Auch bei Stress zeigt sich der Unterschied der Geschlechter

stress-burnoutFrauen und Männer brauchen unterschiedliche Therapie
Männer und Frauen sind verschieden – auch im Umgang mit den Herausforderungen des Alltags. Sie reagieren anders auf Stress und brauchen unterschiedliche Konzepte, um Belastung auszugleichen oder wieder gesund zu werden. Dr. med. Thomas Bolm, Chefarzt der Stuttgarter Tagesklinik MentaCare, tritt deshalb für individuell angepasste Therapieformen ein.

„Um 5 Uhr aufstehen, schnell duschen, dann Frühstück für meine Familie fertig machen, die Kinder in die Schule bringen. Für mich reicht es wie häufig nur zu einem schnellen Kaffee. Wieder knapp zum ersten Termin ins Büro, unterwegs noch schnell Gedanken machen, worauf es bei der gestern Abend erarbeiteten Präsentation ankommt. Die Reaktionen der Kollegen. Die machen sich keinen Kopf über ihre Familie! Und das schlechte Gewissen: Habe ich genug Zeit für meine Kinder? Mein Sohn hat gestern wieder gejammert: „Mama, warum hast Du nie Zeit, mit mir zu spielen?“, das tat mir weh! Mein Mann sieht in meinen Sorgen schlechte Laune.“ Katrin (alle Namen von der Redaktion geändert) weiß schon lange nicht mehr, wie sie allen gerecht werden soll. Nach einem Zusammenbruch besucht sie nun die Tagesklinik MentaCare in Stuttgart, ist über Nacht zuhause und dabei, mit therapeutischer Hilfe sich und ihr Leben neu zu ordnen.
Viele Frauen, die an Stresserkrankungen wie Depressionen oder Ängste leiden, wollen gleichzeitig gute Mutter, Ehefrau, erfolgreich Geschäftsfrau und zuverlässige Kollegin sein. Um mal über den Tellerrand zu schauen, Kraft zu tanken und sich aktiv gesund zu halten, reicht die Zeit nicht. „Die vielen guten Vorsätze und Erwartungen erdrücken viele Frauen“, meint Dr. med. Thomas Bolm, Chefarzt von MentaCare, einer Tagesklinik in Stuttgart, die sich auf maßgeschneiderte Therapieangebote bei Stresserkrankungen spezialisiert hat.
Für viele Männer unter seinen Patienten gilt hingegen, was Oliver offen ausspricht: „Ich habe lange nach dem Motto gelebt: Powern bis zum Umfallen! Was mich dabei drückt, blende ich aus.“ Männer erleben häufig erst körperliche Symptome als Warnschuss vor den Bug.
Etwas zugespitzt formuliert, konzentrieren sich Männer zu sehr auf Fakten, Handeln und Ergebnisse, während Frauen die Gefühle von Überforderung früher wahrnehmen. Sie reagieren auch anders als Männer, wie Dr. Bolm berichtet: „Frauen gestehen sich tendenziell zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als Männer die eigene Schwäche ein, suchen Unterstützung in der Partnerschaft oder bei Freundinnen und vertrauen sich psychotherapeutischer Hilfe an.“ Dagegen versuchen Männer in einer Krise, ihre Leistung noch zu steigern und verausgaben sich häufig zusätzlich sportlich. Oder sie ziehen sich zurück, der Computer oder der Alkohol wird abends zum besten Freund. Mit diesen Strategien vergrößern Männer das Risiko einer psychischen oder psychosomatischen Erkrankung.
„Der Umgang mit eigenen Leistungsgrenzen und Hilfsbedürftigkeit ist bei Männern und Frauen häufig unterschiedlich. Entsprechend unterschiedlich müssen die Unterstützungsangebote in Beratung und Therapie aussehen“, weiß Dr. Thomas Bolm. „Neben den Standards störungsorientierter Medizin und Psychotherapie müssen die individuellen Bedürfnisse von Frauen und Männern für eine effektive Behandlung berücksichtigt werden.“ Dr. Bolm nennt als geschlechtsabhängige Faktoren vor allem die gesellschaftlichen Rollenerwartungen, die in der Behandlung oft eine Überprüfung eigener Werte und Normen und die Bearbeitung innerer Konflikte erfordern. Er will bei der Therapieplanung auch die Einbindung in das berufliche und familiäre Umfeld berücksichtigt wissen. „So können Männer und Frauen – anders als in einer weit vom Wohnort entfernten Klinik – im direkten Kontakt mit dem Alltag neue Rollenbilder und Verhaltensweisen ausprobieren und heilsame Erfahrungen machen.
Für Oliver stellte eine Psychotherapie anfangs eine ernstzunehmende Überwindung dar. Er konnte sich nach Erklärungen des Zusammenhangs von Stress und Körpersymptomen und regelmäßige Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen darauf einlassen. Inzwischen hat er in der Gruppentherapie und der Gemeinschaft der Mitpatienten eine völlig neue Erfahrung gemacht: „Ich hätte nie gedacht, dass es mir so gut tut, offen über mich zu erzählen und zu erfahren, dass Andere Ähnliches erleben. Niemand hat mich belächelt, ich habe enorm viel Unterstützung erhalten. Das will ich in meinen Alltag mitnehmen!“
Katrin hat ihre Umgebung überrascht, als sie viel deutlicher begann, eigene Prioritäten zu setzen, im Beruf und in der Familie Aufgaben delegierte, sich öfters traute, Nein zu sagen. „Viele haben sich daran gewöhnen müssen, denn es war für sie bequem. Aber sie merken jetzt auch, wie eine ausgeruhte und zufriedene Katrin sein kann!“
Quelle: openPR

geschrieben von: Neues Unterhaltsames Interessantes von Budoten am: 2.02.2016
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