Der Siegeszug des Tonfas
Der Tonfa (auch Tuifa, Tuifu, Tongwa, Tunfa) ist neben den anderen „Bauernwaffen“ von der Insel Okinawa sicherlich die bekannteste. Er wird heute noch auf der ganzen Welt in verschiedensten Abwandlungen bei Sicherheitskräften, Polizei und Militär eingesetzt. Ursprünglich war der Tonfa nur ein etwa 50 cm langes Kantholz mit Quergriff und war an einem Mühlstein befestigt. Hier diente er als Kurbel für den Stein, konnte jedoch abgenommen werden und war plötzlich in den richtigen Händen eine tödliche Waffe.
Die damaligen Besetzer Okinawas (Satsuma) hatten der Bevölkerung das Tragen von Waffen untersagt. Jedoch konnten sie schlecht alle Tonfas einziehen, da diese zum Mahlen von Korn, Sojakernen oder Reis gebraucht wurden und somit die Lebensgrundlage der Bauern und auch der Besetzer sicherte.
Ob der Tonfa nun erstmalig von den Bauern auf Okinawa zur Waffe umfunktioniert wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Allerdings gibt es Aufzeichnungen aus anderen fern östlichen Ländern, wie zum Beispiel China, wo der Tonfa als eisernes Lineal bekannt ist. Jedoch kann man davon ausgehen, dass die Perfektionierung auf Okinawa statt fand. Die Tatsache, dass man größere Hebelkraft zum Drehen des Mühlsteines benötigte, kann man wohl gut nachvollziehen, dass der Quergriff am ursprünglichen Tonfa ein gutes Stück länger war als bei den heutigen Varianten.
Als der Tonfa zur Waffe umfunktioniert wurde, entstanden vermutlich auch die heute bekannten verschiedenen Ausführungen, wie rund, eckig oder Mischvarianten. Der ursprüngliche Aufbau blieb aber immer gleich.
„Tsuka der Griff und Monouchi das Kantholz“
Die bekannten Varianten dienen aber eher der Optik, da man bei näherem Betrachten einige Schwachstellen entdeckt. So hat die kantige Variante des Monouchi im Gegensatz zur Runden den großen Vorteil, dass das Holz sich gut und schnell an den Unterarm anschmiegt. Wichtiger als die Form ist allerdings die Wahl des richtigen Materials. Es sollte dichtes und gut ausgewogenes Holz sein. Diese Elemente entscheiden letztendlich darüber, ob der Tonfa bei der Drehung eine ausreichende Geschwindigkeit erreicht. Dies zeigt ob der Tonfa zum Kampf taugt, oder eher als Dekoration.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ein gutes Holz für einen guten Tonfa Grundvoraussetzung ist. Die Form, Größe etc. sollte vom einzelnen Kampfkünstler getestet und an ihn angepasst werden.
Mehrfaches Ölen des Holzes schützt vor Splitterungen und macht das Holz strapazierfähiger und griffiger.
Quellen:
Matsumura Kenpo. Und einen großen Dank an meinen Sensei
Kobudo-2 von R.Habersetzer, Palisander Verlag
Mit freundlicher Genehmigung von Kobudo Waffen Meder
Christian Meder
Quelle: openPR
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