachgewiesen werden. Die anerkannten Therapieverfahren haben außerdem ihre Grenzen. Die sogenannte Konfrontation mit dem Angst-Objekt stellt sich als besonders problematisch dar, da diese entweder im Flug oder im Flugsimulator möglich ist. Die kognitive Verhaltenstherapie ist außerdem nicht zu empfehlen, wenn Panik-Attacken in der Vorgeschichte vorhanden sind
8. Hypnose (++)
Hypnotherapie ist eine der wenigsten Methoden gegen Flugangst, die wirklich hilft. Allerdings funktioniert Hypnose nicht bei jedem Patienten gleich und ist häufig sehr kostenspielig (eine Sitzung kostet ab 150 Euro). Man braucht häufig mehrere Sitzungen um positiven Effekt zu erreichen. Manchmal kann Hypnotherapie nicht nützlich sein, da die Ursache der Flugangst ganz harmlos ist z.B. fehlendes Wissen über die Luftfahrt.
9. NLPt (+++)
Man muss vor allem zwischen NLP (Neurolinguistisches Programmieren) und NLPt (Neurolinguistische Psychotherapie) unterscheiden. Der Mainstream-Begriff NLP wird oft stark kritisiert und sogar als Pseudowissenschaft bezeichnet. Die NLPt wird dagegen in vielen Ländern z.B. in Österreich staatlich als Therapiemethode anerkannt. Besonders bei der Behandlung von spezifischen Phobien haben sich einige NLPt-Techniken als sehr effektiv erwiesen. In einer Studie (Reckert, 1998) wurden die NLPt-Übungen „Heilung des jüngeren Selbst“ und „Rückwärts-Technik“ mit der verhaltenstherapeutischen Technik – „systematische Desensibilisierung“ verglichen. NLPt-Übungen zeigten in kürzerer Zeit vergleichbare Effekte.
10. Flugangst-Seminar (+++)
Trotz aller Skepsis ist das Flugangst-Seminar wohl die einzige kostengünstige und schnelle Methode sich vom Problem zu befreien. Wichtig ist nur bei wem man dieses Seminar macht.
Schon in den 70er Jahren war der Cap. Tom Bunn der erste Coach, der die klassischen Seminare mit Entspannungstechniken und einem abschließenden Flug anbot. Die spätere Nachbefragung der Kursteilnehmer zeigte jedoch, dass nur 65% von denen tatsächlich geflogen sind und zwar immer noch ungern.
Tom Bunn hat noch 10 Jahren gebraucht um ein neues Konzept zu erfinden. Dieses Konzept ist nun nicht auf Entspannung und Luftfahrt-Themen basiert, sondern auf Kontrolle der Angstzuständen und Umstrukturieren der Horrorszenarien sowie auf anderen Kurzeittherapien.
Dank jahrelangen Erfahrungen unserer amerikanischen Kollegen, benutzen wir in unserem Institut, ähnlich wie Tom Bunn, ein moderneres und effektiveres Behandlungsmodell, welches zusätzlich die NLPt-Techniken und Virtuelle-Realität beinhaltet.
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 6.05.2012
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